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 LRP / HPI 12.11.2011 
 
Pulse 4.6
1:8 Verbrenner Off Road


Wenn man heutzutage ein R/C-Car in der RTR Version auf den Markt bringen möchte, muss man das Unmögliche vollbringen, damit es ein Erfolg wird: Das Car selbst sollte möglichst aus hochwertigen Komponenten bestehen, alles Zubehör muss enthalten sein und das Ganze sollte zum Dumpingpreis auf den Markt kommen.

Einleitung

Dass die meisten Anbieter dies nicht in Vollendung schaffen, liegt auf der Hand, egal ob es sich um ein Elektro- oder ein Verbrenner R/C-Car handelt. Der geringste Mangel ist es, wenn ein billiges Steckerladegerät oder eine nicht mehr zeitgemässe 27 MHz-AM Fernsteuerung beigegeben wird.
Man kann dann trotz dieses Handicaps zunächst mal Fahrvergnügen haben und wenn man Anfänger ist, erstmal unvoreingenommen entscheiden, ob man beim richtigen Hobby gelandet ist.
Die schlechtere Variante hat man dann erwischt, wenn es sich beim Modell um eine billige Plastik-Gurke mit technischen Features von vorgestern handelt.
Der ahnungslose Neueinsteiger wird dann kalt erwischt und verliert innerhalb kürzester Zeit die Lust am Fahren. Wenn dann noch die unvermeidlichen Defekte auftreten und die Ersatzteilbeschaffung schwierig wird, ist der Einsteiger meist für dieses Hobby verloren.
Hier die richtige Mischung zu finden, das ist die Kunst. Mit dem 1:8 Nitro-Offroad Buggy Pulse 4.6 in der RTR-Version versucht LRP, das zu schaffen.

Ready-to-Run

Der Pulse kommt, wie bereits gesagt, in der RTR-Version. Nach Eröffnung des großen Kartons findet man den komplett zusammengebauten Nitro-Buggy vor. Alles ist bereits eingebaut und aufeinander abgestimmt.
Die Karosse hat eine anspruchsvolle Farbgebung, ist ausgeschnitten und angepasst. Die Dämpfer sind blasenfrei befüllt, Reifen und Einlagen sind sauber mit den Felgen verklebt. Side-Flaps aus Kunststoff verhindern, dass sich Steinchen unter die Karosserie mogeln können.
Die beigefügte Anleitung ist viersprachig aufgebaut. Im erste Teil werden zunächst alle möglichen Probleme und deren Behebung erörtert, später dann wird zunächst auf den Aufbau des Motors, dann des Fahrzeuges selbst eingegangen, wobei alle Komponenten anhand von Bauabschnitten und Explosionszeichnungen behandelt werden. Wer sich vor Inbetriebnahme diese Bauanleitung mal genauer ansieht ist hier später beim Fahren klar im Vorteil.

Der beiliegende 27 MHz-AM-Sender ist ein klares RTR-Alibi Teil, er funktioniert zwar, aber eine nähere Betrachtung lohnt hier nicht. Mittlerweile ist der Pulse auch mit dem störungssicheren 2,4 GHz-System ausgestattet, bei einem 1:8 Nitro-Buggy mit 4,6 ccm allerdings ein Muss, schon im Interesse der Fahrsicherheit.
Man findet weiterhin einen Beutel mit Setup-Teilen sowie Clips für die Dämpfer und verSo ganz RTR ist die Angelegenheit aber doch nicht, man benötigt noch Tankflasche, Kerzenglüher und natürlich Treibstoff, sowie Batterien für den Sender und die BEC-Stromversorgung. Aus Gründen der Kontaktsicherheit greift der Perfektionist hier allerdings zum fertig verlöteten Akkupack und entfernt den vorhandenen Batterierahmen fürs BEC aus der RC-Box.

Aufbau

Wenn die bildschöne Karosse abgenommen ist, kann man den Pulse erstmal in aller Ruhe begutachten. Der Aufbau ist unspektakulär was nicht verwundert, denn man kann einen 1:8er Offroad-Buggy mit 4WD-Antrieb nicht ständig neu erfinden.
In diesem Falle findet man nichts innovatives, sondern nur Bewährtes vor, von Effekthaschereien hat man Abstand genommen. Die Basis des Pulse bildet das Chassis aus 3mm dicken 6061 Aluminium, seitlich abgekantet und vorne leicht angestellt, wie das aus Gründen der Fahrwerksgeometrie so üblich ist.
Die Eloxierung ist in zurückhaltendem Farbton ausgeführt und macht einen gediegenen Eindruck. Die Radioplatte besteht aus dem gleichen Material, wenn auch dünner. Alle Befestigungsbohrungen an der Unterseite sind natürlich versenkt.

Beim Pulse kommen insgesamt drei Differenziale zum Einsatz, allesamt Kegeldiffs mit 4-Spider-Stahl-Innenleben und gleich aufgebaut. Die Befüllung erfolgte unterschiedlich. Während vorne 7000er und hinten 2000er Öl verwendet wurde, hat man beim zentralen Mitteldiff einer Füllung mit 5000er Öl den Vorzug gegeben. Eine Nachprüfung der Viskositätsangaben erfolgte nicht, denn die Diffs waren dicht und es bestand kein Anlass, etwas daran auseinander zu bauen.
Front - und Heckdiff sind einschließlich Winkeltrieb in gekapselten Getriebeboxen gelagert, diese stellen einen ausgezeichneten Schutz gegen Einflüsse von außen dar. Auf den Boxen sind die Dämpferbrücken befestigt, vorne aus Aluminium 7075, hinten hingegen aus 6061.
Es sind hier vorne je 6 und hinten je 8 Anlenkungen pro Dämpfer vorgesehen, hinzukommen noch eine Menge Befestigungspunkte für die oberen Schubstreben. Die Verbindung zwischen den drei Diffs erfolgt über stählerne Antriebsknochen, von HPI als Heavy Duty apostrophiert.

Genauso verhält es sich an der Hinterachse, während man sich vorne entschlossen hat, Kardans den Vorzug zu geben.
Alle Schwingen, C-Hubs, Lenkhebel und die hinteren Radträger sind aus einem Faserverbund-Kunststoff gefertigt, welcher eine hohe Zähigkeit aufweist und somit den beim Offroad auftretenden typischen Belastungen gewachsen sein dürfte.
Alle drehenden Teile des Antriebsstranges sind kugelgelagert, bei den hier einwirkenden Kräften ist dies auch die einzig richtige Alternative. Das Mitteldiff ist gleichzeitig Träger für die zentrale Bremsanlage.
Die geschlitzten Stahlbremsscheiben befinden sich auf den Abtrieben nach vorne und hinten. Sie werden von auf Stahlträgerplatten aufgeklebten Rennbremsbelägen in die Mangel genommen. Jede Bremsscheibe hat ein eigenes Bremsgestänge, die Feineinstellung kann somit unabhängig voneinander erfolgen.

Achseinheiten

Die beiden Achseinheiten sind als Ganzes mit jeweils vier Schrauben auf der Chassisplatte angebracht und mit Chassisstreben aus Composite-Kunststoff gegen Verdrehen gesichert. Sie können zu Servicezwecken leicht demontiert werden. Stabis sind auch serienmäßig an beiden Achsen vorgesehen.
Die Lenkung arbeitet wie heutzutage üblich in einer Zwei-Pfosten Auführung mit eingebautem Servosaver, dieser sollte relativ stramm eingestellt sein, damit der Kontakt zur Fahrbahn nicht zu schwammig wird.
Man kann übrigens zwischen je drei Aufhängungspunkten für die Lenkgestänge wählen, was Auswirkungen auf den Ackermann-Lenkwinkel hat. Auch sonst sind alle Parameter vielfach einstellbar.
Der Durchmesser der Stoßdämpfergehäuse aus Aluminium beträgt satte 15 mm, was in diesem Falle völlig ausreichend ist. Die Dämpfung ist stark genug, ohne dass hier Einbußen in puncto Sensibilität zu verzeichnen sind. Die Federvorspannung zur Regulierung der Fahrzeughöhe erfolgt durch Unterlegen mit Clips, von denen genügend beigefügt sind.

Elektrik

Die RC-Box ist stabil und hält Umwelteinflüsse wie Spritzwasser ab. Lobend erwähnt werden muss hier die zusätzliche Gummi-Abdichtung des Ein/Aus-Schalters, bei anderen Fahrzeugen noch lange keine Selbstverständlichkeit. Gummitüllen auf den Kolbenstangen der Dämpfer hätten übrigens das Ganze noch abgerundet, sind aber leider nicht dabei.
Als Servo für Gas/Bremse hat man ein SF-1 vorgesehen, ein Standardservo, aber für diesen Zweck gerade noch ausreichend. Auf der Lenkung hingegen kommt ein SB-5 zum Einsatz, da hier mehr Performance gefragt ist. Das Metallgetriebe und die 11,9 kg Stellkraft machen hier durchaus Sinn.

Motor

Die Auswahl des Motors weckt zweischneidige Gefühle: Hätte man hier einen lupenreinen 3,5er vorgesehen, könnte der Pulse mit wenigen Modifikationen locker in der Wettbewerbs-Szene mitmischen. Der zum Einsatz kommende Nitro Star K 4.6 HO hat jedoch 4.6 ccm Hubraum, dafür gibt es derzeit keine offizielle Rennklasse.
Schade, denn beim Rennen hätte der Pulse sicher keine schlechte Figur abgegeben. Das Resorohr verfügt vermutlich aus diesen Gründen auch nicht über eine EFRA-Legalisierung.
Für den Hobbyfahrer, welcher mit brachialer Motorleistung durchs Gelände bashen will, spielt dies allerdings keine Rolle. Für ihn ergeben sich durch die Hubraumerhöhung eindeutig Vorteile. Leistung und Drehmoment stehen in Hülle und Fülle zur Verfügung.
Praxis
Der Motor ist vermittels Anreißstarter relativ problemlos zum Leben zu erwecken, auch wenn in manchen Foren vereinzelt Startprobleme geschildert wurden. Hier würde dann vermutlich der Einsatz einer Startbox hilfreich sein.
Das Fahrwerk hält die Power mühelos aus, zumal auch hochwertige Materialien verbaut wurden. Verschleiß konnte nach Abschluss der Testfahrten nicht ermittelt werden. Der Pulse war agil und problemlos zu bewegen und nach einer kurzen Einfahr- und Eingewöhnungsphase musste nur noch zum Tanken angehalten werden.

Fazit

Falls ein Renneinsatz dennoch beabsichtigt würde, muss nur auf einen anderen Motor und vielleicht auf ein höherwertiges Servo umgerüstet werden, sonst ist alles stimmig. Eine 2,4 GHz-Anlage ist ja zwischenzeitlich dabei.
Man kann sagen, dass der Werbeslogan „Premium RTR“ hier keine leere Versprechung darstellt, sondern voll erfüllt wurde.

Bericht: „Axel Linther“
Fotos: Klaus-D. Nowack




Querschnitt: HPI Pulse 4.6 RTR

• Klasse: 1:8 Verbrenner Off Road 4WD
• Länge: 510 mm
• Breite: 290 mm
• Radstand: 320 mm
• Spurweite: 255 mm
• Gewicht mit Treibstoff: ca. 3,5 kg

Motor:
• Nitro Star K 4.6 HO
• 4.6 ccm / 2,95 PS
• Bohrung: 18,6 mm
• Hub: 16,9 mm
• Treibstoff mit 25 % Nitromethan-Anteil empfohlen



PDF-Download: Anleitung





PDF-Download: Bericht






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