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 WT-Models 14.12.2011 
 
Edam Spirit 986
1:10 Verbrenner Glattbahn


Die Fahrzeuge der Firma Edam, eines taiwanesischen Herstellers, sind seit geraumer Zeit über den deutschen Importeur, WT-Models in Winnenden, auch hierzulande erhältlich. Darunter mit dem Spirit auch ein Verbrenner Fahrzeug als Bausatz. Da es sich hier nicht um irgendwelche Fernost-Billigprodukte für den einmaligen Gebrauch handelt, tauchte der Name „Edam“ auch schon verschiedentlich in den Ergebnislisten einiger Rennen auf.

Ready-to-Run

Jetzt setzt WT-Models noch eins drauf und bietet den 1:10 Verbrenner Tourenwagen Spirit in RTR Komplett-Ausstattung an. Es handelt sich dabei um einen reinrassigen Scaler, vollständig montiert und eingestellt.
Die Karosse ist fertig bedruckt und angepasst, lediglich einige Ausschnitte sind noch zu tätigen. Die Moosgummireifen sind fertig verklebt und verschliffen. Das einzige Zubehör, welches noch erworben werden muss, sind die Batterien für den Sender sowie ein Empfängerakku für die BEC-Stromversorgung, welcher mit 5 Zellen am besten selbst konfektioniert werden sollte.

Doch der Reihe nach: Wenn man den Karton geöffnet hat, erblickt man sofort den Tourenwagen-Deckel, fertig bedruckt und beklebt. Doch das ist nicht alles: Darunter verbirgt sich ein komplett aufgebautes 1:10er Scale-Fahrzeug.
An der Schmalseite des Kartons, zunächst unbeachtet, weil in einer unauffälligen Pappschachtel, befindet sich noch ein weiteres zum Betrieb des Fahrzeuges unerlässliches Zubehör, nämlich der Sender.
Dieser stellt kein technisches Highlight dar, was bei RTR-Sets nun einmal so ist, um die Kosten nicht allzu sehr in die Höhe zu treiben. Er verfügt aber über Einstellmöglichkeiten für alle Parameter, welche man so braucht.
Zudem sendet er, wenn auch nicht mit 2,4 GHz, im eher seltenen 27 MHz FM-Bereich. Störungen durch andere Fahrer dürften hier eher unwahrscheinlich sein.

Man benötigt also wie gesagt, nur noch Strom für den Sender und für´s BEC sowie Treibstoff in Form von 16%igem Nitro-Sprit. Das weitere Zubehör wie Tankflasche und Kerzenglüher sollte ja bei jedem Verbrenner-Fahrer zur Grundausstattung gehören.
Eine Startbox wird in diesem Falle nicht benötigt, da ein Anreißstarter vorhanden ist. Durch die Schwungscheibe und die entsprechenden Ausschnitte im Chassis wäre aber ein Startboxbetrieb jederzeit möglich.

Chassis

Doch vor der Inbetriebnahme sollte man den Spirit zunächst einmal vor sich auf die Werkbank oder den Wohnzimmertisch setzen und in aller Ruhe betrachten, was man da eigentlich erworben hat.
Grundsätzlich wäre es heutzutage schwer, einen 1:10 Verbrenner Scale neu zu erfinden. Hier hat sich in der Rennscene ein gewisses Konzept manifestiert, an welchem nur schwer vorbeizukommen ist.
Und so bauen alle Hersteller, welche hier Erfolg haben möchten, in etwa ihre Autos mit den gleichen Eckpunkten. Abweichungen gibt es hier allenfalls in Details und pfiffigen Einzellösungen.

Die beigefügte Bauanleitung unterstützt den Erwerber beim Verständnis des neuen Spirit. Ein Blick hinein lohnt sich, auch wenn er schon fertig vor einem steht.
Aufgebaut ist das Ganze auf einer Chassisplatte aus 3.0 mm starkem Aluminium. An deren Konturen lässt sich unschwer erkennen, dass hier keine spanabhebende Bearbeitung erfolgte, sondern dass die Formgebung per Stanze erfolgte. Das ist ein weitaus billigeres Verfahren, aber wenn man preislich günstig sein will, ist dies hier durchaus zu akzeptieren.
Auch das Oberdeck besteht aus Aluminium, 2.0 mm stark, grau eloxiert und ebenfalls ausgestanzt.

Vorderachse

Laut Bauanleitung kommt beim Tourenwagen vorne und hinten jeweils ein Kegeldiff mit 4-Spider Stahl-Innenleben zum Einsatz. Das dies nicht so ist, beweist ein Blick aufs Fahrzeug selbst.
An der Vorderachse wurde nämlich eine Starrachse, umrüstbar zum Frontfreilauf, eingebaut. Laut Anleitung gibt es diese beim Tourenwagen nur als Tunigteil. Aber es ist gut so, wie es ist, die Starrachse ist hier, wenn man schnell sein will, sowieso die bessere Wahl.
Die Vorderachskonstruktion selbst weicht kaum von den Mitbewerbern ab: Die Starrachse ist in Kunststoff-Bulkheads gelagert, per Excenter kann hier die Riemenspannung reguliert werden.

Oben und unten findet man Kunststoffschwingen, die oberen sind zum Zwecke der Nachlaufveränderung verschiebbar und werden dann mit Clipsen fixiert.
Die Befestigung der Lenkhebel erfolgt mit Pivot-Balls, in dieser Klasse ebenfalls ein Muss. Hierüber wird auch der Sturz eingestellt, was bei aufgesetzten Rädern durch die Aussparungen in den Felgen möglich ist.
Die Lenkstangen besitzen Rechts/Links-Gewinde zur Einstellung der Spur. Sehr positiv ist anzumerken, dass man für die Vorderachse einen Messerstabi spendiert hat.
Die Alu-Dämpferbrücke bietet 3 Befestigungspunkte pro Dämpfer. Durch einen kurzen Riemen erfolgt der Kraftschluss mit der Zwischenwelle.
Zwischen ihr und der Achse ist ausreichend Platz für die mittig angeordnete Lenkung mit integriertem Servosaver. Durch die Aussparung im Chassis kann man diesen gut von unten justieren, genau wie den Messerstabi.

Hinterachse

Das Kegeldiff der Hinterachse ist ebenfalls mit Excentern in Kunstoff-Bulkheads gelagert. Hier erfolgt der Kraftschluss auch über einen sehr kurzen Riemen zur unmittelbar davor liegenden Getriebewelle.
An der Hinterachse findet man unten ebenfalls Kunststoffschwingen. Die Radträger sind hier durch zwei Pivotballs mit der Schwinge verbunden, so lässt sich auf einfachste Weise die Vorspur einstellen, auch bei aufgesetzten Rädern.
Der Sturz der Hinterräder hingegen wird durch die oberen Rechts/Links-Gewinde verändert, welche in Kugelgelenken oben auf den Radträgern gelagert sind. Die hintere Dämpferbrücke bietet fünf Befestigungsmöglichkeiten für jeden Dämpfer.
Die Querlenkerwellen sind hinten in austauschbaren Einsätzen gelagert, dadurch kann auf das Rollcenter Einfluß genommen werden. Im Karton sind verschiedene Einsätze für diesen Zweck beigelegt.
Auch an der Hinterachse findet man einen Stabi, allerdings keinen Messerstabi wie vorne, sondern einen in Draht-Ausführung, was allerdings der Wirksamkeit keinen Abbruch tut.

Antrieb

Wirklich guten Eindruck machen die stählernen gehärteten CVD-Kardans vorne und hinten, welche die Antriebskraft an alle vier Räder weiterleiten.
Rechts auf der Getriebewelle sitzt das Zweigang-Getriebe. Die Funktionsweise dürfte jedem Verbrenner-Fahrer hinlänglich bekannt sein, sie ist bei so gut wie allen Fahrzeugen gleich.
Die Fliehkraftgewichte sind hier bereits gewissenhaft eingestellt, es ist nichts nachzubessern. Auf der Welle hat ebenfalls die zentrale Bremseinheit mit der einteiligen Bremsscheibe ihren Platz.
Die Verbindung von der Getriebewelle zur vorderen Zwischenwelle erfolgt über einen langen Riemen an der linken Seite des Fahrzeuges. Ein separater Riemenspanner ist hier ebenfalls vorhanden.

Bedingt durch den Anreißstarter muss der Riemen sehr weit nach außen gelegt werden. Dies hat wiederum zur Folge, dass auch der Auspuffkrümmer sehr lang sein muss. Diese Lösung wirkt sehr unelegant, ist jedoch zweckmäßig für denjenigen, der die Dienste des Anreißstarters unbedingt nutzen möchte.
Verzichtet man auf diesen und entscheidet sich für eine Startbox, kann man die verkürzten Wellen aus dem Zubehör verwenden und einen Krümmer mit Normalmaß montieren, dann sieht das Ganze wesentlich eleganter aus.
Der komplette Antriebsstrang ist übrigens mit hochwertigen gedichteten Kugellagern ausgestattet.

Aufbau

Nicht übergangen werden sollen die Stoßdämpfer des Spirit: Sie haben die normale Größe für diese Klasse. Auf den polierten Alu-Gehäusen finden sich Feingewinde und Rändelmuttern zur Regulierung der Federvorspannung und somit der Bodenfreiheit.
Die Federn sind vorne und hinten gleich. Es handelt sich um die grün beschichteten Baukastenfedern.
Mittig im Oberdeck ist der 75 ccm fassende Treibstofftank eingelassen. Der Schnellverschluss ist leicht zu betätigen und dicht. Über einen durch den Überrollbügel geführten Kabelbinder ist er von hinten zu betätigen.
Direkt darunter ist der Platz für den BEC-Akku vorgesehen. Er wird mit Tape auf der ins Chassis geschraubten Kunststoffplatte befestigt.

In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass an der Karosserie noch Ausschneidearbeiten zu tätigen sind: Unerlässlich ist ein Loch unmittelbar über dem Kühlkopf zur Durchführung des Kerzenglühers bei aufgesetzter Karosse.
Eine Seitenscheibe sollte man zur Kühlluftführung und zur Betankung ebenfalls ausschneiden. Die Heckscheibe muss zur Entlüftung und zur Betätigung des Kabelbinders für den Tankdeckel ebenfalls weichen.
Falls das nicht ausreichend ist, darf zur weiteren Kühlung auch noch eine runde Öffnung auf der linken Seite der Frontscheibe angebracht werden.
Alle weiteren Komponenten befinden sich ebenfalls schon einsatzbereit im Fahrzeug. Als erstes wäre da der EDAM ED 12P40 Motor mit 2,1 ccm zu nennen. Er leistet 1,21 PS bei 31500 U/min und ist auch für die Klasse DMC-legal.
Das EDAM-Resorohr ist es leider nicht, da die Homologations-Nr. fehlt. Auch beim Luftfilter muss man bei DMC-Einsätzen nachbessern, hier ist die INS-Box zur Dämpfung der Ansauggeräusche vorgeschrieben.

Die Kraftübertragung wird über eine Dreibacken-Kupplung sichergestellt. Die Moosgummireifen machen einen guten Eindruck. Über die Härte kann mangels Kennzeichnung nur gemutmaßt werden: Sie fühlen sich an wie vorne 40 und hinten 38 Shore.
Der Empfänger wurde in einer geschützen RC-Box verstaut, die beiden Servos von HTC sind Durchschnitt und fallen nicht weiter auf. Für den normalen Einsatz sind sie aber erst mal völlig ausreichend.
Alle Kabel sind sauber verlegt und angeschlossen, selbst der Anschluss für den BEC-Akku liegt schon. Auch die Gestänge für Gas und Bremse hat man bereits justiert.

Praxis und Fazit

Nach der Füllung mit 75ccm 16%igem Treibstoff kann es also losgehen. Bereits nach wenigen Zügen am Anreißstarter kommt das Aggregat in die Gänge und darf erst mal eine Tankfüllung im Standgas, welches perfekt eingestellt ist, vor sich hin brabbeln.
Danach geht es im Schritttempo mit leichten Gasstößen auf die Bahn und alle Funktionen werden nochmals überprüft. Da Bremswirkung und Geradeauslauf nichts zu wünschen übrig lassen, ist bei der übernächsten Tankfüllung die Schonzeit vorbei.

Da am Wochenende vorher ein Verbrenner-Rennen stattgefunden hatte, war noch guter Griff vorhanden. Die Reifen in Verbindung mit dem Setup machten es einfach, den Spirit zu pilotieren. Auch ein Anfänger würde nach kurzer Eingewöhnung damit zurecht kommen.
Der Spirit bietet eine hervorragende Basis für den Renneinsatz. In der angebotenen RTR-Ausführung ist er durchaus einsteigertauglich. Um im Rennen mit dabei zu sein, sollten Änderungen bei den Servos, dem Luftfilter und dem Krümmer mit Resorohr vorgenommen werden.
Außerdem sollte man den Anreißstarter entfernen und eine Startbox verwenden. Wer es gut meint kann später auch noch auf eine Centax-Kupplung umrüsten.

Das Fazit fällt sehr positiv aus: Der Wagen bietet eine gute Basis für den Einsteiger, bringt aber zugleich alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Renneinsatz mit.
Wenn man nicht unbedingt auf einen großen Namen Wert legt, ist man mit dem Spirit bestens bedient.

Bericht: „Axel Linther“
Fotos: Klaus-D. Nowack




Querschnitt Edam Spirit 986

Klasse: 1:10 Verbrenner Glattbahn
Aluminium Chassis und Oberdeck
4 WD-Antrieb mit 3 Riemen
CVD-Kardans vorne und hinten
2-Gang-Getriebe
4 Aluminium-Öldruckdämpfer
komplett kugelgelagert
2,1 ccm Edam-Motor mit Anreißstarter
75 ccm Tank mit Schnellverschluss
RTR-Ausstattung mit Fernsteuerung, Servos, Moosgummibereifung und Karosse.

Abmessungen
Länge: 445 mm
Breite: 200 mm
Radstand: 260 mm,
Spur vorne: 174mm
Spur hinten: 170 mm
Gewicht: 1760 Gramm (ohne Akku)





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