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    01.06.2015 SMI Motorsport News 
Euro B 1/8 in Chassino /Italy
SMI Motorsport News Euro B 1/8 in Chassino /Italy
 
Bertram und ich kamen am späten Montag Nachmittag in Cassino (IT) an und konnten noch 10 Minuten mit dem alten RX8 einige Runden drehen. An den Trainingstagen Dienstag und Mittwoch war das Wetter nicht gut. Es hat jeden Tag ab Mittag angefangen zu gewittern und zu regnen. Früh konnte man jeweils fahren, was aber auch nur wenig hilfreich war, da die Bahn nach dem Regen keinen Gripp besaß. Allgemein war die Rennstrecke in Cassino recht einfach und fehlerfrei zu fahren. Nicht so leicht war es, auch wirklich schnell zu sein.

Ab Dienstag nahmen wir den neuen RX8-Prototyp in Betrieb. Nach dem Zusammenbau in Deutschland war er nur 5 Minuten zu einem Checkup unterwegs. In Italien sollte weiter getestet werden. Aufgrund der Wetterverhältnisse gab es nur wenige Chancen etwas im Detail zu testen.

Mit dem ersten Qualifikationstag war das Wetter dann perfekt mit Temperaturen von bis zu 30 °C.

Der Spritverbrauch während der Qualifikationen war überraschend hoch, die Bahn hat schnell starken Gripp aufgebaut. Aus 5:45 Minuten Fahrzeit im Training wurden 5:20 Minuten im ersten Qualifikationslauf. Der Motor blieb schon 2 Runden vor Rennende weg und ich landete zunächst auf Platz 7.


Der zweite Qualifikationslauf war schneller. Dieses Mal war der Tank sogar schon in der letzten Runde leer und ich landete nur auf einem 13. Platz. Trotz der bislang mittelmäßigen Platzierungen wussten wir, dass wir vorn mitspielen können. Das zeigte sich am Freitag im 3. und 4. Qualifikationslauf mit Platz 2 in Q3 und einem TQ Lauf in Q4. Ein anderes Motorsetup half uns, die 5 Minuten durchzuhalten.

Für den letzten Vorlauf Q5 wollten wir ein zweites Triebwerk testen. Eine andere Kupplung und neue Kerze wurden verwendet. Leider hatten wir Probleme, denn es stellte sich heraus, dass die neue Kerze undicht war. Der Motor hatte in niedrigen Drehzahlen zu wenig Drehmoment und war schlecht einstellbar im Standgas.

Im Punktesystem wurden 3 von 5 Läufen gewertet. Trotz Punktgleichheit der Fahrer auf den Rängen 2 bis 4 konnte ich mich wegen meines schnellsten Laufes auf 2 platzieren.
Das nun anstehende und erstmals bei einer EFRA-Veranstaltung gefahrene Super-Pole-Match war wirklich aufregend und spannend. Die Teilnehmer kamen aus dem Fahrerlager und betrachteten das Spektakel, das die Qualifizierten der Plätze 5 bis 2 in Einzelläufen nacheinander boten.

Trotz hohen Geräuschpegels durch Zuschauer und Rennkommentator konnte ich mich gut auf die 6 gewerteten Runden konzentrieren. Ohne ein besonders hohes Risiko einzugehen, gelang mir die schnellste Runde mit 0,06 s Vorsprung vor dem nächst schnelleren Piloten. Damit sicherte ich mir den zweiten möglichen Platz zur Direktqualifikation für das Finale.
Nun hatten wir genügend Zeit, das Auto für das Training der Direktqualifizierten am Mittag des nächsten Tages vorzubereiten.


Bis auf eine kleine Unterbrechung nutzte ich das gesamte Training, um den Reifenverschleiß und das Fahrverhalten bei längerer Fahrzeit zu beurteilen. Der TQ allerdings fuhr nur wenige Runden. Er wollte seinem Auto wohl nicht so viel Fahrzeit zumuten.... Sicherlich verpasste er damit aber eine Gelegenheit, um festzustellen, dass er eine fahrende Reifenschleifmaschine über die Strecke bewegt.
Ich änderte das Setup für das Finale noch einmal, um auch mit kleineren Rädern konstanter fahren zu können.
Im Finale am Nachmittag des Samstags starteten alle Piloten sauber. Leider war mein Auto mit recht kurz in der Vorbereitungszeit angefahrenen Rädern nicht schnell genug. Zweifach traf ich anfangs den kurvenäußeren Curb an der Zufahrt zur Geraden und verlor etwas Zeit, weshalb ich auf Position 4 durchgereicht wurde. Der Führende konnte seinen Vorsprung bis auf fast eine Runde ausbauen. Nach dem ersten Tankstopp erreichte der RX8-Prototyp wieder gute Zeiten.

Wie immer konnte Bertram seine Tankstrategie mit freier Boxengasse umsetzen, was die Tankstopps problemfrei und schnell machte. Laut späterer Angaben wollte der Führende schon nach 16 Minuten die Räder gewechselt haben. Ich kam als Letzter nach einer Rennzeit von 22 Minuten zum Wechseln der Räder in die Box. Bertram Kessler und Silvio Hächler lieferten einen perfekten Tankstopp mit Radwechsel. Der zweite Radsatz funktionierte von Beginn an. Im späteren Rennverlauf holte ich zum Führenden auf. In den letzten 15 Minuten des Finales nahm die Lautstärke in der italienischen Box zu. Der Führende schien mit seinem Reifenhobel nicht mehr klar zu kommen. Er fuhr für einen weiteren Radwechsel in die Box. Anscheinend wurden nur die rechten Räder gewechselt. Sein Fahrzeug wurde allerdings nicht schneller, weshalb ich kampflos passieren konnte, wohl auch, weil falsche Informationen aus seiner Box kamen.

Ich übernahm die Führung und wurde zum letzten Tankstopp gerufen.


Beim Ausfahren aus der Box traf ich den inneren Boxenbalken. Das Auto beschleunigte mit einem Wheely und startete seine Flugphase zum ersten Streckenhelfer. Nur wenig Zeit ging verloren, jedoch genug um in unerreichbare Entfernung zum nun wieder Führenden Luca zu kommen. Die Jagd nach Luca blieb erfolglos. Ich musste mich mit dem zweiten Platz begnügen.
Trotzdem war ich zufrieden mit diesem Ergebnis, einer Super-Leistung meiner Helfer und dem Funktionieren des RX8-Prototypen.
Für uns war es eine tolle Woche in Italien. Wir freuen uns auf die nächsten Veranstaltungen.


Hier meine Materialliste:
XRAY RX8´15 Prototype
XRAY Reverse Kupplung 16/19 50/46
ORCAN RS9MH-TS
OA2015 /41015 NR Pipe
FX7 Glühkerze
ORCAN OF2516
PF18 Karosserie


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