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 25.09.2013 RMV-Deutschland 
EM OR8 40+ Bistensee
RMV-Deutschland EM OR8 40+ Bistensee
 
Vom 13. bis 15. September 2013 fand in Bistensee also Schleswig-Holstein die offene Europameisterschaft 40+ in der Klasse 1:8 OffRoad statt. Für mich war dies eine willkommene Abwechslung zum NRW-Cup und eine schöne Gelegenheit auch mal internationale Rennatmosphäre zu schnuppern. Neben einer großen Anzahl deutscher Fahrer waren Teams aus Österreich, Frankreich, Großbritannien, Dänemark, Norwegen, Schweden und der Schweiz am Start.



Los ging die Reise am Donnerstag morgen. Nach einer problemlosen Anfahrt sind wir am frühen Nachmittag am Ort des Geschehens angekommen. Nachdem wir den Stellplatz für unser Wohnmobil bezogen und das Heim für die kommenden Tage hergerichtet hatten, ging es erstmal zum wichtigsten Ort der kommenden Tage. Der Mühlenring machte sofort einen sehr interessanten Eindruck und schien perfekt hergerichtet. Die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage hatten kaum Spuren hinterlassen, bzw. waren vom Verein fast spurlos beseitigt worden. Die Rennstrecke konnte bei der ersten Begehung mit einer Vielzahl an verschiedenen Untergründen aufwarten. Es gibt Streckenteile mit gewalztem Lehmboden, Rasengitter mit Lehm, Rasengitter mit Wiese, Kunstrasen, Holzpflaster, Asphalt, Betonrasengitter, Kopfsteinpflaster und Beton. Es galt also neben einem guten Setup auch den passenden Reifen für die verschiedenen Untergründe zu finden.







Am nächsten Morgen ging es los. Es war trocken und immer wieder zeigte sich auch die Sonne von ihrer strahlenden Seite. Der gesamte Freitag war den Trainingsläufen vorbehalten. Ich musste in Trainingsgruppe 3 ran. Langsames Rantasten an den Kurs war nun gefragt. Schnell war klar, dass es hier drei Schlüsselstellen gibt. Zum einen das „S“ mit den innen stark überhöhten Kurven vor dem Fahrerstand, den kniffelig zu springenden Table und das Waschbrett kurz vor der Messschleife. Die an meinem Mugen montierten Tourex X300 in supersoft sorgten für guten Grip und der RB Blast V8 für entsprechenden Vortrieb. Gefahren bin ich ansonsten mit dem Setup vom letzten NRW-Cup bei den Stoppelhopsern in Oberhausen. Nur die Fahrzeughöhe wurde ein wenig reduziert und so ging es für die ersten Runden eigentlich schon ganz gut. Im 2. Training wurde es gefühlt weiter besser, doch mein Transponder zählte nur 2 Runden, so dass mir ein Abgleich mit den gefahrenen Zeiten nicht möglich war. Im 3. Durchgang spielte die Technik, wieder mit und alle Runden wurden gezählt. Zu den schnellsten Fahrern fehlten mir jetzt 2 bis 3 Sekunden pro Runde. Deutlich mehr als ich erwartet oder besser erhofft hatte.







Zum Abschluss des Tages wurden zur Einteilung der Vorlaufgruppen zwei gezeitete 5-Minuten Trainings gefahren. Ich entschied mich mit Blick auf die Konkurrenz, die überwiegend grobstollige Reifen fuhr, für den AKA Moto – der einzige Grobstoller in meinem Fundus. Der erste Lauf war auch okay, da mir eigentlich nur wenige individuelle Fehler unterlaufen waren. Doch der anschließende Blick auf die Anzeigetafel zeigte, dass Platz 12 von 12 Fahrern nicht mit dem Gefühl ganz passabel gefahren zu sein einherging. Ein Blick auf die Rundenzeiten brachte die Lösung, der Transponder hatte wohl wieder einen Aussetzer und hat eine Runde nicht gezählt. Damit hatte nun endgültig sein Stündchen geschlagen. Zum Glück hatten wir Max MBX7 mit eingepackt und ich konnte seinen Transponder in mein Fahrzeug einbauen. Mit dem nun hoffentlich funktionierenden Transponder ging es dann in das zweite gezeitete Training. Die Technik hielt, nur der Fahrer hatte einige Aussetzer. Am Ende hat es dann nur zur Vorlaufgruppe 7 von 8 Gruppen gereicht. Ein ziemlich ernüchternder erster Tag. Es folgte am Abend dann noch die offizielle Eröffnungsfeier mit dem Einmarsch der Nationen und den Ansprachen der Sportfunktionäre. Aufgrund der nicht gerade zentralen Lage von Bistensee leider fast ohne Anteilnahme der Öffentlichkeit.



Samstag morgen, es war immer noch trocken, kam der erste Vorlauf. Ich erwischte nach der Vorbereitungszeit eine schöne große Lücke und konnte die gesamten 5 Minuten ohne Begegnung mit anderen Fahrzeugen abspulen. Nicht schnell aber solide und fast fehlerfrei. 15 Sekunden schneller als am Vortag. Lauf 2 und 3 liefen ebenfalls gut für mich und ich war mit meiner bis hierhin gezeigten Leistung sehr zufrieden. Dann kam der große Regen. Ich entschied mich, nachdem ich die matschigen Fahrzeuge der Konkurrenz betrachtet hatte, auf einen Start in Vorlauf 4 zu verzichten und erstmal abzuwarten. Die Vorläufe wurden nach Punkten gewertet und so fand ich mich nach 3 Vorläufen / 1 davon gewertet auf Platz 37 wieder. Nach dem 4 Durchgang / 2 gewertet konnte ich mich sogar noch auf Platz 32 verbessern. Die Rechnung schien aufzugehen. Also entschied ich auch auf Lauf 5 zu verzichten und mein Auto so trocken wie es war wegzupacken. Am Ende des Tages war es dann mit drei gewerteten Vorläufen Platz 40 und der vierte Startplatz im Achtelfinale B. Mein Ziel unter die besten 50 Starter zu kommen war zum greifen nah.







Finaltag: In der Nacht auf Sonntag hat es noch ausgiebig geregnet und die Strecke musste an einigen Stellen mit Sägemehl trockengelegt werden. Der Großteil war aber, dank einer gut funktionierenden Entwässerung, immer noch gut befahrbar. Das Wetter schien auch vorerst zu halten, es war trocken und größtenteils sonnig. Die ersten Finale, begonnen wurde mit 1/64 Finale, fuhren die Strecke weiter trocken, so dass die Bedingungen immer besser wurden. Kurz vor 11:00 Uhr war es dann soweit. Mein 1/8 Finale stand an. In der Vorbereitungszeit merkte ich, dass es sich als kleiner Nachteil erwies, gestern nicht auf feuchtem, bzw. nassem Untergrund gefahren zu sein. Der Grip auf der Strecke war merklich weiniger und dem sensiblen Gasfinger kam jetzt mehr Bedeutung zu. Aber das Fahrgefühl wurde von Runde zu Runde besser. Also voller Vorfreude auf die kommenden 20 Minuten rein in die Box und ab in die Startaufstellung. 10, 9, 8 …, die Flagge ging hoch und ich bin von Startplatz 4 aus gut weggekommen. Bis zur ersten Kurve. Hier gab es die üblichen Rempeleien und schon lag ich auf dem Dach. Als Einziger. Die erste Kurve habe ich dann als Letzter verlassen. Aber 20 Minuten sind lang, nur nicht aufgeben. Ich merkte dass die Fahrzeuge vor mir gar nicht so schnell unterwegs waren und ich zügig aufschließen und in der gleichen Runde schon wieder 2 Plätze gutmachen konnte. Geht doch dachte ich mir. Dann kam Runde drei. Ich befand mich im Platzkampf mit einem dänischen Kontrahenten und wir fuhren beide nebeneinander über das Waschbrett und anschließend durch die Kurve in Richtung Brücke. Nachdem wir dann beide mit Vollgas über die Brücke gesprungen sind haben wir uns im Flug abgeschossen und sind übereinander auf der Strecke aufgeschlagen. >>> Querlenker vorne rechts gebrochen, Rennende nach nicht einmal 2 Minuten Fahrzeit. Der Däne konnte das Finale beenden, ist aber als 9. ebenfalls ausgeschieden.







Mein Ziel unter die ersten 50 zu kommen war damit als gescheitert zu betrachten. Am Ende war es Platz 55. Knapp vorbei ist auch vorbei. Egal, jetzt heißt es volle Konzentration auf den letzten Lauf im NRW-Cup. Alles in allem eine gelungene und gut organisierte Veranstaltung bei der Katja Brammertz als Renndirektorin stets alles im Griff gehabt hat. Der Zeitplan wurde perfekt eingehalten, die Strecke hat wirklich Laune gemacht und war in einem hervorragendem Zustand. Das Catering war ebenfalls lobenswert. Sowohl Qualität, als auch die Preise stimmten hier absolut.
Vielen Dank an die Organisatoren und die vielen Helfer der Schietschmieter Bistensee die dieses Event möglich gemacht haben und an Max, der als Boxencrew mal wieder alles gegeben hat. Ach ja, gewonnen hat auch jemand. Peter Harder aus Dänemark ist neuer Europameister 40+. Auf den Plätzen folgten Rune Karlsen (TQ) aus Norwegen und Mats Angseryd aus Schweden. Bester Deutscher war Oliver Freitag von den BIG Hamburg auf Platz 4.







Quelle … RMV Deutschland

Rennbericht: Michael Kempchen

Rennbilder: Dirk Kirchwehm

Hinweis “Alle Angaben ohne Gewähr”




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