Bild 1 (Bilder anklicken zum Vergrößern)
 Bild 2

 Bild 3

 Bild 4

 Bild 5

 Bild 6

 Bild 7

 Bild 8

 Bild 9

 Bild 10

 Bild 11

 Bild 12

 Bild 13

 Bild 14

 Bild 15

 Bild 16

 Bild 17

 Bild 18

 Bild 19

 Bild 20

 
 
 Jamara 18.07.2012 
 
Hong Nor X3 Sabre
1:8 Verbrenner Off Road


Der Hong Nor X3 Sabre wird in Deutschland von der Jamara e.K. vertrieben. Der X3 Sabre ist ein reinrassiges Wettbewerbs-Modell und schon beim Aufbau (Bericht Teil 1) fielen zahlreiche Detaillösungen, die perfekt gespritzten Teile und die gute Anleitung auf. Im zweiten Teil unseres Berichtes beschreiben wir den Einbau der Elektronik und des Motors sowie die ersten Eindrücke aus der Praxis.

(zum Bericht Fahrzeug-Beschreibung Teil 1)
(zum Bericht Motor Jamara SH.XB 2010 Pro)

Optionale Teile

Servos
Zur Ansteuerung der Bremsen und der Lenkung setzen wir das BMS-2110 Servo von Blue Bird ein. Das BMS-2110 ist ein High Voltage Digital-Servo mit Titan-Getriebe, einem Coreless Motor und einem großen Alu-Kühlkörper als Gehäuse.
Die Bezeichnung High Voltage steht für den Betrieb von 6 bis 7,4 Volt. Das BMS-2110 liefert an 7,4 Volt eine Stellkraft von 21,9 kg bei einer Geschwindigkeit von 0,1 Sekunden für 60 Grad. Power und Speed, beides genau richtig für die hohen Anforderungen im Buggy.

Empfänger
Für die Steuerung setzen wir auf die 2,4 GHz DSM Technik, wir verwenden einen Empfänger der ebenfalls mit bis zu 7,4 Volt Spannung versorgt werden darf, dies spart einen zusätzlichen Spannungsregler.
Der Vorteil der 2,4 GHz DSM Anlagen sind kurze Antennen, keine Wechselquarze, sichere Übertragung, kleinste Baugrößen, integriertes Fail-Safe und High Voltage Betrieb (nicht bei allen DSM Empfängern möglich).

Stromversorgung
Lithium-Polymer-Akku mit 7,4 Volt Nennspannung und 950 mAh Kapazität. Diese Akkus sind pflegeleicht und stellen mehr Strom zur Verfügung als NiMH Akkus, dabei sind sie kleiner und leichter.
Auch im Sender dient ein Lipo für eine zuverlässige Stromversorgung, einmal aufgeladen sorgt der Akku für zuverlässigen Betrieb über mehrere Wochen.

Motor
Unser Triebwerk kommt von Jamara, es ist der SH 21.XB 2010 Pro, ein 3,5 ccm Glühzünder, der mit viel Leistung und Drehfreudigkeit unseren X3 Sabre beflügeln wird.
Der Motor ist mit einem Turbobrennraum ausgestattet, daher benötigen wir auch noch eine Turbo-Glühkerze von SH (T4 Medium Cold).
Bericht Motor Jamara SH.XB 2010 Pro

Treibstoff
Der SH 21.XB 2010 von Jamara ist ein Renntriebwerk und benötigt entsprechenden Treibstoff, wir verwenden Topsprit in der Mischung: 25% Nitro, 3% Rizinus-Öl, 9% Synthetik-Öl und 63% Methanol. Diese Mischung garantiert eine hohe Motorleistung und eine sehr gute Kühlung.

Reifenkleber
Die Reifen müssen noch sorgfältig auf die Felgen geklebt werden, dazu verwenden wir einen Sekundenkleber der flüssig ist und nach dem Aushärten flexibel genug bleibt, um den Bewegungen am Rad ohne zu brechen, Stand zu halten.

Lexan-Farbe
Natürlich soll auch die Karosse schick aussehen, dazu benötigen wir noch spezielle Farben, die nach dem Trocknen flexibel genug bleiben, um nicht abzublättern, wenn die Karosse verbogen wird.

Endmontage

Bauabschnitte 50-55
Montage RC-Einheit
Beutel 11

Das RC-Modul des X3 Sabre ist sehr durchdacht, der Einbau der Servos ist einfach und die Kabelführung vorbildlich, außen ist nur sehr wenig von den Kabeln zu sehen.
Die Empfängerbox ist geräumig, es finden trotz Schalter alle Kabel ausreichend Platz. Verwendet man eine 2,4 GHz DSM RC-Anlage und eine Verlängerung des Stromkabels ins Akku-Fach, kann diese Box getrost verschraubt werden.
Auch das Akkufach ist ausreichend dimensioniert um einen NiMH-Pack oder auch einen Lipo-Pack zu verwenden. Beim Abnehmen des Akku-Fach Deckels ist das Bremsgestänge im Weg, bei Verwendung der hohen NiMH Zellen kann das etwas hakelig werden, mit unserem flachen Lipo-Pack gibt es keine Probleme.

Bauabschnitte 56-59
Montage Kupplung und Motor
Beutel 7

Zunächst wird das Schwungrad (Flywheel) auf die SG-Welle des Motors gesetzt, ich verwende dafür den Konus, der dem Kupplungsset beiliegt, der passt genau zum Flywheel.
Jetzt setze ich die Kupplungsglocke auf und prüfe ob sie reibungsfrei läuft, bei unserem Testmuster muss ich 2 Distanzscheiben unterlegen. Bei einem großen Überstand der Welle ist es sinnvoll, eine geeignete Distanzscheibe zwischen das vordere Wellenlager und den Konus zu legen.
Fertig montiert sollte die Glocke noch etwas Spiel haben um sich reibungsfrei drehen zu können, das vermeidet erhöhten Verschleiß der Kugellager.
Die sehr leichten Kupplungsbacken werden entsprechend der Anleitung eingesetzt und die Kugellager erhalten vor der Montage der Kupplungsglocke, noch zwei Tropfen Lageröl.

Der Motor wird nun auf die Motorträger geschraubt und anschließend auf das Hauptzahnrad ausgerichtet. Die unteren Schrauben der Motorböcke müssen mit mittelfestem Schraubenlack gesichert werden.
Das Zahnflankenspiel zwischen Glockenritzel und Hauptzahnrad muss so eng wie möglich sein. Beide Zahnräder sollten möglichst parallel greifen und beide Zahnräder müssen sich leicht drehen lassen, sie dürfen nicht haken oder harte Laufgeräusche erzeugen. Eine Hilfe kann ein Papierstreifen sein, der zwischen die Zahnräder gezogen wird.
Der Vergaser wird gelockert und genau auf das Gestänge ausgerichtet, das Vergaser-Küken läuft perfekt.

Bauabschnitte 60-67
Resorohr, Luftfilter, Anlenkung Gas/Bremse
Beutel 7, 8, 11, 13

Das Resorohr verbinde ich mit den kurzen Federn mit dem Krümmer und setze es an den Heckauslass, etwas Silikonfett kann hier hilfreich sein. Die lange Feder, die den Krümmer am Kurbelgehäuse des Motors fixiert, ist sehr gespannt, daher ist Vorsicht geboten.
Es gibt spezielles Werkzeug um Federn zu montieren oder demontieren z.B. von Hudy, diese Haken erleichtern die Montage sehr und helfen Verletzungen zu vermeiden.
Der Luftfilter muss für den Betrieb mit Luftfilteröl durchsetzt werden, ich öle nur die innere Lage. Überflüssiges Öl kann einfach durch Kneten in einem Papiertuch entfernt werden.

Für die gängigen Servo-Hersteller sind entsprechende Zahnkränze im Set, ich wähle den passenden Adapter für die Blue Bird Servos aus und setze ihn vorsichtig auf den Getriebekopf aus Metall und drücke ihn fest.
Bevor die Servo-Hörner aufgesetzt werden können, müssen die Servos am Empfänger eingesteckt werden und die RC-Anlage eingeschaltet werden – die Servos müssen in Neutralstellung gebracht werden.
Erst jetzt können die Hörner ausgerichtet und aufgesetzt werden. Auf die Gewindeschraube gebe ich wieder etwas Schraubensicherung.
Jetzt können Vergaser- und Bremsen-Anlenkung sowie die Lenkung genau eingestellt werden. Wichtig ist dabei die Einstellung der Servo-Endpunkte um Schäden am Modell bzw. Überlastung der Servos zu vermeiden.

Bauabschnitt 78
Treibstoffschlauch
Beutel 10

Die Schläuche werden nach Anleitung verlegt, dazu lockere ich den Hauptdüsenstock und drehe den Spritnippel nach unten.

Bauabschnitt 79-81
Reifen-Montage, Heckflügel

In die Mitte der Lauffläche der Reifen schneide ich mit einer Lochzange zwei gegenüberliegende Löcher mit ca. 3 mm Durchmesser. Die Löcher verhindern zu starkes Aufblähen bei hoher Geschwindigkeit und ermöglichen das Entweichen von Sand und Feuchtigkeit durch die Fliehkraft.
Die Einlagen müssen zunächst sorgfältig in die Reifen eingelegt werden, die Überstände der Flanken müssen sauber über der Einlage liegen, diese dient später als Klebefläche. Jetzt werden die Felgen in die Reifen geschoben, dabei muss darauf geachtet werden, dass die Einlagen nicht verschoben werden.

Der Reifen wird auf der eingebrachten Felge genau positioniert und etwas geknetet um die Einlage auszurichten. Zum Verkleben werden die Flanken etwas abgezogen, in den Spalt zwischen Reifen und Felge vorsichtig flüssigen Reifenkleber träufeln und die Flanke vorsichtig an die Felge gleiten lassen, dann etwas anpressen und mit dieser Methode Stück für Stück im Kreis arbeiten.
Reifenkleber sind sehr flüssig und härten nicht komplett aus, dadurch bleibt die Klebestelle elastisch und bricht nicht. Schlecht verklebte Reifen rächen sich im Rennen durch Ablösen von der Felge.

Bauabschnitt 82-85
Karosse

Hier gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, ich schneide die Karosse erst sauber aus, danach Bohre ich die Löcher für die Halter und am Ende schneide ich die Öffnungen zum Betanken, für den Motor und den Auslass des Resorohres. Die Öffnungen für den Kühlkopf und den Auslass sollte man mit montiertem Motor und Reso anpassen. Evtl. noch eine Bohrung für die Antenne, dann ist die Karo fertig vorbereitet. Alle Schnittstellen werden mit einem speziellen Messer versäubert und alle Ränder mit Sandpapier verschliffen. Jetzt kann die Karo mit etwas Spülmittel gesäubert werden, danach gut ausspülen und trocken fönen. Jetzt können die Scheibenabkleber angebracht werden und die Karo ist fertig zum Lackieren.

TIPP: Alle Gewindeschrauben mit mittelfester Schraubensicherung in die Gewinde kleben. Alle Antriebsteile an den Gelenken mit Graphitfett schmieren.

Set-Up
Auf der Seite 35 der Bauanleitung finden sich Hinweise zu den Fahrwerks-Einstellungen, diese sind jedoch sehr einfach gehalten. Eine detaillierte Anleitung dürfte für die Zielgruppe des X3 Sabre auch überflüssig sein. Wir fahren den Hong Nor X3 Sabre zunächst mit dem Baukasten Set-Up.

Der X3 Sabre in der Praxis

Wir fahren den X3 auf der Offroad-Strecke der Offroad Minicar Crew in Röthenbach. Das Geläuf der Bahn ist mit lehmigem Material angelegt und sehr griffig, daher wird schon nach einer Runde klar, dass das Rollzentrum verändert werden muss um den Gripp des X3 zu reduzieren. Dazu werden die oberen Querlenker an der Dämpferbrücke tiefer gesetzt.
Der Kurs ist kultiviert aber mit einigen Löchern die für Buggys tückisch und vom Fahrerstand aus schwer einzusehen sind. Das Fahrwerk des X3 wird richtig gefordert, dennoch erzielen wir mit den Ölen aus dem Baukasten schon ordentliche Fahrleistungen.
Dem Baukasten liegen 2 Sätze Federn bei, was die Anpassung an unterschiedliche Streckenverhältnisse erleichtert. Die OMC Strecke bietet zwei Sprunghügel an denen der X3 seine guten Flugeigenschaften unter Beweis stellt. Dank der schnellen und kräftigen Digital-Servos kann der X3 immer am Limit gefahren werden, eine Fahrmaschine wie der X3 Sabre braucht unbedingt leistungsfähige Servos.

Der X3 ist gut zu kontrollieren und reagiert vorhersehbar auf Lenk-Befehle, auch im Flug ist er ausgewogen und gut zu steuern. Die Einstellung der Bremse hat uns nicht so gut gefallen, hier könnten Rändelschrauben präziser funktionieren. Auch die Federn haben für unseren Fahrer die Bremse etwas zu schwammig wirken lassen, wir haben die Federn daher entfernt.
Auf einer Rennstrecke muss aus hoher Geschwindigkeit zuverlässig und schnell verzögert werden, daher wirken hohe Kräfte auf das Gestänge. Dabei ist aufgefallen, dass das RC-Modul und auch die Getriebeaufnahme etwas steifer sein könnten, was sich bei der Testfahrt aber nicht nachteilig ausgewirkt hat.
Die Chassis-Streben aus Alu machen den X3 Sabre aggressiv, wem das zu anspruchsvoll ist, kann auch die im Baukasten enthaltenen Plastik-Streben verwenden.

Fazit

Auch in der Praxis kann der Jamara Hong Nor X3 Sabre als Wettbewerbs-Buggy auf hohem Niveau eingestuft werden. Bis auf das Set-Up muss am X3 nichts verändert werden um auf der Rennstrecke gute Runden zu fahren.
Detaillösungen, die uns gut gefallen haben, sind die Schlauchführung der Treibstoffversorgung und die durchdachte Kabelführung der RC-Einheit. Der durchdachte Aufbau lässt auch bei der Wartung nach dem Rennen keinen Stress aufkommen.

Hier nochmal einige der Zahlreichen Features, die uns schon beim Bau aufgefallen sind und die gerade in der Praxis von Vorteil sind:

• Alle Sechskantschrauben sind maßhaltig und schraubfest,
keine ausgedrehten Köpfe.
• Alle Aluteile aus T6 7075 Duraluminium gefertigt und erleichtert.
• Zahlreiche Lagereinsätze für jedes Set-Up.
• Wellenaufnahmen aus Stahl erleichtert
• Wellenköpfe der CVD-Wellen mit verdeckten Pins,
ohne Schrauben
• Effektive und gut durchdachte Bremsanlage
• Schmutzabweiser an der Hinterachse
• Perfekte Anlenkungen mit Kugelköpfen
• Reichlich Platz für Empfänger, Regler und Akku.
• Integrierter Transponderhalter und perfekte Kabelführung.
• Durchdachte Schlauchführung und perfekte Befestigungen.
• Griff am Tankdeckel, gesteckte Schlauchhalter am Tank
• Runder 2-stufiger Standard-Luftfilter.
• 2-Sätze Bügelstabilisatoren,
• 2 Feder-Sätze für die Stoßdämpfer.
• Umfangreiches Werkzeug

(zum Bericht Fahrzeug-Beschreibung Teil 1)
(zum Bericht Motor Jamara SH.XB 2010 Pro)


Bericht: Edgar Reichler
Fotos: Klaus-D. Nowack
Praxis Fotos: Edgar Reichler


 BILDERSERIE 
 



  Copyright rc-car-news / © www.rc-car-news.de / Alle Rechte vorbehalten.
Insbesondere dürfen Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet sowie Vervielfältigung
auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung von
rc-car-news erfolgen. Alle Fotos sind ausschließlich für den privaten Gebrauch bestimmt.
Anfragen für eine gewerbliche Verwendung der Fotos an eMail: kdn@nowack-fotodesign.de