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 24.08.2020 SMI Motorsport News 
Projekt DM VG10: Das Rennen!
SMI Motorsport News Projekt DM VG10: Das Rennen!
 
Am 20. August war es endlich soweit: Die Deutsche Meisterschaft beim MCC Rhein-Ahr begann. Wie bereits angekündigt, habe ich meinen 15er XRAY NT1, befeuert mit meinen beiden alten ´ORCAN GT3-MH´ Motoren, wieder abgestaubt und mich auf den Weg nach Bad Breisig gemacht.

Eines vorab: Der Verein, Rennleitung und Zeitnehmer haben in meinen Augen angesichts der Corona-Zeit eine herausragende Veranstaltung auf die Beine gestellt. Vielen, vielen Dank dafür an den MCC! Ich komme gerne wieder.
Auch zu den Einheitsreifen möchte ich etwas sagen: Sie waren allererste Sahne! Vom ersten Trainingsreifen bis zum letzten Rennreifen waren bei mir alle gleich. So muß es sein, so macht es Spaß!
Donnerstags war Freies Training, jeweils 30 Minuten VG10 und 15 Minuten VG8. Freitags dann Training nach Gruppeneinteilung und Nachmittags zwei gezeitete Wertungsläufe, welche für eine neue Gruppeneinteilung herangezogen wurden.
Ich kam mit meinem NT1 von Anfang an ganz gut zurecht, durch immer wieder geänderte Setup´s lief es mal besser und mal schlechter. Vorne machten unsere nationalen Topfahrer die Pace, keine Chance da hinzukommen, aber das war auch nicht meine Absicht. Dahinter ging es dann aber sehr, sehr eng zu, und da war ich mit dabei.
Samstag wurde es dann allmählich ernst. 5 Vorläufe a 4 Minuten standen auf dem Tagesplan. Der Erste war ein Sicherheitslauf, den Zweiten konnte ich mangels Akkupower nicht fahren ( auch sowas gibt es beim Verbrenner ), Nummer Drei war dann am Ende mein schnellster Vorlauf, Nummer vier wegen Motorwechsel auch nicht angetreten und Nummer 5 versiebt. So stand ein 13ter Startplatz zu Buche, mit dem ich Angesichts der Zeiten soweit zufrieden war. Gefreut hat mich die Leistung von meinem jungen Freund und Teamkollegen Leon Fuhrmann, der mit seinem Uralt NT1 Plastikauto mit seinen 10 Jahren auf seiner ersten Deutschen Meisterschaft gleich mal auf Rang 11 gefahren ist! Bravo, Leon!
Der Samstagabend wurde lang, so eine Grundüberholung des Autos nach 3 Renntagen dauert halt schon etwas länger. Aber ich wollte Sonntags ja schon etwas länger fahren, es mußte also sein.
Mein Halbfinale startete Sonntags kurz nach der Mittagspause über 20 Minuten. Reifenwechsel war kein Thema, ich durfte sie nur nicht zerstören. Mit Thilo Tödtmann und Bernd Rausch schienen die ersten beiden Aufsteigerplätze für mich schon vergeben. Ein Platz vor mir startete Leon, zwei Plätze hinter mir Julian Krajuszek, auch ein Junior mit 9 Jahren bei seiner ersten DM. Mein Mechaniker in der Boxengasse ist Freund und Teamkollege Fabian Bahl.
Die Rennleitung gibt die Strecke zum aufwärmen frei und ich fahre hinaus.
Auf der Geraden bleibt der Motor weg. Also zurück in die Box geschlichen und den Vergaser fetter gestellt. Da kommt schon die Ansage von Fabian, Düsennadel dreht sich, kein Wiederstand. Zweiter Versuch, dasselbe Szenario. Also Auszeit beantragt. Bleiben 10 Minuten, um die Sache in den Griff zu kriegen. Ist schon komisch: Beim letzten Vorlauf lief der Motor ohne Probleme, und ohne irgendetwas anzufassen, zickt er auf einmal rum. Flugs vom anderen Motor die Düsennadel genommen und eingebaut. Fünf, Sechs Runden zum Einstellen der Nadel, wieder alles im grünen Bereich, es konnte losgehen, allerdings von Startplatz 11.
Der Start verlief gut ohne Änderung der Startreihenfolge. Vorne setzten sich wie erwartet Thilo und Bernd sofort ab, dahinter ein Dreierzug bestehend aus Fähd Labik, Leon und mir. So ging es die ersten Minuten dahin, bis sich mein NT1 in der Pommeskurve abrollte. Die einzige Schwachstelle des Kurses für mein Auto seit Freitagabend. Ich hatte Glück im Unglück, das Auto blieb auf allen Vieren wieder stehen und ich benötigte keinen Helfereinsatz. Mein Rückstand auf Fähd und Leon betrug ca. 4 bis 5 Sekunden, was ich erstmal nicht wieder zufahren konnte. Nach dem zweiten Tankstopp machte Leon einen kleinen Fehler, wodurch ich auf Platz 4 durchschlüpfen konnte. Bis zum letzten Tankstopp reduzierte ich den Abstand auf Fäth etwas, mit den kleineren Rädern ging die Pommeskurve wieder voll. Dann bekam Fähd ein kleines technisches Problem, was mich auf den letzten Aufstiegsplatz vorbrachte. Den Abstand zu Leon, dem neuen Vierten, konnte ich bis zum Schluß halten.

Finale! Ein geheimer Traum wurde wahr. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge! Das lachende war klar, meine Finalteilnahme. Das weinende: Feierabend für meinen kleinen Freund Leon, der alles gegeben hat. Ich habe es ihm von Herzen gegönnt, es sollte halt dieses Jahr wohl noch nicht sein. Aber die Zukunft ist sein!


Finale. Vorbereitet auf einen Ringsum-Räderservice bei 25 Minuten ging es in die Vorbereitungszeit der 45 minütigen Rennschlacht, gegen einige der schnellsten Fahrer Deutschlands sowie Europas. Diesmal ging bei mir alles glatt, und durch die Auszeit eines Konkurrenten konnten wir noch unseren zweiten Reifensatz ohne Zeitdruck anfahren. Der Rennleiter ruft zur Startaufstellung, und …................. in diesem Moment öffnet der Himmel seine Schleusen, was eine Startverzögerung bedeutete. Ein kurzer Regenguß, und die Strecke war plitschnass, aber ohne Pfützen. Als der Rennleiter erneut die Vorbereitungszeit aurief, entschieden wir und für Nass-Trocken-Moosis. Sie waren schon älter als mein Auto, aber ich hoffte, sie würden noch funktionieren. Die Hoffnung war schon beim verlassen der Boxengasse verschwunden, aber ich wollte mit dem mir zur Verfügung stehenden Mitteln auskommen.

Mein Rennverlauf ist eigentlich ganz kurz zu kommentieren: Im Nassen versuchen, auf der Strecke zu bleiben und ansonsten Platz zu machen. Ich zögerte den Reifenwechsel auf Trockenreifen soweit hinaus, um uns einen zusätzlichen Reifenstopp zu ersparen. Mit den Trockenreifen kam dann auch der Fahrspass zurück. Einige schöne Duelle mit Stefan Hochgürtel waren das Salz in der Suppe. Am Ende schaute dann ein 8ter Platz heraus, mit dem ich als Oldtimer und Gelegenheits-VG10-Fahrer sehr gut leben kann. Vielen Dank an meinen Helfer Fabian, Du hast wieder einen Super Job gemacht, genau wie letztes Jahr.
Leon steht in der Gesamtrangliste auf Platz 11, Julian auf Platz 16. Das sind supertolle Ergebnisse, wenn man bedenkt, mit welchen Stars sie hier im Rennen am Start waren! Respekt!!!!

Noch kurz ein paar Zeilen zu den weiteren Fahrern aus dem Team XRAY GERMANY. In der Klasse VG10 Sport starteten Altstar Bernd Hasselbrink sowie als Gastfahrer mit unserem Rent a car”´ NT1, Andreas van Hüth.
Bernd beendete die Vorläufe auf Platz 4 und war damit Direktqualifiziert. Andreas hatte den Speed zur Direktqualifikation, rangierte aber wegen eines unglücklichen Rundenabzugs ´nur´ auf Rang 9.
Andreas erwischt im Halbfinale einen guten Start und schob sich gleich von Platz 5 auf 2 vor, und übernahm weit vor dem ersten Tankstopp die Führung, die er auch mit 3 Runden Vorsprung ins Ziel brachte.

Im Finallauf zeigte sich die wahre Stärke von Bernd, der von Platz 4 aus startend als Zweiter das Ziel erreichte. Bei Andreas ging es leider durch unglückliche Rennumstände von Startplatz 5 aus etwas nach hinten, er erreichte als Siebter das Ziel. Mein Glückwunsch an Arndt für den verdienten Sieg.

Hervorheben möchte ich noch kurz die Tatsache, das von allen 4 gestarteten XRAY´s NT1 alle Autos die Zielflagge gesehen haben. Und das ein 10 Jahre alter NT1 Plastikpanzer, wie von Leon und Andreas bewegt, immer noch für ein gutes Ergebniss ausreichend ist.

Was mir sonst noch aufgefallen ist:
Die gute Stimmung im Fahrerlager trotz Corona-Regeln.
Der zuständige DMC Fachreferent war bei der einzigen Verbrenner-DM des Jahres nicht anwesend.
Die Anzahl der VG10 und VG10 S -Fahrer bei der DM sind trotz Corona stabil geblieben.

Da auch die Klassen VG8 S und und ein ´German Masters VG8´ ausgeschrieben waren, wäre für jeden VG-Fahrer eine Teilnahme möglich gewesen, da diese Jahr keine Qualifikation nötig war. In Anbetracht des Umstandes, das eh nur wenige Verbrennerrennen dieses Jahr veranstaltet werden, hätte ich mir mehr Starter gewünscht, der Veranstalter hätte es verdient gehabt. Es gab einige Fahrer, die erst am Samstag ihre Zelte aufgeschlagen haben.
Der Rennverlauf wurde während der Rennen toll moderiert. Weiter so.
Als Schiedsrichterin hat Katja Brammertz sehr, sehr gute Arbeit geleistet!

Gruß Hartmut





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