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    23.09.2015 SMI Motorsport News 
Euro 40+ 2015 in Lostallo
SMI Motorsport News Euro 40+ 2015 in Lostallo
 
Die diesjährige Europameisterschaft 40+ für Glattbahnrenner 1/8 und 1/10 fand vom 14. - 19. September auf der beeindruckenden Rennanlage des MRTM Mini Racing Ticiono e Moesa in Lostallo, Schweiz, statt. Die Wettervorhersage meldete viel Regen während der Woche, und so war es dann leider auch.
Ich reiste am Mittwoch mit Bertram Kessler zusammen an. In Deutschland und der nördlichen Schweiz noch trocken, öffnete der Himmel nach Passierens des Gotthardtunnels seine Schleusen. An der Strecke angekommen, war deshalb ausreichen Zeit zur Begrüßung der Deutschen Mannschaft und aller RC Car-Freunde. Den Rest des Tages verbrachten wir der Vorbereitung des Regenautos.

Zur Deutschen Mannschaft zählte:
1/8: Alexander Schmitt, Friedrich Debert, Sven-Michael Lienhop und Detlef Spiess ( von 31 Teilnehmern )
1/10: David Ranft, Martin Schöffel, Michael Heinrich, Bernd Hasselbring und Hartmut Rose ( von 24 Teilnehmern ).


Women´s Cup: Daniela Kissling.
Donnerstag war freies Training angesagt, Früh´s noch nass, stand die Strecke allen Teilnehmern zum Training offen. Da ich zum erstenmal in Lostallo war, kam das Regenauto zum Einsatz, um mich mit der Strecke vertraut zu machen. Ganz schnell fand ich heraus: Im Regen gab´s kein Griff. Unter abtrocknenden Verhältnissen ging es mit Nass-Trockenreifen einigermaßen zu fahren. Nachmittags wurde die Strecke dann trocken, und im Viertelstundentakt konnten jeweils die 1/8er und 1/10er Fahrer klassenweise trainieren. Da in 15 Minuten keine großartigen Setup-Veränderungen möglich sind, ließ ich mein Auto wie es war, um mich auf die Strecke einzuschießen. Nach vier Trainingssitzungen war der Spass wieder vorbei, der Regen kam unerbittlich zurück.


Freitag, der Tag der Vorläufe.
In der Früh hörte der Regen auf und die Strecke trocknete langsam ab. Der Veranstalter entschied, einen gezeiteten Trainingslauf zu canceln, um so die Vorläufe später zu starten und auf eine trockene Strecke zu hoffen. Der Plan ging leider nicht ganz auf, da die ersten Gruppen noch im Feuchten ihren Lauf fahren mußten. Die zweiten Gruppen , zu denen auch ich gehörte, hatten dann ihren ersten Lauf auf einer halbtrockenen Piste, wo mit Nass-Trockenreifen brauchbare Zeiten gefahren werden konnten. Kaum war der erste Vorlauf durch, wurden die Ergebnisse gestrichen bzw. nicht für die Punktewertung berücksichtigt, da zwar beide Läufe als Nass-Lauf gestartet wurden, die Zeiten im ersten Lauf aber 20 Prozent im Schnitt langsamer waren. Da habe ich mich sehr gefreut, das mein fünfter Platz genauso wie meine Reifen im Eimer waren! Der Zweite und Dritte Vorlaufdurchgang war dann trocken. Pünktlich zum Vierten Durchgang setzte wieder starker Regen ein. Etwa die Hälfte der Teilnehmer fuhr dann auch im Regen raus, in der Hoffnung, durch eine gute Laufplatzierung in der Punktetabelle etwas weiter nach vorne zu kommen.
Nach diversen Schwierigkeiten standen dann am nächsten Morgen die Rangliste fest.
In 1/8 führte Alain Levy vor Juerg Nydegger und Christofer Hedlund, in 1/10 Traugott Schär vor Bernd Hasselbring und Andreas Husman.


Samstag, Tag der Superpole und der Entscheidungen ( Finale ).
Die Superpole wurde Aufgrund der Wetterbedingungen auf Samstags verlegt und nach dem 1/4-Finale der 1/8er Klasse ausgetragen. Bei 1/8 gewann die Superpole Renato Ali, bei den 1/10ern Bernd Hasselbring in seiner ersten fliegenden Runde! Super gemacht, Bernd!

Finale der 1/8er aus Deutscher Sicht:
Im 1/4-Finale schied Detleff Spiess nach Problemen aus, obwohl schon auf Pos. 6 gefahren. Im 1/2 -Finale war dann auch für Friedrich Debert und Sven-Michael Feierabend. Ins Finale schaffte es Alexander Schmitt. Er fuhr hier auf einen guten 9. Rang, nachdem das Finale nach knapp 35 Minuten durch einsetzenden Regen´s richtigerweise abgebrochen wurde. Es gewann Luca Martinelli vor Erol Sehirtoy und Christofer Hedlund.


Finale 1/10:
Im 1/2-Finale B war für Martin Schöffel nach einem Motorabsteller der Aufstieg ins Finale versperrt. Ich konnte von meinem vierten Startplatz aus beim Start gleich eine Position gutmachen, die vor mir positionierten Fahrer problemlos bei den Tankstopp´s überholen und so mein 1/2-Finale gewinnen. Im 1/2-Finale A wurde Michael Heinrich Zweiter, während David Ranft mit Motorschaden aufgeben mußte.
Somit hatten wir mit Bernd, Michael und mir Drei Deutsche im Finale, welches mit 12 Fahrern gefahren wurde.
Der Start verlief für mich wieder positiv, ich konnte vom vierten Startplatz aus in der ersten kurve gleich Platz 3 einnehmen. Vor mir waren Traugott und Bernd. Beide zogen auch gleich etwas weg, von hinten hatte ich aber auch schon etwas Luft. Kurz vor dem ersten Tankstopp machte ich einen groben Fehler bei der Auffahrt zu Geraden und fiel ins Mittelfeld zurück. Vorne gaben es sich Bernd und Traugott richtig! Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit konnte ich wieder Plätze gutmachen und zur Halbzeit zum Räderwechsel an die Box kommen. Mein Helferteam, bestehend aus Daniela und Martin, verschafften mir mit dem drittschnellsten Räderwechselstop etwas Luft nach hinten, was ich später gut gebrauchen konnte. So nach 30 Minuten signalisierte mir meine Boxencrew Platz 3. Vorne balgten sich jetzt Traugott und Andreas Husman um die Führung, Bernd fiel nach Motorabsteller zurück, Michael war schon zuvor mit gerissener Antriebswelle ausgefallen. Dann stand ich vor der nächsten Herausforderung. Mein Auto ließ sich von einer zur nächsten Runde nicht mehr präzise steuern, was gleich erst mal zu einem Wiesenbesuch und dem dafür nötigen Streckenposteneinsatz führte. Jetzt galt es zu retten, was noch zu retten war und ich versuchte, einfach auf der Strecke zu bleiben. Leichter gesagt wie getan. Beim vorletzten Tankstopp wies mich meine Boxencrew auf eine von hinten kommende Gefahr hin. So wurden die folgenden 10 Minuten wohl mit zu den längsten meines Lebens!. Das immer näherkommende Auto im Blick schaffte ich es irgendwie, mein Auto auf der Strecke zu halten. Ich passierte bei 44 Minuten 58 Sekunden die Zielschleife, mein Verfolger schlupfte vor Ablauf der Rennzeit auch noch durch! Also noch eine Runde fahren. Zuguterletzt hat es dann noch knapp zum Dritten Rang und einem Platz auf dem Siegerpodest gereicht. Aber der Infarkt war nah!. Das Rennen gewann Traugott verdient vor Andreas mit 5,7 sec. Vorsprung.

Das Ergebniss 1/10:



Abschluss Betrachtung:
Diese Euro war wie immer eine gelungene Veranstaltung ohne großes Geschreie und Protestiererei. Es macht Spaß, hier mitzufahren! Der trockene Renntag versöhnte uns für das vorausgegangene Wetter. Einzig wünsche ich mir ein einfacheres Reglement für die Vorläufe, das einen nicht dazu nötigt, im Nassen zu fahren, wenn schon Trockenläufe gefahren wurden.


Bedanken möchte ich mich zuerst bei meiner Boxencrew Daniela Kissling und Martin Schöffel. Ihr zwei habt einen tollen Job gemacht, wir waren ein super Team! Dann bei meinen Freunden Bertram Kessler und Michael Heinrich für die guten Motoren und den tollen Service! Und bei all denen, die mich Unterstützt und mir die Daumen gedrückt haben!

Gruß Hartmut


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