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 14.08.2011 RMV-Deutschland 
OR8 EM „A“ in Sand
RMV-Deutschland OR8 EM „A“ in Sand
 
Allein in Deutschland werden dieses Jahr fünf Europameisterschaften vom Deutschen Mini-Car-Club ausgerichtet. Eines dieser Rennen fand in der Zeit vom 01. August 2011 bis 06. August 2011, in der meist bei Europameisterschaften gefahrenen Klasse, der OR8 Buggy-Klasse, auf der Strecke des MSC Sand e.V. statt. Die Strecke in Sand am Main, lädt besonders durch ihre schöne Lage ein und bietet durch ihre Hanglage und den Naturtribünen auch Zuschauern einen ausgezeichneten Überblick beim Verfolgen des Renngeschehens. Der Ausrichter, der MSC Sand e. V., hatte sich schon im Vorfeld schwer ins Zeug gelegt: Schon einige Tage vor Beginn dieser Europameisterschaft konnten sich die Fahrer ihre Trainingsgruppen auf einer extra für diese Veranstaltung angelegten Homepage im Internet, ihre Gruppeneinteilung sowie die Zuteilung der Trainingsläufe anschauen. Viele Fahrer reisten am Wochenende in der schönen Weingegend an. Darunter insbesondere zu erwähnen, die Vertreter von Mugen Seiki Japan, mit deren Chef, Herrn Koji Sanada und dem Teamchef, Herrn Soichi Shizu sowie aus Amerika, Mr. Kris Moore sowie Herrn Stefan Habbecke von Mugen Seiki Europe. Alle waren gekommen, um dieses Event mit zu verfolgen. Mugen Seiki, die mit dem MBX-6, die meisten Fahrzeuge der Fahrer bei dieser Europameisterschaft stellten waren allein schon als großer Supporter aller Fahrer angereist. Auch von RB Products war Herr Eric Aita anwesend, der persönlich den Teilnehmern die RB Motoren wartete sowie den Support für die neuen RB Reifen übernahm. Auch Daniel Reckward hatte diese Reifen erst eine Woche vor der „Euro“ getestet und setzte diese auch beim Rennen ein.







Neugierig nahmen die ersten Teilnehmer bereits am Montag die Strecke unter die Lupe und versorgten sich daraufhin in den jeweiligen Containern der Firmen, die entsprechenden Ersatzteile – immer in der Hoffnung die richtige Einschätzung zur Rennstrecke getroffen zu haben! Auch RMV Deutschland war mit einem Container vertreten, um ihren Fahrern den Support zu gewährleisten. Um die Bahn vor Regen zu schützen, wurde diese schon Wochen vorher von den Mitgliedern des MSC Sand e.V. mit Folie abgedeckt. Somit entstanden keine Wasserrinnen und zum ersten Tag der „Euro“, dem Dienstag, war die Bahn in einem optimalen Zustand. Hierdurch konnten die Teilnehmer ihre Fahrzeuge in jeweils zwei Trainingsläufen auf die Strecke abstimmen und am Setup feilen. Am besten gelang dieses Daniel Reckward, der um 0,2 Sekunden schneller war als Yannick Aigon und Robert Battle. Aber auch das „Verfolgerfeld“ war mit den Rennzeiten dicht beisammen. Der Mittwoch verlief, wie der Dienstag, mit dem Absolvieren der jeweiligen Trainingsläufe. Mit je zwei Trainingsläufen bestand für jeden Fahrer die Chance, das Setup des Vortages noch einmal zu verbessern. Auch die Entscheidung für den richtigen Reifen war jetzt schon von besonderer Bedeutung für die anstehenden Vorläufe des nächsten Renntages – auch immer im Hinblick auf das dauerhaft wechselnde Wetter, das bei den Rennen auch eine tragende Rolle spielt. Die schnellste Trainingszeit wurde dieses Mal von Martin Bayer gefahren. Dahinter reihten sich Renaud Savoya und Jerome Aigoin ein. Nach dieser Rangliste wurden für die Vorläufe, die in 10er Gruppen gefahren wurden, nun eine neue Gruppeneinteilung für den nächsten Tag erstellt.







Dann kam das Wetter…



Die letzten Fahrer dieses Tages hatten noch nicht wirklich das Fahrerlager verlassen, da begann es heftig zu regnen und das dauerhaft bis zum nächsten Morgen. Als die Teilnehmer am frühen Donnerstagmorgen an der Strecke ankamen, dachte keiner von ihnen, dass in wenigen Stunden hier wieder gefahren werden kann. Es standen u. a. große Wasserpfützen vor den Sprüngen der Strecke. Doch dank dem riesigen Einsatz aller Mitglieder des MSC Sand um Herrn Ralf Bauer, der bereits alles die ganze Woche über managte, konnte der erste Vorlauf pünktlich gestartet werden. Einige Teilnehmer ließen diesen Vorlauf jedoch noch aus und gingen damit auf Nummer sicher für ihr Fahrzeug, bei anderen versagte leider die Elektronik die mitunter dann doch noch Wasser abbekommen hatte. Gewinnen konnte diesen ersten Vorlauf Simon Willets aus England, vor Darren Bloomfield, Teemu Leino, Jerome Aigoin und Stefan Byesse. Im zweiten Vorlauf trocknete die Strecke immer mehr ab und Ausfälle gab es nun keine mehr. Auch die Rundenzeiten wurden wesentlich schneller. Diesen zweiten Vorlauf gewann dann Jerome Aigoin vor dem Spanier, Robert Battle und Daniel Reckward. Auf Platz vier fuhr Simo Ahoniemi und auf Platz 5 Yannick Aigoin. Beim letzten Vorlauf dieses Tages war die Strecke vollständig abgetrocknet und nun wurden auch die Rundenzeiten immer besser. Einige Fahrer kamen jetzt auch immer besser mit der Bahn zurecht. Vor allem bewies dies Macel Guske, der nur knapp diesen Vorlaufsieg verpasste. Gewinnen konnte diesen erneut für sich, Jerome Aigoin, ganz knapp vor Marcel Guske, David Ronnefalk, Martin Bayer und Robert Battle. Somit klang wieder ein Renntag aus, aber dieses Mal ohne Regen.







Am Freitag mussten noch zwei Vorläufe gefahren werden. Die Strecke war trocken geblieben und noch immer in einem Topzustand. Auch war das Bilden von Löchern (sonstigen Beschädigungen) an der Strecke ausgeblieben, so dass nicht zuletzt deswegen auch die Zeiten immer schneller wurden. Darren Bloomfield verpasste die 11 Runden nur knapp. Auf den weiteren Plätzen dieses Vorlaufs waren Daniel Reckward, Marcel Guske, Simon Willets und Jerome Sartel. Der fünfte und letzte Vorlauf sollte ganz Marcel Guske gehören, denn er schaffte als einziger Fahrer die 11 Runden in einem Vorlauf. Dahinter folgten Teemu Leino, Daniel Reckward, David Ronnefalk sowie Elliot Boots. Noch am selben Tag wurden die unteren Finalläufe ausgetragen. Diese wurden nun aber, abweichend zu den Vorläufen, in 12er Gruppen gefahren. Dies stellte aufgrund der Bahngröße kein Problem dar. Alle Teilnehmer wollten natürlich auch am nächsten Tag noch bei dieser „Euro“ im Wettbewerb verbleiben, so dass es keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen gab.







Der Rennsamstag, war also der Tag der Entscheidung – es wurden die Finalläufe fortgesetzt. Im ersten Viertelfinale konnten sich Miguel Matias, Hubert Hönigl, Riccardo Perin und Joseph Quagraine durchsetzen. Im zweiten Viertelfinale gab es die erste Überraschung: Renaud Savoya fiel mit einem defekten Servo aus und konnte somit seinen Titel nicht verteidigen. Jörn Neumann drehte in diesem Finale konditionell auf und gewann dieses, vor Borja Hernandez, Riccardo Rabitti und Martin Karner. Danach stand das Training für die direkt qualifizierten Fahrer der jeweiligen Halbfinale an. In diesem Training konnte jeder Fahrer noch einmal 10 Minuten fahren, da diese letztmalig am Vortag gefahren waren – also ein sog. „Warmingup“ auf die Strecke. Im ersten Halbfinale, in dem kein deutscher Fahrer vertreten war, konnte sich Jerome Aigoin deutlich vor David Ronnefalk, Neil Gragg, Robert Battle, Yannick Aigoin und Miguel Matias fürs Finale qualifizieren. Im zweiten Halbfinale, in dem gleich drei deutsche Fahrer waren, gab es gleich zu Beginn eine Schrecksekunde: Bei Marcel Guske, der von Platz 1 startete, ging der Motor aus! Somit musste dieser nachstarten und ging hierdurch mit einem großen Rückstand in dieses Halbfinale. Vorne setzte sich Martin Bayer knapp vor Daniel Reckward, Jörn Neumann und Jerome Sartel. Der schnellste dieses Halbfinales – Marcel Guske, konnte den Rückstand noch aufholen und in der letzten Runde sogar noch Elliot Boots überholen. Beide waren ebenfalls nun für das Finale qualifiziert.



Das Finale…







Zehn Minuten vorm Finale ging Yannick Aigoin nochmal die Strecke ab, um sich alle Kurven nochmals anzuschauen und zu verinnerlichen. Danach folgte die Fahrervorstellung durch Ralf Bauer, der auch für die Zuschauer die Finalläufe kommentierte. Mit einer super Stimmung ging dabei die „Laola“- Welle durch die Zuschauer und rund um die Strecke. Selbst bei der Vorbereitungszeit der Fahrer, wurde es immer im Zuschauerbereich laut, wenn die Fahrer an ihrer Fangemeinde vorbei fuhren. Also Fazit des Finales in Punkto Stimmung – super Stimmung und tolle Unterstützung der Fans! Beim Start verlief diesmal alles gut und die Fahrzeuge kamen ohne Probleme durch die ersten beiden Kurven. Jerome Aigoin, der von der Poleposition startete, fuhr vorne weg. Dahinter konnte sich Robert Battle mit einem guten Start auf Platz 2 vorfahren. Noch in der ersten Runde verbesserte Daniel Reckward sich um einen Platz – den Dritten. Später schloss er sogar zu Jerome Aigoin, auf Platz 1, auf. Jörn Neumann kam zu Beginn dieses Finales nicht weiter nach vorne. Er musste sich zunächst im Mittelfeld einreihen. Marcel Guske, der im Halbfinale das Pech mit dem Motor hatte, musste von Platz 10 starten. Leider konnte auch er nicht direkt weiter nach vorne. Hinzu kommt, dass die Strecke nicht viele Möglichkeiten bietet für Überholmanöver und da alle Fahrer eine sehr enge Linie fuhren, war das Überholen nahezu unmöglich. An der Spitze setzten sich Jerome und Daniel, der nach einem Fahrfehler von Robert nun auf Platz 2 lag, etwas von den anderen Fahrern ab. Daniel war ein wenig schneller als Jerome, doch zwei Versuche von Daniel, an Jerome vorbei zu fahren, gingen leider schief. Doch die Lücke zwischen den beiden Autos konnte Daniel immer wieder schnell schließen. Auf den weiteren Rängen fuhren David Ronnefalk und Martin Bayer dicht beieinander. Jörn Neumann und Marcel Guske konnten sich ebenfalls um zwei Plätze verbessern. Dann kamen die ersten Boxenstopps. Jerome bog zuerst in die Box ab und wurde in drei Sekunden betankt. Als er wieder auf die Strecke kam, gab es eine Berührung zwischen seinem Fahrzeug und dem Fahrzeuge von Robert. Die Rennleitung verhängte ihm eine Strafe, in Höher einer Boxendurchfahrt. Davon profitierte Daniel Reckward, der nun in Führung ging. Er tankte eine Runde später und blieb danach auch in Führung. Diese Führung sollte er auch Runden später noch halten können. Doch dann machte Daniel einen Fehler und Jerome ging wieder an ihm vorbei in Führung. Ganz nah hinter Daniel, fuhr Robert Battle. Die abwechselnde Führung, dieser drei Fahrzeuge, sollte sich bis zum Ende dieses Hammerfinales hinziehen. Allerdings fuhr Robert mit einer anderen Tankstrategie. Er tankte einmal weniger als die beiden anderen Fahrer.







Dies sollte auch der Schlüssel zum Erfolg werden. Jerome machte kurz vor seinem letzten Tankstopp noch einen Fehler, den Daniel ausnutzte, um erneut in Führung zu gehen. Dann folgte Daniels Tankstopp und Robert sowie Jerome konnten sich beide vor ihn in Position fahren. Leider driftete dann auch noch David Ronnefalk in der letzten Runde auf die falsche Fahrbahnseite ab und drehte Daniels Mugen Seiki MBX-6 einmal um 180 Grad! Somit war ein Angriff auf den zweiten Platz leider für Daniel Reckward nicht mehr möglich. Robert Battle gewinnt diese Europameisterschaft 2011, vor Jermoe Aigoin und Daniel Reckward. Auch Marcel Guske fuhr einen schnellen Finallauf und kam am Ende sogar noch auf einen verdienten vierten Platz. Mit ein bisschen mehr Glück im Halbfinale, wäre Marcel Guske sicherlich auch vorne mitgefahren. Somit ist Mugen Seiki zum vierten Mal hintereinander Europameister dieser Klasse OR8! Herzlichen Glückwunsch!











Fazit in eigener Sache: Für mich war Marcel Guske der schnellste Fahrer dieser „Euro“. Nicht nur, das er als einziger Fahrer in den Vorläufen 11 Runden erfahren konnte, er fuhr sich im Halbfinale trotz eines riesigen Rückstands ins Finale und auch da die schnellsten Rundenzeiten. Die RB Dragon Reifen, die vom RMV-Mugen Team eingesetzt wurden, schienen sehr gut auf der Strecke zu funktionieren. Auch über die längere Fahrzeit blieben die Rundenzeiten schnell und konstant.







Deutschland gewinnt die Nationenwertung! Noch nie konnte das deutsche Team sich bei einer „Euro“ auf das Podium fahren. In Sand am Main wurde die Nationenwertung durch die starken Leistungen durch das deutsche Team gewonnen! Dahinter folgte Frankreich, vor Spanien.



Quelle … RMV Deutschland




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