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 26.09.2012 RMV-Deutschland 
OR8e DM in Senden
RMV-Deutschland OR8e DM in Senden
 
Es war die erste Deutsche Meisterschaft für Fahrzeuge mit Elektromotor in den Klassen 1:8 Buggy und 1:8 Truggy, die am Wochenende vom 21. bis 23.09 2012 auf der OffRoad Rennstrecke des MRC Senden ausgetragen wurde. Für die zum Teil von Wetterkapriolen beeinträchtigte Veranstaltung war im Premierenjahr keine Qualifikation erforderlich, so dass dieses Rennen quasi offen für alle Fahrer eines entsprechenden Fahrzeugs war. Mit insgesamt 110 Startern war das Event in seiner Erstausgabe bereits sehr gut besetzt und zeigt deutlich, wie groß das Interesse an diesen Fahrzeugen mit Elektroantrieb ist. Die gesamte Veranstaltung wurde vom ausrichtenden Club hervorragend organisiert und durchgeführt und auch für das leibliche Wohl wurde jederzeit optimal gesorgt. Vielen Dank an dieser Stelle auch noch einmal an die vielen Helfer, die zum Erfolg dieses Events beigetragen haben.
Ehrlich gesagt ging ich leicht aufgeregt und mit einer nicht sonderlich hohen Erwartungshaltung in dieses Rennen, denn ich konnte schlecht einschätzen, was mich erwarten würde. Im Vorfeld hatte ich nur sehr wenige Gelegenheiten meinen Mugen MBX-6 ECO zu testen und mich mit der Materie Elektroantrieb und der entsprechender Stromversorgung vertraut zu machen. Die Teilnahme bei lediglich einer Veranstaltung im Vorfeld der DM war mein einziger Berührungspunkt mit einem 1:8 OffRoad Buggy mit Elektroantrieb, wobei aber dieser Test zumindest vom fahrerischen Aspekt aus betrachtet durchaus positiv verlief.







Das Training am Freitag fand bei durchweg schönem und sonnigem Wetter statt und es war der von vielen als Favorit gehandelte Jörn Neumann, der hier in beiden Klassen eine erste Duftmarke setzte und mit vom Start weg schnellen und konstanten Rundenzeiten die Konkurrenz beeindruckte. Bei den Buggys war es dann aber schlussendlich Tim Bremicker, der am Ende des Tages mit der Bestzeit aufwarten konnte und die Rangliste anführte. Platz zwei ging an Jörn Neuman, dem auf den Plätzen drei und vier Hannes Käufler und Stefan Scheuenpflug folgten. Vertauschte Rollen dagegen in der Truggy-Klasse. Hier gelang Jörn Neuman der Sprung an die Spitze des Feldes vor dem Zweitplatzierten Tim Bremicker. In Lauerstellung folgten auf den weiteren Positionen Carsten Keller und Gerd Strenge, die sich ebenfalls sehr gut auf die Bedingungen der optimal präparierten und 275m langen Sendener Strecke anpassen konnten.











Nicht ganz rund lief es zu diesem Zeitpunkt noch bei mir, denn die fehlende Erfahrung mit dem Elektroantrieb und allen dazugehörenden Abstimmungsmöglichkeiten insbesondere bzgl. des Regler-SetUps und dem Finden der passenden Untersetzung stellten mich mehr als einmal vor einige Denksportaufgaben und auch der eine oder andere Defekt blieb in der Folge nicht aus. Die zu Anfang verwendete Kombination bestehend aus einem 2650KV-Motor und Regler von Tekin verfügte über zu viel Power worunter die Fahrbarkeit litt und auch der Stromverbrauch war zu hoch, um damit ein 15 minütiges Finale absolvieren zu können. Die Lösung war schließlich die Verwendung einer Motor/Regler/Akku Kombination von LRP. Vielen Dank noch einmal an Andy Krämer, der mir dieses Material zur Verfügung stellte und mir auch mit vielen Tipps wertvolle Hilfestellung gab. Das Handling meines Mugen MBX-6 ECO bot zu keinem Zeitpunkt Anlass zur Klage und das direkt von der Nitroversion des MBX-6R EU übernommene Fahrwerks-SetUp funktionierte auf Anhieb perfekt und wurde dankend auch von mehreren Mugen-Teamkollegen übernommen.











Jeder wartete nun gespannt auf die für den Samstag geplanten Vorläufe über eine Laufdauer von jeweils 10 Minuten, doch der Wetterbericht ließ bereits am Vorabend nichts Gutes erahnen, denn die Zeichen standen diesbezüglich ganz klar auf Sturm. Leider sollten sich die schlechten Prognosen bewahrheiten und der Samstag präsentieret sich regnerisch und sehr nass, so dass sich die Rennleitung in Absprache mit der Sportkommission dazu entschied, nach mehreren Verschiebungen schlussendlich an diesem Tag auch aufgrund der inakzeptablen Streckenbedingungen keine Vorläufe zu fahren und diese auf den Sonntag zu verlegen. Eine Entscheidung, die aufgrund der herrschenden Bedingungen von allen Fahrern vorbehaltlos akzeptiert wurde.











Am Sonntagmorgen dann präsentierte sich das Wetter wieder von einer etwas freundlicheren Seite und pünktlich um 08:00 Uhr konnten die ersten Fahrzeuge für einen jeweils 5 minütigen Trainingslauf auf die Strecke gehen. Im Anschluss daran wurden bei zwischenzeitlichem Sonnenschein zwei Vorlaufserien absolviert, in deren Verlauf sich im ersten Vorlaufdurchgang in der Buggy-Klasse überraschend Markus Metsch (Associated) dicht gefolgt von Jörn Neumann (Team Durango) an die Spitze des Feldes setzen konnte. Auf den weiteren Positionen folgte ich mit meinem Mugen MBX-6 ECO vor Stefan Scheuenpflug (S-Workz) und Hannes Käufler (TLR). In der mit lediglich 20 Startern nicht übermäßig stark besetzten Truggy-Klasse war es dagegen Tim Bremicker (Kyosho), der den ersten Durchgang für sich entschieden konnte. Auf Platz zwei folgte sein Markenkollege Kim Sitensky vor Karsten Keller, der das Kyosho-Trio komplettierte. Auf Platz vier fand sich Gerd Strenge vor Alexander Obermeier wieder. Im zweiten und alles entscheidenden Durchgang konnte ich dann ein erstes Ausrufezeichen setzten und mir die TQ-Position vor Markus Metsch (Associated) und Jörn Neumann (Team Durango) sichern. Auf Platz vier folgte Hannes Käufler (TLR) vor Stefan Scheuenpflug (S-Workz), Maik Wiesmann (Mugen) und Patrick Hofer (Associated). Die Umstellung auf den Elektroantrieb und die noch ungewohnten LRP-Komponenten gelang mir also offenbar ganz gut und ich konnte erst einmal zufrieden sein. In der Truggy-Klasse sicherte sich Tim Bremicker (Kyosho) die Pole-Position vor Jörn Neumann (Team Durango) und Kim Sitensky (Kyosho). Auf den weiteren Positionen folgte Frank Lemke vor Carsten Keller, Gerd Strenge und Alexander Obermeier.







Somit waren die Finallaufpositionen bezogen und der weitere Rennverlauf mit den ab 13:00 Uhr beginnenden Finalläufen im für Elektrorennen eher ungewöhnlichen Verbrenner-Aufstigesmodus versprach einiges an Spannung. In den unteren Finalen wurde hart aber fair gekämpft und zu den Halbfinals hin stieg die Spannung doch spürbar an. In meinem Halbfinale bekam ich es dann mit dem haushohen Favoriten Jörn Neumann zu tun, der in der Startaufstellung direkt hinter mir stand. Der Start klappte gut, aber nach einem kleinen Fahrfehler von mir nutzte Jörn dies sofort aus, um an mir vorbei zu ziehen. Ich ließ es erst einmal ruhig angehen und pushte nicht übermäßig und folgte Jörn unauffällig, da ich nicht ganz sicher war, ob die Akkukapazität wirklich bis zum Ende des Finales reichen würde. Letztendlich blieb es aber bei dieser Reihenfolge und der Aufstieg ins Finale war geschafft und somit mein erstes Ziel erreicht.







Der Start zum 15-minütigen Buggy-Finale verlief problemlos und Jörn Neumann kann vor mir und Carsten Keller erst einmal die Führung übernehmen und leicht ausbauen. An dieser Reihenfolge ändert sich bis ca. zur 8. Minute nichts, denn ich war fest davon überzeugt, dass es über die Fahrzeit und die am Ende noch zur Verfügung stehende Power möglich sein sollte Jörn zu überrumpeln. Dann fängt Carsten Keller an Druck auf mich auszuüben, woraufhin auch ich den Druck auf den führenden Jörn Neumann erhöhe. In der 12. Minute dann zeigt meine Strategie den gewünschten Erfolg, als Jörn Neuman einen folgenschweren Fahrfehler begeht mit der Folge, dass ich ihn überholen kann. Carsten Keller wittert nun ebenfalls Morgenluft und die Tatsache, dass er nun auch massiven Druck auf Jörn Neumann ausübt, treibt diesen in einen weiteren Fehler, den Carsten Keller eiskalt zum Überholen nutzt und auch Patrick Hofer gelingt es an Neumann vorbei zu ziehen. Dem zu Anfang als klaren Favoriten gehandelten Jörn Neumann bleibt somit nur der undankbare vierte Platz vor dem TLR-Duo Hannes Käufler und Alex Hardt. Überglücklich überfahre ich schließlich als Sieger die Ziellinie und kann mir den Titel des Deutschen Meisters 1:8 OffRoad Elektro sichern, worüber ich mich natürlich unglaublich gefreut habe. Es war ein ähnliches Gefühl wie beim Gewinn des WM-Titels 1998, denn insbesondere die Tatsache, dass ich zum einen gezeigt habe, dass man auch mit fast 37 Jahren immer noch an der Spitze fahren kann und zum anderen als „hauptberuflicher“ Verbrennerfahrer die Umstellung auf den ungewohnten Elektroantrieb so gut gemeistert zu haben, erfüllt mich mit großer Freude.







Was Jörn Neumann bei den Buggys nicht gelang, klappte dann aber im Truggy-Finale, wo er den Sieg vor Tim Bremicker und Carsten Keller herausfahren konnte. Herzlichen Glückwunsch zum Titel des Deutschen Meisters an dieser Stelle auch noch einmal von mir.







Rückblickend kann ich sagen, dass ich den Ausflug ins Elektrolager sehr genossen habe und auch ich natürlich einer Lernkurve unterliege. Viele kleine Verbesserungen, die wir im Laufe des Wochenendes an meinem Mugen MX-6 ECO durchgeführt haben, brachten jeweils die gewünschten Fortschritte. So konnten wir z.B. mit einem kleinen Lüfter, der neben dem 2200KV Motor von LRP montiert wurde und einigen mit einem Lexanbohrer in der Windschutzscheibe angebrachten Lüftungsöffnungen den Temperaturhaushalt in einen deutlich gesünderen Bereich bringen. Ebenfalls toll funktioniert haben die LiPo 6900 mAH-Akkus von LRP, die gegenüber den lediglich 6700 mAh starken Stromspeichern das entscheidende Fahrzeitplus bringen, wie auch unser sehr flotter Teamfahrer Stefan Byesse leidvoll erfahren musste, als er kurz vor der Ziellinie mit leeren Akkus stehen blieb. Ein durchweg positives Feedback gab es zu den RB-Dragon Einheitsreifen in der Super-Soft Variante, denn die meisten Piloten empfanden den Reifen als sehr ausgewogen bei allzeit sehr gutem Grip, was insbesondere den Hobbyfahrern sehr entgegen kam, denn das bei der DM ausgegebene „Sorglosrad“ musste lediglich aufs Fahrzeug montiert werden und fortan konnte man nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Verklebung unbegrenzten Fahrspaß erleben. Vom SetUp her bedeutete der Elektroantrieb wie gesagt keine große Umstellung und mein MBX-6 ECO funktionierte mit der von der Nitroversion übernommenen Einstellung absolut perfekt.



Quelle … RMV Deutschland

Rennbericht: Daniel Reckward sowie Rennbilder: Racezone | Sebastian Suerstedt

Hinweis “Alle Angaben ohne Gewähr”




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