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 11.09.2012 RMV-Deutschland 
2.Lauf OR8 DM Pleinfeld
RMV-Deutschland 2.Lauf OR8 DM Pleinfeld
 
Vom 31. August bis zum 02. September 2012 hat der zweite Lauf der Deutschen Meisterschaft 1:8 OffRoad beim MAC Brombachsee stattgefunden. Wir aus dem Norden haben uns gefreut endlich mal wieder über 600 Kilometer mit dem Auto zu fahren. Die Strecke des MAC Brombachsee befindet sich in Pleinfeld ca. 50 km südlich von Nürnberg. Was wurde vorher alles über diese Strecke geredet. Alle Befürchtungen waren unbegründet, der MAC Brombachsee hat wirklich ein tolles Vereinsgelände aus dem Boden gestampft und war bestens für die Ausrichtung der DM aufgestellt. Es gibt ein festes Haus auf dem Vereinsgelände in dem Gastronomie und Fahrerstand untergebracht sind. Das Fahrerlager bot genügend Platz für alle Zelte. Der Untergrund aus Schotter ist zwar unbequem beim Laufen, aber sehr zweckmäßig. Sehr gut gefallen hat uns auch der Toilettenwagen der stets in sauberen Zustand gehalten wurde.







Die Strecke selber präsentierte sich im komplett befestigten Layout aus Rasengittermatten im Lehmboden, Kunstrasenmatten und Asphalt. Parallel zur Boxengasse unter dem Fahrerstand musste man eine asphaltierte Gerade mit folgender 180° Spitzkehre bewältigen. In einer Rechtskurve ging es danach unter einer Brücke in eine kurze Gerade. Diese Unterführung war abhängig von der Position auf dem Fahrerstand teilweise sehr schwer einzusehen und kostet so einigen Fahrern hintere Schwingen da man an der linken Seite in der Befestigung einhaken konnte. Meiner Meinung nach sind die Fahrzeuge hier einfach zu lange nicht zu sehen. Es folgte eine Rechts- Linkskombination auf einen Hügel als Vorbereitung zu einer kleinen 3er Sprungkombination. Dem 3er Sprung folgte eine kurze Gerad in Hanglage mit folgender Spitzkehre 180°. Der Sprung an sich war nicht sehr schwer, es war an dieser Stelle aber möglich Zeit gutzumachen oder sogar zu überholen in dem man sehr eng an die Gerade gesprungen ist.







Diesem technisch anspruchsvollen Stück folgte eine weitere kurze Gerade mit folgender Spitzkehre die auf die längste Gerade der Strecke führte. Am Ende dieser Geraden befindet sich ein Table. Hier war es wichtig den richtigen Bremspunkt zu finden um mit der richtigen Geschwindigkeit in die 90° Rechtskurve auf dem Table zu kommen. Nach kurzer Geraden folgte eine weitere Spitzkehre, noch eine kurze Gerade mit folgender Linkskurve um wieder auf die Asphaltierte Gerade vor dem Fahrerstand zu kommen. Ein sehr enger Kurs mit vielen Spitzkehren und kurzen Geraden auf dem ein fehlerfreies fahren und die richtigen Reifen entscheidend für die Rundenzeiten waren. Dazu aber später mehr! Die Wettervorhersagen für das Wochenende waren alles andere als gut. Es sollte Freitag und Samstag durchgehend regnen, nur der Sonntag wurde trocken vorhergesagt. Einige unsere Vereinskollegen, die schon Donnerstag sehr früh losgefahren waren, riefen uns dann gegen Nachmittag auch mit den Worten an: Ihr könnt umdrehen, hier regnet es Bindfäden, man kann hier auf keinen Fall fahren.



Es kam dann aber ganz anders, das Wetter war ab Freitagmorgen stabil und trocken. Hier zeigt sich der große Vorteil einer befestigten Strecke mit ordentlichem Untergrund. Die Strecke hatte die Wassermassen von den Vortagen verarbeitet und war sofort fahrbar. Ein großes Lob an den MAC Brombachsee die hier eine tolle Arbeit geleistet haben. Ich kenne viele Strecken auf denen an ein Fahren nicht zu denken gewesen wäre. Das Wetter hielt sich das ganze Wochenende entgegen aller Vorhersagen. Lediglich Samstagnachmittag regnete es. Das war für die Fahrer ab Gruppe 5 ein Nachteil, da diese in Ihrem 4. Vorlauf nicht an die Zeiten der Gruppen 1 – 4 herankamen. Anderseits konnten die guten Regenfahrer aus den hinteren Gruppen einige Plätze gutmachen.







Das Starterfeld war auf 101 Teilnehmer geschrumpft, beim ersten Lauf waren es noch 123. Für uns Fahrer aus dem Norden und Florian Schrum ging es wie immer zunächst darum die Strecke kennenzulernen und das Auto abzustimmen. Als Basis Setup hatten wir uns an das auf der RMV Lounge veröffentlichte Setup von Stefan Byesse gehalten. Das funktionierte auch sehr gut und es waren nur wenige Änderungen nötig. Bei der Reifenwahl waren wir uns sicher mit dem RB Dragon in supersoft richtig zu liegen. Da wir den Reifen in Bistensee sehr erfolgreich auf Gittermatten gefahren sind glaubten wir auch in Brombachsee damit schnell unterwegs zu sein. Der Reifen ging auch gut, auf dem Asphalt konnte man sehr schön die Spitzkehre fahren. Auch auf den Gittermatten war der Reifen in Ordnung, aber hier lag das Problem: Der Dragon war okay, aber nicht richtig schnell. Wir konnten bei einigen anderen Fahrern beobachten das grobere Profile besser liefen. Das Zauberwort hieß Starpin!
Wir überlebten den Freitag mit mittelmäßigen Zeiten und überlegten wo wir den jetzt Starpin herbekommen. Wie uns ging es vielen und es wurden die abenteuerlichsten Dinge unternommen um an die Reifen zu kommen. Irgendwo haben wir dann einen Satz für das letzte Training bekommen. Florian kam mit dem neuen Gefühl zunächst nicht zurecht. Die Starpin neigen sehr zum einhaken in die Gittermatten. Hier wurde von vielen in tausend verschiedenen Versionen Noppen gecuttet. Es war alles dabei, nur die äußere Reihe, 2 Reihen, jede 2. Noppe in der 2. Reihe, schräges cutten…
Leicht frustriert haben wir den Freitag beendet und hofften auf den nächsten Tag. Für diesen Tag war Robert Droste per Flugzeug als Florians Mechaniker angemeldet. Robert musste arbeiten und konnte daher nicht gleich mit uns kommen. Ratet mal woraus sein Handgepäck bestand …?







Der Samstag begann für jeden mit 2 x 5 minütigen Trainings. Hierbei wurde der letzte Lauf der beiden zur Einteilung der Vorlaufgruppen gewertet. Hierzu wurden die drei schnellsten zusammenhängenden Runden jedes Fahrers addiert. Florians letzter Lauf war einigermaßen okay und er konnte sich für die Startgruppe 6 qualifizieren. Nach der Fahrerbesprechung um 11.00 Uhr ging es dann mit den 4 Vorläufen los. Der 5. Und letzte Vorlauf war für den Sonntag geplant. Gewertet wurden die 3 besten Vorläufe (nach Punkten) Florians erster Vorlauf lief sofort sehr gut. Mit 10 Runden 5.22 Minuten konnte er sich auf Platz 28 einreihen. Endlich war der Knoten geplatzt. Im 2. Vorlauf lief es noch besser 10 Runden 5.16 Minuten bedeuteten in dem Vorlauf Platz 23. Leider machte Florian im 3. Vorlauf viele Fehler und es konnten keine 10 Runden gefahren werden. Im 4. Vorlauf gehörten wir zu den Fahrern die dem oben genannten Regen zum Opfer fielen.












Am Sonntag wurde der letzte und fünfte Vorlauf dann in umgekehrter Reihenfolge gestartet. Das war für uns wieder nicht optimal da die Strecke mit jedem Lauf mehr Grip bekam. Die Zeiten vom Vortag konnten nicht gefahren werden, Florian konnte aber einen einigermaßen guten Lauf hinlegen. Insgesamt landete er auf Platz 39. Dies bedeutete Starplatz 4 im Achtelfinale A. Die Top 10 nach den Vorläufen stellten sich wie folgt dar: 1. Daniel Reckward, 2. Jörn Neumann, 3. Martin Bayer, 4. Stefan Scheuenpflug, 5. Stefan Byesse, 6. Hubert Hönigl, 7. Tom Wiesner, 8. Hannes Käufler, 9. Steven Schöniger und 10. Alex Hardt. Nicht so viel Glück hatte Andreas Bartels. Er wurde 2 x Opfer der oben beschriebenen Brücke und musste 2 x die hintere Schwinge tauschen. Er landete nach der Qualifikation auf Platz 18.











Nach einer kurzen Pause starteten dann die Finalläufe. Florian gelang in seinem Achtelfinale ein guter Start und er konnte den wichtigen 4. Platz, der Aufstieg bedeutete, halten. Dann passierte es: Florian blieb mitten auf der Geraden stehen. Wir dachten zunächst der Motor ist aus… Es war aber leider ein Fehler der uns beim Schrauben unterlaufen ist, das Servohorn Gas/Bremse hatte sich gelöst, wir hatten die Schraube nicht kontrolliert. Aus der Traum vom Aufstieg, die Enttäuschung war bei Florian sehr groß. Es nützte nichts, Florian hatte ja noch das Juniorenfinale.

Andreas Bartels konnte sein Viertelfinale für sich entscheiden und qualifizierte sich sicher für das Halbfinale. Leider schaffte er es nicht ins Finale da er sein Halbfinale als undankbarer 7. beendete. Erwähnen möchte ich noch Burak Kilic der wie entfesselt gefahren ist und sich aus seinem Achtelfinale bis ins Halbfinale hocharbeiten konnte. Eine tolle Leistung Burak.



Im Halbfinale B konnten Jörn Neumann, Hubert Hönigl, Hannes Käufler, Stefan Scheuenflug, Carsten Keller und Alex Hardt ins Finale aufsteigen. Im Halbfinale A Martin Bayer, Daniel Reckward, Steven Schöniger, Tom Wiesner, Stefan Byesse und Lukas Strothmann.











Es folgte dann nach einer kurzen Pause das Junioren Finale, Florian Schrum startete von Platz 2. Da Nick Stadler nicht zum Rennen antrat war Florian auf der Pole Position. Der Start lief nicht ganz optimal und Florian wurde leider bis Platz 5 durchgereicht. Er konnte sich relativ schnell wieder auf Platz 4 vorkämpfen, weiter schaffte er es aber nicht da die Fahrer vor ihm leider keine Fehler machten. Verdient gewonnen hat diesen Lauf Burak Kilic vor Sebastian Winterstein und Luca Steinbauer. Auf Platz 5 fuhr Micha Widmaier der auch das gesamte Wochenende sehr schnell unterwegs war.. Es ist fast unglaublich wie hoch das Niveau bei diesen Junioren ist. Genau wie bei den „großen“ wird jeder Fehler bestraft. Die Namen dieser ersten 5 Fahrer wird man sich sicher für die nächsten Jahre merken müssen. Interessant war auch das aufgeregte Geschrei der entspannten Väter. Ich selber möchte mich da nicht ausschließen, auch ich wurde von Norbert Rasch berechtigter Weise für meine Schreie ermahnt.



Das ebenso spannende Seniorenfinale konnte Matthias Reckward für sich entscheiden. Zweiter mit knapp sieben Sekunden Rückstand in der gleichen Runde wurde Gerhard Frank, dritter Toni Riepl, vierter Michael Wächter und fünfter Markus Münchenberg.

Im Finale startete Daniel Reckward auf Platz 3. Leider wurde er gleich beim Start durch einige Positionskämpfe nach hinten gereicht. Daniel musste sich so mühsam wieder nach vorne kämpfen. Jörn Neumann führte das Feld sicher vom Start weg an. Es konnte Jörn so keiner richtig folgen und er konnte das Rennen sicher als Sieger beenden. Zweiter wurde Martin Bayer. Daniel Reckward hatte sich im Verlauf des Rennens mit seiner unnachahmlichen Ruhe zurück auf Platz 4 gekämpft. Auf dieser Position fuhr er auch in der letzten Runde dicht hinter Hupo Hönigl. In der Spitzkehre nach der kurzen geraden am Hang gelang Daniel ein unglaubliche Manöver, er kam mit Geschwindigkeitsüberschuss aus der Kurve und fuhr praktisch über Hupo rüber auf Position 3, dann noch eine Kurve und das Rennen war für Daniel auf Position 3 beendet. Unglaublich!







Für uns war es eine sehr aufregende erste DM. Florian ist insgesamt 46. geworden und wir sind mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden. Unser Material, der Mugen Seiki MBX-6R EU und die RB Komponenten waren zu jederzeit konkurrenzfähig. Danke Matthias und Daniel für Eure Unterstützung. Wir werden an unseren Fehlern arbeiten und uns für die nächste Saison verbessern.



Fazit: Der MAC Brombachsee hat eine tolle DM ausgestattet. Die Verpflegung war, wenn auch etwas teuer, sehr gut. Das Gelände und besonders die Strecke waren hervorragend präpariert. Nachdem eine sehr nette Dame vom Verein mich nach den 3,-€ für die Müllentsorgung gefragt hatte, fand ich auch diese Gebühr nicht mehr so schlimm. Gewünscht hätte ich mir beim Finale etwas mehr Moderation und Information über das Renngeschehen. Da nur ein kleiner Monitor im Rennleiterhäuschen einsehbar war, war es schwer dem Rennen zu folgen. Danke MAC Brombachsee, wir kommen gerne wieder.



Quelle … RMV Deutschland “Alle Angaben ohne Gewähr”




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