Die Saison sollte auf einer Strecke losgehen, die ich noch nicht kannte. Seitdem ich im NRW-Cup mitfahre, wurde dort kein Rennen mehr ausgetragen. Aber dieses Jahr wollte der MCC Hocheifel mal wieder ein Rennen austragen und so sind wir an dem Wochenende bei bestem Wetter in der Eifel zu Gast gewesen. Die Strecke war prächtig herausgeputzt, der Verein hatte gute Arbeit geleistet. Ein kleiner Tipp von mir, die Rohre nach dem Sprung sind zu groß. Man kann sich wenn man den Sprung verpasst, leider vom Fahrerstand sehr schlecht einzusehen, nicht selber befreien. Aber ich hatte schnell gelernt, bin im Finale einfach bis zum Streckenposten gefahren ;) Am Samstag stand nur Training auf dem Programm, so das man sich an die Strecke gewöhnen konnte. Es dauerte eine ganze Zeit bis ich ein Gefühl für die Strecke bekommen hatte. Beim letzten gezeiteten Training war dann zum Schluss mein Auto kaputt. Warum macht man eigentlich ein gezeitetes Training und läßt die Gruppen dann für die Vorläufe so!?? Sinn und Zweck ist es doch gleich schnelle Fahrer in den Gruppen zu haben. Also ab ins Hotel. Ich war nach meinem Defekt davon ausgegangen, das ich ein Problem mit der Lenkung hatte, der Servosaver war viel zu locker. Also alles auseinander gerissen, Servosaver eingestellt. Vorsorglich das Lenkservo gewechselt.. Vorderachse wieder rein. Beim Drehen am linken Radträger dreht sich nix :( Mein Blick fällt auf die Antriebswelle - abgerissen. Eines der wenigen Teile was ich nicht in der Kiste habe. Also alles so weit vorbereitet, das man am nächsten Tag nur noch irgendwo eine auftreiben musste. Beim Einpacken treffe ich auf der Straße meinen Vereinskollegen Christian und schildere ihm meine Misere, da sagt er "Ich hab meinen Xray im Auto, kannst du da ausbauen..." Also, wieder alles nach oben, Welle umbauen. Mittlerweile lief die Verlängerung im Pokalfinale, den Abend hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Aber dann war irgendwann das Auto mal fertig. Finaltag: Der erste Vorlauf fing nicht gut an, das Auto lenkte immer in die verkehrte Richtung. Ok, schnell oben umprogrammiert. Endlich konnte ich aus der Boxengasse fahren, doch das Auto fuhr furchtbar nach links. Egal, was solls. Nach zwei Runden hatte ich mich dran gewöhnt und war recht zufrieden mit dem Ergebnis angesichts der Probleme. Hatte wohl doch zu viel Fußball beim Schrauben geschaut :) So ging es dann mit den Vorläufen weiter, ich wurde aber auch nicht wirklich schneller. Zufrieden war ich überhaupt nicht, das sollte sich am Ergebnis nachlesen lassen. Es reichte nur zum 1/4 B Startplatz 2. Irgendwie war ich mit "A" und "B"-Finale durcheinander gekommen, als ich gemütlich in der Zeitnahme stand sah ich auf einmal meinen Namen auf dem Bildschirm. Wie!?? Also einen Spurt ins Fahrerlager, das Auto geschnappt, schnell zwei Helfer eingesammelt und los zum Fahrerstand. Dort liefen schon alle Motoren und meine Hände zitterten ;) Der Björn und der Achim sorgten für den Rest als ich mich auf den Weg nach oben machte. Zu wenig Adrenalin hatte ich auf keinen Fall im Körper. Vom Start an konnte ich mich gut behaupten, passende Kommentare aus der Box (Danke Björn) gaben mir die nötige Ruhe um das Rennen auf Platz 1 zu beenden. Puh, noch mal Glück gehabt. Im 1/2 Finale ging es dann von 9 an den Start, nach den üblichen Startkollisionen war ich relativ schnell so auf 4/5. Nach einiger Zeit stellte sich dann die Situation wie folgt dar. Ich auf 5, Cedric auf 6 und beide Rad an Rad. Der 5. Platz reichte fürs Finale. Das 1/2 Finale wird mir lange in Erinnerung bleiben, es war so eng zwischen uns beiden und ich kenne viele Fahrer die das Problem anders gelöst hätten als Cedric. Danke für den fairen Fight. {loadposition user2} Als es dann zum Ende kam fing das große Zittern an, Fehler über Fehler. Cedric hatte auch einige gemacht, kam aber immer näher ran. Doch dann die Erlösung, von irgendwo kam ein "Aus". An der Lautstärke konnte ich ahnen, das es jemand von vorne sein musste. Somit war ich auf Platz 4 und Cedric auf Platz 5. Beide im Finale! Ich war geschafft. :) Im Finale ging es für mich eigentlich um nicht so viel, die meisten der Fahrer sollten nicht zu schlagen sein aber ein Ziel hatte ich mir fest vorgenommen. Nicht letzter werden! Wir fuhren eine klassische 10 Minuten Strategie, der FX-Motor ging ohne Probleme und hatte noch reichlich Reserven. Meine Boxencrew machte einen prima Job (Danke Kalle). Soft oder Supersoft, Syntrac oder was anderes, diese Frage beschäftigte mich das ganze Wochenende. Ich bin selten Kunstrsen gefahren, der so wenig Gripp hatte. Meine Wahl im Finale fiel auf Soft, obwohl ich vorher die ganze Zeit Supersoft gefahren bin - ich denke es war die falsche Entscheidung. Am Ende kam ich auf Platz 7, ein gutes Ergebnis zum Saisonstart. Mein Xray XB9'13 versah seinen Dienst einwandfrei bis auf den technischen Defekt. Und die kaputte Antriebswelle, habe ich mit Sicherheit dem Trainingstag in OB zu verdanken. Zweimal mit Vollgas auf der Geraden in den Zaun, das mag auch ein Xray nicht ;) Fazit: Ein fast perfektes Rennwochenende, der ausrichtende Verein hat einen super Job gemacht. Nicht gefallen hat mir der Rennleiter, auch wenn es sein erstes Rennen war, ein wenig mehr Regelkunde kann man mit Sicherheit verlangen. Aber ich weiß es trotzdem zu schätzen, das sich jemand bei diesem Wetter so einen Job aufhalst. Danke! Auch der Zeitnehmer sollte sich bis zum nächsten Rennen noch ein wenig mit den Gepflogenheiten auseinander setzten. Eine Vorbereitungszeit von einer knappen Runde ist ein Witz. Nun geht es nach Kürten zum 2. Lauf, dann macht der Menni wieder den Rennleiter. Hab ich mich schon mal so auf Menni als Rennleiter gefreut? :) Frank Mankel