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 XRAY 09.11.2011 
 
XB 808 2011 Specs
1:8 Verbrenner Off Road


Mit dem Offroad–Buggy 808 bereichert XRAY bereits seit einigen Jahren die 1:8er Offroad-Rennszene, und das durchaus erfolgreich. Diese Erfolge sind vermutlich auch dadurch bedingt, dass in jedem Jahr die nötigen Modellpflege-Maßnahmen vorgenommen wurden, denn nichts ist wichtiger, als die während der Saison gemachten Erfahrungen in das folgende Modell einfließen zu lassen. Und so kommt es, dass nun der aktuelle Offroader, der XB 808 mit der Zusatz-bezeichnung 2011 specs in den Regalen der Fachhändler zu finden ist.

Bausatz

Da es sich bei dem 808 um ein reinrassiges Rennfahrzeug handelt, sucht man in dem Karton, welcher nicht wesentlich größer als ein 1:10er Karton ist, Zubehörteile vergeblich. Als einzige Dreingabe hat XRAY eine klare noch nicht lackierte Karosse beigefügt, sowie den Heckflügel aus unkaputtbarem Kunststoff, der ja quasi als Chassisbestandteil gelten kann.
Weitere Extras wie z.B. Reifen und Felgen sind jedoch nicht vorgesehen. Auch die Ausstattung mit allen Antriebskomponenten sowie der Bordelektronik bleibt dem Erwerber überlassen.

Da es sich ja um einen Bausatz handelt, ist das Auto zunächst noch in 16 Plastik-Tüten verpackt. Diese sind geordnet nach Baugruppen und entsprechend der Reihenfolge der Bauanleitung fortlaufend nummeriert.
Die Nummerierung erscheint zwar auf den ersten Blick etwas unübersichtlich, wenn man das System aber einmal durchschaut hat, gelingt es einem ohne weiteres, die Beutel der Montagereihenfolge nach auf der Werkbank zu plazieren.
Hinzu kommt noch das an den Seiten leicht abgekantete Chassis aus hochfestem T6 Swiss-Aluminium, die dazu gehörigen Abschlusskanten aus Kunststoff sowie ein Beutel mit den notwendigen Ölen und Fetten.

Chassis

Das Chassismaterial ist übrigens mit einer Hart-Anodisierung besonders widerstandsfähig gemacht worden, die Ausfräsungen an der Oberseite wurden bei der 2011er Version leicht modifiziert. Was geblieben ist, sind die völlig versenkten Bohrungen an der Unterseite, ein Muss, sowie die leichte Abwinklung der Frontpartie um ca 10° nach oben, mit welcher der speziellen Offroad-Fahrwerksgeometrie Rechnung getragen wird.
Ansonsten ist der 808 aufgebaut wie andere Verbrenner-Buggies auch: Vorne und hinten sorgen lange Schwingen im unteren Bereich der Aufhängungen für ausreichend lange Federwege und sichere Radführung, während oben solide Rechts/Links-Gewinde der Stärke M5 aus Hudy-Federstahl ähnlich wie bei den Lenkgestängen das Ganze komplettieren.

Differenziale

Zum Einsatz kommen weiterhin drei Differenziale der gleichen Bauart, lediglich das Abtriebszahnrad des Mitteldiffs unterscheidet sich von den beiden anderen, weil darüber der Eingriff des Ritzels der Kupplungsglocke erfolgt.
Front-und Heckdiff hingegen liegen geschützt in ihren Getriebeboxen und leiten die Kraft über jeweils einen Winkeltrieb weiter. Hier wurde in Puncto Lagerung auch ein Upgrade in Richtung Haltbarkeit vorgenommen.
Gemeinsam ist allen Diffs das Innenleben. Hier kommen präzisionsgefräste Stahlkegelräder in 4-Spider-Ausführung zum Einsatz. Das Abtriebszahnrad dient zugleich als Abdeckung und verhindert das Entweichen des Schmiermittels. Vorne und Mitte werden hier 5000er Öle verwendet, hinten kommt ein 2000er Öl zum Einsatz, um die gewünschte Sperrwirkung zu erzielen.

Das Mitteldiff ist in Fahrtrichtung etwas rechtsversetzt in zwei horizontal teilbaren Böcken positioniert. Durch diese horizontale Teilungsmöglichkeit wird die Diff-Entnahme und somit die Wartung sehr vereinfacht.
Die separaten Bremsanlagen mit Stahlbremsscheiben und Rennbremsbelägen für das vordere und hintere Diff sind ebenfalls hier angebracht. Sie sind separat jede für sich justierbar.
Der Kraftschluss zwischen allen Differenzialen sowie den Rädern wird durch insgesamt sechs CVD-Kardans in vorbildlicher Ausführung hergestellt. Dass diese aus Hudy-Federstahl hergestellt sind und dass sich der gesamte Antriebsstrang in Leichtlauf-Kugellagern bewegt, muss im Falle eines XRAY wohl nicht mehr gesondert erwähnt werden.

Dämpfer

Für den nötigen Bodenkontakt sorgen wie bei den Vorgängern großvolumige BigBore-Dämpfer mit Alugehäuse und Feingewinde zur Federvorspannung der silbernen Standardfedern. Hier wurden allerdings auch Kleinigkeiten optimiert: Es kommen andere O-Ringe zur Abdichtung der Kolbenstange zur Verwendung und auch die Gummis für den Volumenausgleich wurden modifiziert, was bereits bei den 1:10er Glattbahnfahrzeugen mit Erfolg praktiziert wurde.
Gleich geblieben sind hingegen die Dämpfer-Befestigungspunkte: Oben jeweils sechs und an den Schwingen je zwei davon hatte auch schon der Vorgänger.

Bauanleitung

Die Bauanleitung vefügt wie bei allen internationalen Herstellern ausschließlich über englische Texte, was aber bei der Abbildungsgüte der CAD-Zeichnungen vernachlässigt werden kann. Auf 39 Seiten werden hier die insgesamt zwölf Bauschritte erklärt.
Zusätzlich gibt es ein achtseitiges 2011er Upgrade, damit die letztjährige Anleitung nicht komplett neugefasst werden musste. Für einen reibungslosen Zusammenbau sollte man dieses Upgrade unbedingt daneben legen und beachten.
Um sich unnötige Montagearbeit zu ersparen, markiert man sich in der Anleitung zweckmäßigerweise die Stellen, an denen nach dem Upgrade-Blatt gearbeitet werden muss, anderenfalls kann es passieren, dass man das sonst schlicht und einfach übersieht.

Montage Differenziale

Am besten lernt man den 808 kennen, indem man kurz die wichtigsten Bauschritte in chronologischer Reihenfolge Revue passieren lässt:
Zunächst sind alle drei Diffs zusammenzubauen, was relativ problemlos von statten geht. Man sollte hier jedoch unbedingt auf den korrekten Füllstand des Schmiermittels achten. Auftretendes Spiel an den Winkeltrieben in der Getriebebox sollte man gewissenhaft mit den beiliegenden Distanzscheiben ausdistanzieren, das hilft Reibungsverluste zu eliminieren und wirkt sich positiv auf die Lebensdauer aus.
Zudem sollte man den Winkeltrieben eine Schmierung mit dem enthaltenen Graphitfett gönnen. Das Graphitfett sollte ebenfalls beim Zusammenbau der CVD-Kardans zum Einsatz kommen, genau wie der Sicherungslack für die winzigen Madenschrauben.
Oben auf die so montierten kompletten Getriebeboxen, welche die Diffs vollständig gegen äußere Einflüsse abschirmen, werden dann die Dämpferbrücken aus 3,3 mm starkem Kohlefaser montiert.

Montage Aufhängung hinten

Bei der hinteren Aufhängung werden die Schwingen in gefrästen Aluminiumhaltern gelagert, in Fahrtrichtung vorne mit der Bezeichnung RF und hinten RR. Zur Lagerung der Schwingenstifte gibt es eine Menge Kunststoff-Einsätze, vermittels welcher Einfluss auf Parameter wie Antisquat, Rollcenter, Trackwidth und Toe-In genommen werden kann.
Wenn man zunächst eine neutrale Einstellung bevorzugt, sollte man hier die vorgegebenen Werte aus der Anleitung übernehmen.
Wie bei XRAY nicht anders zu erwarten, bewegen sich die Schwingen leicht aber völlig spielfrei auf ihren Wellen.
Serienmäßig gibt es für hinten einen Heckstabi mit 2,4 mm Durchmesser.
Als obere Schubstreben kommen Rechts/Links- Gewinde aus Hudy Federstahl, reichlich dimensioniert mit 5mm Durchmesser zum Einsatz. Die Sitze für die CVD-Kardans in den Radträgern nehmen innen und außen unterschiedlich große Radlager auf.

Montage Aufhängung vorne

Bei der vorderen Radaufhängung finden sich fast alle Lösungen von hinten wieder. Die Schwingenhalter haben hier die Bezeichnung FF und FR. Bei den Einsätzen sollte man genau wie hinten zunächst die neutrale Variante gemäß Bauanleitung bevorzugen.
Die C-Hubs und Lenkhebel sind genau wie die hinteren Radträger ausreichend dimensioniert, hier dürfte so schnell nichts brechen oder anderweitig kaputt gehen. Auch für vorne kann man den beiliegenden 2,4 mm Stabi einsetzen.

Montage Chassis

Die fertigen Achskonstruktionen können nun auf die Chassisplatte geschraubt werden. Zur Stabilisierung erhalten sie noch Abstützungen aus Kunststoff, die eine Verwindung nahezu unmöglich machen.
Unmittelbar hinter der Vorderachse erhält die Lenkung in aktueller Zweipfosten-Ausführung ihren Platz. Kugellager und integrierter Servosaver gehören hier zum Standard. Die Lenkgestänge incl. Rechts/Links-Gewinde sind ebenfalls aus Hudy-Federstahl gefertigt.
Der bereits erwähnte Mittelbock, welcher neben dem zentralen Diff auch die Bremsanlagen für vorne und hinten umfasst, bildet das finale Element. Es fällt wie bereits erwähnt auf, dass seine Position ziemlich nach rechts versetzt ist, was vermutlich mit den übrigen Komponenten in Zusammenhang mit der Fahrzeugbalance zu sehen ist.
Damit die Räder jederzeit einen guten Bodenkontakt haben, wurden von XRAY vier mächtige BigBore-Dämpfer spendiert. Die Alugehäuse verfügen über Feingewinde zur Aufnahme der Rändelmuttern, mit welchen die Federvorspannung justiert werden kann.

Die vorderen Dämpfer sind geringfügig kürzer gehalten als die rückwärtigen Pendants. Während vorne 400# er Öl eingefüllt wird, findet hinten das 600#er Verwendung. Beide Öle sind im Baukasten enthalten. Die Kolbenbestückung lautet vorne 1.4 und hinten 1.3.
Auf das neue flachere Membranen-Layout und die neuartigen Dichtringe wurde ja bereits hingewiesen. Als im Offroad-Sport sehr nützliches Detail haben sich die Gummitüllen, auch Shock Sox genannt, erwiesen. Sie halten sehr effektiv jegliche Verschmutzung von Kolbenstangen und Dichtungen fern.
Wenn man jetzt noch die seitlichen Chassisabdeckungen, den 125 cc-Kraftstofftank mit Spritzschutz und die 2,5 mm starke Radioplatte aus Carbon mit der wasserdichten RC-Box montiert hat, ist das Rolling Chassis so gut wie fertig gestellt. Der flexible Heckspoiler, das sei noch angeführt, ist übrigens in seiner Neigung verstellbar.

Komplettierung

Neben den Kompletträdern und der Karosse, welche selber auszuschneiden und zu lackieren ist, benötigt der 808 noch das Antriebsaggregat mit allem Zubehör sowie alle Elektrokomponenten.
Zum Einsatz kamen hier zwei Low-Profile Servos S9550 von Futaba, sowie RC-Komponenten, ebenfalls von Futaba.
Als Triebwerk fungierte hier der bereits schon früher einmal eingesetzte Sirio BXT 1S im Kit mit dem polierten Sirio Reso und Krümmer mit der EFRA-Freigabe Nr. 2057 und Masterfix-Befestigung.
Von den Maßen her passt alles gut ins Fahrzeug, das anpassen der Gas- und Bremsgestänge verläuft ebenfalls problemlos. Beim Einbau der mitgelieferten 3-Backen-Kupplung gibt es nichts zu beachten. Im Gegensatz zu einer Centax-Kupplung muss sie einfach nur montiert werden - und fertig.

Praxis

Mit dem nötigen Strom fürs BEC, dem 25% Orcan-Treibstoff, der lackierten Karosse und einem Satz Gebrauchträder war der 808 nun einsatzbereit. Als sehr angenehm erwies sich, dass der Motor bereits eingefahren war, so musste lediglich noch der Sender abgestimmt und einige wenige Einstellarbeiten an den Anlenkungen der Gestänge vorgenommen werden.
Man sollte sich schon einige Tankfüllungen gönnen, um zu einem neuen Auto das entsprechende Vertrauen aufbauen zu können. Mit der Grundeinstellung nach Betriebsanleitung ging das aber problemlos. Es war zu jeder Zeit ausreichend Lenkung vorhanden, das Fahrverhalten könnte als neutral bis leicht übersteuernd bezeichnet werden, wobei aber die Wahl der richtigen Reifen eine bedeutende Rolle spielt.
Durch die großvolumigen Dämpfer wird der Bodenkontakt zu jeder Zeit sichergestellt und materialmäßig gibt es bei einem X-Ray sowieso nichts auszusetzen. Auch das Flugverhalten wirft keine Probleme auf, man kann durch Gasgeben oder Wegnehmen jederzeit korrigieren.

Fazit

Für den Preis von 499,- (Stand August 2011) für das „rolling“ Chassis erhält man ein Spitzenmodell, um Rennen zu gewinnen. Aber auch der ambitionierte Amateur wird seine Freude am neuen 808 finden.
Der Anfänger sollte sich zunächst an einem Fahrzeug erfreuen, welches nicht so viele Setup-Möglichkeiten wie der 808 bietet, denn die sind dafür gedacht, den Siegfahrer noch schneller zu machen.

Bericht: „Axel Linther“
Fotos: Klaus-D. Nowack




Querschnitt XRAY XB 808 2011 specs

• Klasse: 1:8 Verbrenner Off-Road
• 4WD-Antrieb über 3 Kegeldiffs
• Hudy Federstahl Kardans
• 4 BigBore Öldruckdämpfer mit neuen Membranen und Dichtungen
• 3 mm Chassisplatte aus 7075 T6 Aluminium, hartanodisiert
• Zahlreiche Einstell- und Setup-Möglichkeiten

Abmessungen
• Gesamtlänge: 490 mm
• Breite: 310 mm
• Höhe: ca 182 mm
• Radstand: variabel 320-330 mm
• Tankinhalt: 125 ccm
• Gewicht betriebsbereit: ca. 3300 Gramm


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