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    04.11.2014 SMI Motorsport News 
Messerennen Friedrichshafen
SMI Motorsport News Messerennen Friedrichshafen
 
Wie seit Jahren üblich, fahren zum Jahresabschluß der Verbrennersaison eine Gruppe Racer aus dem Sportkreis Mitte an den Bodensee, um am " German Indoor RC-Car Masters " innerhalb der Messe "Faszination Modellbau" in Friedrichshafen teilzunehmen. Gefahren werden die Klassen VG10 (37 Starter) und VG8 (48 Starter). Dazu kommen noch 28 Elektromotorräder. Die Rennstrecke war in Halle 5 aufgebaut, gefahren wurde auf dem Hallenboden, mit Haftmittel präpariert. Vorwegnehmend, der Rennablauf war wie immer tadellos, Danke an Rennleiter Fredy Dietrich, Zeitnehmer Thomas Mayer und der Crew vom MSC Greuthof.



Bild: 3 XRAY Finalteilnehmer von insgesamt 4 vlnr. Jannick Namyslo, Marco Kaufmann mit der schnellsten Runde im Finale, Dennis Sting.



Vom TEAM XRAY GERMANY waren angereist: Dennis Sting, Yannick Namyslo, Florian Müller, Heinz Wächs (alle VG 10), Thorsten Müller, Sven-Michael Lienhop, Olaf Engelmann und Christian Willert und Thomas Namyslo (alle VG 8). Von TEAM ORCAN starteten Thilo Tödtmann, Tom Krägefski, Melvin Diekmann, Andreas Schuch. Sollte ich jemanden vergessen haben, so bitte ich um Verzeihung. Ach ja, einen hätte ich fast vergessen. Nein, nicht mich, denn diesmal habe ich den Part des Schraubers und Helfers übernommen. Aber ich konnte mein Versprechen vom letzten Jahr einlösen, einem Fahrer aus unserem Elektroteam bei seinem ersten Verbrennerrennen zu unterstützen, und zwar Marco Kaufmann, natürlich auf XRAY NT1 und ORCAN Motoren.



Freitag´s war gezeitetes Gruppentraining angesagt, jeder Fahrer hatte 4 Sitzungen a 8 Minuten. Die erste Trainingssitzung startete bescheiden, "Null" Griff auf dem Hallenboden. Bei jeder Kurve kam das Heck angeflogen, an ein vernünftiges Fahrtraining war nicht zu denken. Immerhin konnten wir den Motor perfekt einstellen, einen ORCAN GT3S, der war für den Anfang perfekt. Also haben wir für die zweite Trainingseinheit umgebaut und Griff für die Hinterachse eingebaut: Vorne die Reifen gecuttet und einen 2,8mm Drahtstabi Frontseitig verbaut, an der Hinterachse haben wir den Schwingendrehpunkt ganz nach unten verlagert und auf eine P37 Karo gesetzt. Das Auto war im zweiten Training nicht wiederzuerkennen, es verhielt sich neutral, Marco konnte sich an Kupplung und Schaltung gewöhnen. Dafür stellte sich jetzt die Bremse als Schwachpunkt heraus, die Wirkung ließ brutal nach. Dieses Problem stellte sich aber Markenübergreifend für die meisten Fahrer, wie wir herausfanden. Im letzten Training noch einen Vergaser getestet, war der Tag viel zu früh vorrüber. Das erste Fazit: Marco war gut dabei und bester XRAY-Fahrer, aber es war noch viel zu tun. Auch Dennis war zufrieden, Yannick hatte noch Verbesserungsbedarf.



Samstag früh, Vorlauf 1: Marco fährt raus, alles sieht gut aus. 5 Minuten sauber gefahren, keine Fehler gemacht, das Auto läuft gut. Gleich beim Einstand auf Position 1 gefahren, es fängt gut an, zu gut. Zweiter ist mein Sparringspartner von der Euro, der Schweizer Meister Traugott Schär, auch auf XRAY NT1, 1,1 sec. zurück. Auf Platz 3 Tom vor Melvin. Dennis auf Rang 6, Andreas Siebter vor Thilo, der erst Samstagmorgens anreiste. Große Probleme bei Yannick, nur Rang 22. Heinz auf 28, Florian ,auch erst früh´s angereist, ist noch nicht gefahren. In der VG8 Thorsten auf Rang 8, Olaf direkt dahinter. Christian auf 21, Sven-Michael auf 27, Thomas hält Rang 30. Es führt Dionys Stadler vor Gerhard Kandelhard und Gerhard Kapferer.



Vorlauf 2: Unser Auto bleibt fast unverändert. Der Griff auf der Strecke nimmt zu, von der Motorseite stellen wir ein Defizit gegenüber den Kollegen fest. Ein paar kleine Rangeleien auf der Strecke, das kostet alles viel Zeit. Fazit: 4 sec. langsamer wie in Run 1. Aber noch auf Position 2. Melvin hat einen Superlauf, mit 20 Runden neu auf P 1. P3 und 4 unverändert, denen giong es so wie uns. Thilo nimmt Fahrt auf, 19 Runden, jetzt P 7. Dennis fällt zurück auf 11, Andreas direkt dahinter. Florian (sein erstes Rennen auf XRAY NT1) von Null auf P 21. Yannick (P 29) und Heinz (P34) brechen ihre Läufe ab. In der VG 8 Gerhard jetzt mit 3/10tel Vorsprung vor Dionys auf P 1, Gerhard bleibt Dritter. Thorsten fällt zurück auf 13, Olaf auf 15. P 17 für Christian, Thomas auf P 26, Sven auf P 37. Yannick bittet um Hilfe. Sein Auto biegt beim Gasgeben ab. Alles gecheckt, aber nichts gravierendes gefunden. Setup von Marco übernommen, mehr war erst mal nicht zu machen.



Vorlauf 3: Marco möchte, daß das Auto in den Kurven flüssiger fährt und weniger "eckt". Also den Ackermann zurückgenommen und die Reifenflanken an den Vorderrädern geklebt. Und dem powermangel helfen wir mit einem ORCAN RS3 ab.Marco fährt aus der Box, beim einfädeln auf die Strecke stellt sich das Auto schon auf. Zwei Kurven weiter liegt das Auto auf dem Dach, einfach umgekippt. Etwas mehr Vorspur hinten, mehr konnte ich erstmal nicht tun. Dann leistet Marco Schwerstarbeit. Fünf Minuten fehlerfrei mit dieser Zicke gefahren. Abbremsen bis zum Abwinken vor der Kurve, langsam im kleinsten Radius um die Ecke rollen lassen, den Hahn aufrei0en und kerzengerade die nächste Kurve angepeilt. Unmöglich, Tempo in die Kurve mitzunehmen. Der Lauf war dann 15/1000 schneller wie in Lauf 1. Aber die Konkurrenz hat zugelegt. Tom ist jetzt neuer Spitzenreiter, eine knappe 1/2 sec. vor Melvin, der sich auch verbessert hat. Traugott mit einer 00-Überzeit neu auf P 3, vierter ist Leonardo Varga, Marco zurückgerutscht auf P 5. Thilo um eine 1/12 sec. schneller, aber zurückgefallen auf Rang 9. Bei Heinz hat jetzt alles geklappt, er fährt vor auf P 10. Dennis auf 12, Florian ist 15ter, direkt dahinter Andreas. Die Änderungen bei Yannick zeigten keinen Erfolg, Auto bleibt unfahrbar, Abflug mit Defekt in der Vorbereitungszeit, es bleibt nur P 32. Bei der VG 8 schiebt sich Dionys wieder in Front, neuer Zweiter ist Tobias Kerler, der mal durchfahren konnte, auf 3 Gerhard. Thorsten steigert sich um eine Runde und nimmt Platz 6 ein. Christian auf 13, Olaf fällt zurück auf P 20, Thomas jetzt P 35 und Michael P 42. Ich hänge mich noch mal über Yannicks Auto, irgendwo muß doch der Wurm drinnen sein. Und ich werde fündig. Yannick, noch enttäuscht und demotiviert, ändert aber um.







Der Vierte und letzte Vorlauf: Für unser Auto gilt: Kippen abstellen. Also jetzt ganz harte Frontreifen, gecuttet. Dazu noch weichere Federn vorne und hinten, um den Grenzbereich zu vergrößern. Die Motorleistung hatte wieder gepaßt. Letzter Versuch. Und dann das krasse Gegenteil. Das Auto lenkt jetzt nicht mehr ein. Keine Spur von kippen, aber Marco kommt nicht mehr in die kurve rein. Unglaublich. Marco gibt wieder alles, aber der Lauf wird zwei Sekunden langsamer wie zuvor. Melvin schiebt sich mit einem weiteren Superlauf in Front auf P 1 vor Tom, der sich auch steigerte, aber 70/1000 zurückliegt. P 3 - 5 bleibt unverändert, Thilo im letzten Versuch jetzt auf Platz 6, ca. 1,2 sec. hinter Marco. P 7 hat jetzt .... Yannick! 0,25 sec. hinter Thilo. Das Auto geht jetzt super, Fahrer wieder hochmotiviert. Dennis legt noch eine Schippe nach, kämpft sich wieder auf P 10. Heinz auf 12, Andreas auf 15. Florian interpretiert die Ansage der Zeitnahme als "Lauf beendet" und biegt nach 4 Min. 25 in die Boxengasse ein. Schwerhörigkeit wird sofort bestraft, Rückfall auf P 22. Auch die VG8 hat einen neuen Führenden: Tobias schiebt sich mit 0,15 sec. Vorsprung vor Dionys auf P 1. Dritter ist weiterhin Gerhard. Thorsten muß abbrechen und fällt zurück auf P 9. Olaf kann sich verbessern und fährt auf P 13, Christian zurück auf P 17. Thomas verbessert seine Zeit kontinuirlich, doch die Kollegen verbessern sich noch mehr, es bleibt nur P 38. Sven-Michael weiterhin auf P 42. Damit hatten wir 6 Fahrer von uns in der VG 10 direkt im Halbfinale, was doch sehr erfreulich war. In der VG 8 stand nur Thorsten direkt im 1/2-Finale. Jetzt mußten wir uns für unser Auto noch was einfallen lassen, damit es wieder einlenkte, ohne zu kippen. Wir entschieden uns für Frontreifen in Shorehärte 42 und 22 mm breit, also Weicher und Breiter als zuvor.



Die Unterfinale:

1/16 B VG8: Thomas fährt sich auf P 2 und kann Samstags wieder antreten, für Sven-Michael ist auf Position 7 Feierabend.

1/8 B VG10: Florian muß früh aufstehen, er fährt Sonntag früh als Erster. Er hat wohl ausgeschlafen und gewinnt mit Rundenvorsprung, damit ist er weiter.

1/8 B VG8: Thomas wird Vierter und steigt auf.

1/4 B VG10: Mit P3 bleibt Florian weiterhin dabei, Heinz ist mit P6 und 4/10 sec. Rückstand draußen.

1/4 A VG10: Wenn das Pech kommt, ist Andreas zur Stelle. Nach perfektem Start balgt er sich um die Führung und kommt auf P 2 liegend zum tanken. Schon beim rausfahren dreht sich das Auto, gleich weiter in jeder Kurve nochmal. Da denkt man doch eher an einen Fluter statt eines Tankers. Nach der Zeitschleife steht das Auto, Motor aus. Der Kabelbinder vom Tankstutzen hatte sich verklemmt und den Stutzen offen gelassen. In einem 10 Minuten-Rennen hat man damit verloren, das kann man nicht mehr rausfahren. P 8 für Andreas und Zuschauerstatus.

1/4 B VG8: Nach einem perfekten Start fällt Thomas von P 3 auf den undankbaren sechsten Platz zurück.

1/4 A VG8: Olaf wird Zweiter, Christian mit 2 sec. Rückstand auch nur P 6.

1/2 B VG10: Tom gewinnt vor Thilo, Dennis ist mit Rang 5 weiter. Florian fährt nach dem Start bis auf Rang 5 vor, bleibt beim zweiten Tankstopp aber am Boxengassenbalken hängen. Nach einer kurzen Trimm- und Tankpause bleibt nur Rang 9 und die Erkenntnis, mit seinem neuen Auto einen Schritt nach vorne getan zu haben.

1/2 A VG10: Für Marco war nur der Aufstieg ins Finale wichtig und fuhr somit nur auf Sicherheit. Melvin übernahm das Zepter, setzte sich von Marco ab und gewann souverän. Marco auf P 2. Yannick holte sich P 4 und Traugott mit P 5 den
Finaleinzug.

1/2 A VG8: Thorsten zog mit P 4 ins Finale ein, für Olaf war nach 3 Minuten leider Schluß.



Finale VG10: Unser Auto untersteuerte noch, also entschieden wir uns in der Front für Reifen 37 Shore, 22 mm breit. Den Durchmesser schliff ich auf 55mm in der Front und 57 mm auf dem Heck. Alles nochmal durchgecheckt, Marco und ich waren bereit. In der Vorbereituzngszeit den Motor nochmals nachjustiert, wir wollten das Optimum. Doch Marco meldete noch immer untersteuern, Lenkung schon 100%. Jetzt war es zu spät zum ändern! Start! Alles geht vorne gut, nur Tom hat es erwischt. Runde 1: Melvin führt vor Thilo, Marco Dritter. Traugott auf 5 vor Jannick und Dennis, Tom auf P 10. Es bleibt alles dicht beisammen, Tom kann sich vorarbeiten. In Runde 9 Führungswechsel. Thilo vorbei an Melvin. Knapp zurück Traugott nach einem Fehlerchen von Marco (jetzt P 4), Dennis P 5 vor Tom, Yannick zurückgefallen auf P 9. Es bleibt weiterhin alles dicht zusammen. Es wird absolut fair gefahren, großes Lob an alle Finalisten. In Runde 10 schnappt sich Marco wieder P 3. Die ersten Tankstopps stehen an. Marco kommt rein, bleibt nicht perfekt stehen, ich muß nachgreifen.



Schlechter Stopp, das muß besser werden, Ich schaue auf den Computer: Nur noch Rang 5 für Marco. Aber so langsam waren wir doch nicht! Drei Runden später wird klar: Tom und Traugott tanken bei 6 Minuten, sparen einen Tankstopp! Wäre bei uns theoretisch auch möglich gewesen, wollte ich aber nicht riskieren. Jetzt weiß ich: Zum Ende hin wird das knapp. Still und leise hat sich Dennis verabschiedet. Sein neuer Empfänger-Lipo hat den Geist aufgegeben. In Runde 37 geht Melvin wieder in Führung, macht in runde 39 einen dicken Schnitzer und fällt zurück auf 4. Vor unserem zweiten Tankstopp führt Thilo knapp vor Marco, dann Tom, Melvin und Traugott. Yannick liegt auf P 7. Beim Tanken fährt Tom wieder an uns vorbei, in Runde 49 kämpft sich Marco auf P 2 zurück, Tom kontert in runde 57. Was für ein Rennen! Rennsport vom Feinsten, Vorne schafft sich Thilo ein kleines Polster.Durch unsere Tankstrategie kommt Marco von Runde 70 bis 79 wieder auf P 2, ab Runde 80 ist Tom wieder vor uns. in Runde 84 kann Melvin beide überholen und setzt sich auf P 2 hinter Thilo, dann Tom, Marco, Traugott. Yannick weiterhin P 7. In der 86. Runde überholt Marco Tom auf der Strecke, der eine zusätzliche Tankstopp ist rausgefahren, Und dann setzt Marco zum Schlußspurt an. In Runde 94 die schnellste Runde des Rennens, als einziger unter 15 sec, aber nicht seine einzigste. Melvin kommt immer näher. Überrundete vergrößern den Abstand leicht, Marco beißt nochmal, kommt immer besser mit dem Auto zurecht, fährt im Schlußsprint schneller als der Rest des Feldes. Noch 25 Sekunden. Thilo mit 5 - 6 sec. in Front, Melvin mit Marco im Schlepptau. Noch 10 Sekunden. Letzte Runde. Marco fährt die Lücke zu und ....... es reicht nicht. Melvin war nach 30 Rennmiuten 0,08 sec. vorne.







Bild: 3 XRAY Finalteilnehmer von insgesamt 4 vlnr. Jannick Namyslo, Marco Kaufmann mit der schnellsten Runde im Finale, Dennis Sting.



Das Ergebnis:

1.) Thilo Tödtmann Motor ORCAN RS3

2.) Melvin Diekmann Motor ORCAN RS3

3.) Marco Kaufmann XRAY NT1 Motor ORCAN RS3

4.) Tom Krägefski Motor ORCAN RS3

5.) Traugott Schär XRAY NT1

6.) Björn Moser Motor ORCAN

7.) Yannick Namyslo XRAY NT1 Motor ORCAN GT3C

8.) Julian Gaisbauer

9.) Leonardo Varga Motor ORCAN

10.) Dennis Sting XRAY NT1 Motor ORCAN GT3S



Finale VG8:

Torsten gleich in der Vorbereitungszeit im Pech. Nach Problemen hetzt er mit 90 sec. Rückstand dem Feld hinterher. Vorne gibt es einen Schlagabtausch zwischen Dionys und Tobias. Der Abstand wird von einigen überrundeten Teilnehmern bestimmt, welche keinen Platz machen. Das war bei der VG10 viel besser. Beim zweiten Boxenstopp stopft der Führende, Dionys, sein Auto in den Holzbalken. Feierabend. Tobias führt dann unangefochten, bis auch er nach 20 Minuten ausfällt. Es gewinnt Remy Hasler vor Roland Stalder, beide aus der Schweiz, vor Altmeister Jürgen Bähr. Torsten Müller kämpft sich mit seinem XRAY RX8 noch bis auf Platz 4 nach vorne.



So, das war der Abschied der Nitroszene von diesem Sportjahr. Die Hallen warten schon.



Bis nächstes Jahr, Hartmut




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