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 27.09.2013 RMV-Deutschland 
Deutsche Meisterschaft ORE8B
RMV-Deutschland Deutsche Meisterschaft ORE8B
 
Vom 20. bis 22. September wurde die diesjährige Deutsche Meisterschaft 1:8 Elektro-Offroad vom RCRT Duisburg auf dessen Clubeigener Rennstrecke mitten im Ruhrgebiet ausgerichtet. Die wunderschöne Rennstrecke scheint bei einem ersten Anblick primär für die Klasse 1:10 ausgelegt worden zu sein, aber auch für die etwas größeren und schnelleren Buggys im Maßstab 1:8 stellte sie sich als bestens geeignet heraus. Stephan Melmer als erster Vorsitzender des örtlichen Clubs hat mit seiner noch jungen Vereinstruppe in jedem Fall ein tolles Race-Weekend auf die Beine gestellt. An dieser Stelle auch von RMV Deutschland nochmals ein großes Kompliment an den RCRT Duisburg und alle Helfer für die geleistete Arbeit.







Zum offiziellen Beginn des Trainings am Freitagmorgen war die Strecke vom Regen der vorherigen Tage noch etwas feucht, aber dennoch jederzeit problemlos befahrbar. Der Untergrund aus hartem Lehmboden wurde optimal verdichtet, so dass im Fahrbetrieb kaum Löcher entstanden und Regenwasser schnell abfließen konnte. Optimale Voraussetzungen also und jeder sah den Vorläufen mit großer Spannung und Freude entgegen.







Insgesamt gingen im Vorfeld des Rennens 73 Nennungen ein, wobei aber letztendlich nicht alle Fahrer angetreten sind. Trotzdem kam ein für diese noch recht junge Rennklasse, in der erst zum zweiten Mal überhaupt eine Deutsche Meisterschaft ausgefahren wurde, ein beachtliches Startfeld zusammen. Vorjahressieger Daniel Reckward war natürlich auch in diesem Jahr wieder mit von der Partie und brannte darauf seinen Titel zu verteidigen. Weitere prominente Fahrer und Sieganwärter waren darüber hinaus Carsten Keller mit Kyosho, Daniel Reckwards Teamkollege Maik Wiesweg, der so wie der Meister des Vorjahres mit einem brandneuen Vorserienbuggy des RB E-ONE R V2 unterwegs war, sowie Christian Hahlen und der ebenfalls als Titelfavorit gehandelte Chris Kammann vom RMV Mugen-Team. Beide RMV Mugen-Fahrer setzen bereits den ebenfalls brandneuen Mugen MBX-7 ECO ein, der ab Oktober offiziell im Handel erhältlich sein wird. Stefan Scheuenpflug vom Sworkz-Team war aus dem Süden Deutschlands angereist, der überwiegende Teil der Fahrer kam jedoch in der Hauptsache aus NRW und wurde durch einige Starter aus Hessen und Bayern ergänzt. Auffallend beim Blick in die Materialliste war die Tatsache, dass der Mugen MBX-6 ECO bei dieser DM das meistverwendete Modell war und alle anderen Hersteller hier deutlich weniger stark präsent waren.







Im Vorfeld des Rennes hatte ich Maik Wiesweg und meinem Bruder Daniel versprochen von RB Products vorab zwei der neuen RB E-ONE R V2 Vorserienbuggys zu organisieren, welche dann auch recht kurzfristig eine Woche vor der Veranstaltung eintrafen. Hektisch begannen wir die Modele mit LRP Elektronikkomponenten fahrfertig zu machen. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal den Einsatz von Andy Krämer von LRP lobend erwähnen, denn er stand vor Ort für die RMV-Fahrer zur Verfügung und gab Tipps zur Verwendung am besten geeigneter Komponenten wie Regler, Motor und Akku. Jederzeit genügend Power und Fahrzeiten von mehr als 15 Minuten waren dann in der Regel auch kein Problem. Reifentechnisch lief mit dem als Einheitsreifen verwendeten Tourex X300 auch alles zufrieden stellend und hier wurde in 90% der Fälle die Super Soft Mischung verwendet. Das Ziel von Daniel und mir war natürlich die Titelverteidigung oder aber beide RB-Modelle Modelle aufs Podium zu bringen, was vom Speed her in jedem Fall machbar erschien.







Der Zeitplan wurde gut eingehalten. Man begann früh morgens und war in der Regel jeweils gegen 18:00 Uhr fertig, so dass niemand im dunklen fahren musste. Der Freitag war mit vier Läufen á 10 Minuten ausschließlich dem Training vorbehalten, für den Samstag waren vier Vorläufe über eine Dauer von 10 Minuten geplant, während am Sonntag der fünfte und letzte Vorlaufdurchgang und anschließend die Finalläufe ab dem 1/16-Finale bis zum Finale über jeweils 15 Minuten auf dem Programm standen.







Die Leistungsdichte in Duisburg war enorm und hinter den beiden Topfahrern Carsten Keller und Chris Kammann, die zumindest während der Vorläufe in einer eigenen Liga fuhren, ging es extrem eng zu. Mein Bruder Daniel beschwerte sich bzgl. des Fahrverhaltens des RB Prototypens regelmäßig über das Lenkverhalten und ein nervöses Heck, was ich zu beheben versuchte. Da wir das neue Fahrzeug jedoch erst am Donnerstag vor der Veranstaltung fertig gestellt hatten und uns insbesondere im Elektrobereich noch einige Erfahrung fehlte, stellte sich die Abstimmung als eine etwas schwierigere Aufgabe heraus. Das von der Nitro-Version übernommene Setup war soweit sehr gut brauchbar, aber grundsätzlich fehlte uns Training und Erfahrung mit dem neuen Vorserienbuggy, was am Ende mit Platz 9 für Daniel und Position 10 für Maik auf den ersten Blick nicht ganz optimal erschien. Wir ließen uns davon jedoch nicht beirren und verfeinerten das Setup weiter, was sich am Ende schließlich auszahlen sollte.







Positiv war, dass RMV-Teamfahrer Thorsten Müller mit seinem Mugen MBX-6 ECO das ganze Wochenende über extrem schnell und dazu noch fehlerfrei unterwegs war, was ihm am Ende einen hochverdienten Finalplatz bescherte. Im Finale schließlich belegte er dann ebenfalls die zehnte Position, worüber er überglücklich war. Die jungen Fahrer aus dem RMV-Kader wie Martin Mzyk, Chris Kammann und Christian Hahlen, welche alle mit einem Mugen-Chassis unterwegs waren, erreichten allesamt das Finale und zeigten damit ausnahmslos eine überragende Leistung. Das sehr spannende, über 15 Minuten gefahrene Finale ließ Fahrer, Mechaniker und auch die Zuschauer mitfiebern. Es war sehr interessant die packenden Zweikämpfe mitverfolgen zu können, was auch im vom RMV-Mitarbeiter Reiner Seelen produzierten Videoclip hervorragend vermittelt wird. Dieses Video sei jedem echten Fan, der die tolle Action nicht persönlich vor Ort erleben konnte, wärmstens empfohlen.







Der Sieg im Finale und damit der Meistertitel gingen letztendlich hoch verdient an Carsten Keller, der mit seinem Kyosho eine überragende Leistung zeigte. Obwohl ich natürlich lieber eines unserer Fahrzeuge ganz oben auf dem Siegerpodest gesehen hätte, freue ich mich sehr für Carsten, der damit erneut gezeigt hat, dass er momentan zu den allerbesten Piloten in Deutschland gehört. Nicht minder erfreut war ich jedoch über die hervorragende zweite Position von Maik Wiesweg mit dem RB E-ONE R V2, sowie Christian Hahlen mit seinem Mugen MBX-7 ECO auf dem dritten Platz. Im Hinblick auf die Konkurrenzfähigkeit und der allgemeinen Präsenz unserer Produkte können wir demnach sehr zufrieden sein. Insbesondere die Tatsache, dass mehr als die Hälfte des Feldes mit einem Mugen-Buggy unterwegs war und sieben dieser Fahrzeuge im Finale vertreten waren, zeigt die Extraklasse dieses Buggys.







Trotz einer an sich sehr gut verlaufenden Veranstaltung gibt es einen Punkt, der mir überhaupt nicht gefallen hat und zu dem ich mich kurz äußern möchte. Mein Bruder Daniel beendete sein Halbfinale nach 15 Minuten Fahrzeit und bei sicher geglaubtem Finaleinzug an Position 2. Dann jedoch kam der große Schock, als uns der Finaleinzug aufgrund offenbar nicht korrekt gezählter Runden verwehrt wurde. Diese anhand des Rundenprotokolls ganz offensichtlich nicht gezählten Runden wurden durch die Zeitnahme nicht wie sonst bei einer WM, EM, oder DM üblich von Hand nachgedrückt, bzw. korrigiert. Auch die in dieser Hinsicht nicht sonderlich hilfreiche Ansage des DMC-Referenten hat uns hier nicht geholfen. Shit happens. Jeder Fahrer ist zwar selbst für seinen Transponder und dessen ordnungsgemäße Funktion verantwortlich, die Probleme traten jedoch nicht nur bei Daniel, sondern während der gesamten Veranstaltung auch bei einigen anderen Fahrern auf, was die Situation und die Einlassungen des Referenten umso mehr als unsportlichem Unfug erscheinen lassen.



Man hat demnach meinem Bruder Daniel die eigentlich sichere Teilnahme am Finale verweigert. Dies erscheint mir auch mit einem gewissen Abstand zu den Vorfällen immer noch als unglaublich und einer DM unwürdig. Die DMC-Regeln sind diesbezüglich unter Punkt 5.1.9 jedoch sehr schwammig und unbefriedigend, als das der Fahrer für die ordnungsgemäße Funktion seines Transponders verantwortlich ist. Seltsam jedoch ist, dass die Runden 2, 4 und 6 bei Daniel nicht gezählt wurden, danach gab es keine Probleme mehr, was nicht unbedingt auf ein Transponderproblem hindeutet, zumal in dieser Phase des Rennens in der Regel die Akkuspannung mehr als ausreichend ist, um ein genügend starkes Signal des Transponders zu garantieren. Fakt ist, dass nicht zweifelsfrei nachweisbar ist, ob das Problem durch den Transponder meines Bruders, oder eine nicht korrekt arbeitende Zählschleife verursacht wurde. Meines Erachtens kann es nicht sein, dass der Fahrer hier in der Beweispflicht ist, zumal ein Beweis durch diesen überhaupt nicht möglich ist.



Die jedoch wichtigste Tatsache leitet sich ebenfalls aus Punkt 5.1.9. der DMC-Regeln ab, welche besagen, dass im Falle eines nicht korrekt arbeitenden Transponders die entsprechenden Runden durch die Zeitnahme manuell zu korrigieren sind. Das es Probleme mit verschiednen Transpondern gab, war der Zeitnahme darüber hinaus durchaus bekannt, da sie darauf aufmerksam gemacht wurde, was deren Vorgehen noch viel weniger nachvollziehbar erschienen lässt.



Das aufgrund der o.a. Probleme eine Sportkommission gebildet wurde erscheint mir noch viel weniger nachvollziehbar, da die Sachlage bzgl. einiger Transponder klar und bekannt war und eine Korrektur durch die Zeitnahme problemlos möglich gewesen wäre. Offenbar wollte man es aber einfach nicht. Es bleibt also zu hoffen, dass man mit Situationen dieser Art in Zukunft professioneller und vor allem im Sinne der Fahrer umgehen wird. Die in Duisburg gelebte Vorgehensweise war in jedem Fall keine gute Werbung für unseren Sport.







Quelle … RMV Deutschland

Rennbericht: Matthias Reckward

Rennbilder: Reiner Seelen | Andy Krämer

Hinweis “Alle Angaben ohne Gewähr”




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