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 Ansmann Racing 07.11.2011 
 
Virus 2.0 BL
1:8 Elektro Off Road


Wenn man sich einen Virus eingefangen hat, muss das heutzutage nicht zwangsläufig bedeuten, dass man ernsthaft erkrankt ist. Es kann sich auch ganz einfach darum handeln, dass man den gleichnamigen Offroader der Firma Ansmann erworben hat. In einem solchen Fall kann man dem Virus ganz unbelastet gegenübertreten, obwohl: Ansteckungsgefahr ist auch oder gerade hier gegeben.

Ready-to-Run
Hat man Ansmann früher vor allem mit Akkus in Verbindung gebracht, so wird mittlerweile in der Ansmann-Rennabteilung eine weit gefächerte Palette von RC-Cars, egal ob Offroad oder Glattbahn, Verbrenner oder Elektro angeboten.
Der hier angesprochene Virus ist aus dem bereits im letzten Jahr vorgestellten Virus mit Verbrenner-Antrieb entstanden. Den überwiegenden Teil des Verbrenners hat man übernommen und mit Brushless-Komponenten bestückt.
So ist ein leistungsfähiger 1:8 Elektro-Buggy entstanden, der sich hinter dem Verbrenner keinesfalls verstecken muss.
Der Virus kommt in einem der Fahrzeuggröße entsprechenden Karton. Es handelt sich um eine Ready-to-Run Ausführung, salopp ausgedrückt auch Rundum-Sorglos-Paket.
In einem solchen Falle steht dann meist ein fertig aufgebautes, mit allem zum Betrieb erforderlichen Komponenten bereits bestückten Auto vor dem Erwerber.
Fast allen RTR´s ist gemeinsam, dass sowohl die Mignons für den Sender als auch der Fahrakku nicht im Lieferumfang enthalten sind, die muss man selber besorgen oder bereits besitzen. Dann aber steht dem Fahrspaß nichts mehr im Wege.

Antrieb
Wie ist der Brushless-Virus nun aufgebaut? Zu diesem Zwecke entfernt man zunächst einmal die ansprechend bedruckte Karosserie, welche perfekt an das Fahrzeug angepasst ist. Nacharbeit ist hier nicht erforderlich.
Der Virus verfügt über einen 4WD-Antrieb. Die Motorkraft wirkt auf ein Mitteldiff, von dort aus wird sie über Antriebsknochen auf das Front- und Heckdiff verteilt.
Bei den Differenzialen handelt es sich bei allen dreien um Kegeldiffs mit 4-Spider Stahl-Innenleben. Werksseitig ist alles mit einer Fettfüllung versehen, man könnte diese aber auch durch Differenzialöle in verschiedenen Viskositäten ersetzen, wenn die Sperrwirkung verändert werden soll. Dicht genug sind die Gehäuse hierfür in jedem Falle.

Das mittlere Diff wird in zwei Böcken auf die Chassisplatte aus 3 mm starkem Aluminium geschraubt. Bei der Verbrennerversion war hier auch der Platz für die zentrale Bremseinheit vorgesehen, welche beim Brushless-Antrieb natürlich komplett entfallen kann.
Front- und Heckdiff finden ihren Platz in Getriebeboxen und bleiben dadurch vor Verschmutzung weitgehend verschont. An diesen Getriebeboxen werden auch die Stoßdämpferbrücken angeschraubt und sie dienen zugleich als Zentrum der gesamten Radaufhängung.
Vom Mitteldiff zu den Achsen sowie an der Hinterachse werden stählerne Antriebsknochen eingesetzt. Anders verhält es sich an der Vorderachse: Hier hat man aufgrund des Lenkeinschlages der Räder Kardans den Vorzug gegeben.

Lenkung
Die Lenkung ist unmittelbar hinter der Vorderachse zu finden, sie ist als 2-Pfostenlenkung angelegt, im rechten Pfosten findet sich der integrierte Servosaver.
Seine Einstellung sollte relativ stramm gewählt werden, bei der Masse des Fahrzeuges stellt sich sonst leicht ein schwammiges Lenkgefühl ein.
An der zentralen Lenkstrebe können die Lenkstangen in drei verschiedenen Positionen eingehängt werden, so ist der Ackermann-Effekt der Lenkung problemlos zu verändern.
Damit der Virus auch ordentlich abbiegt, hat Ansmann die Leistung des Lenkservos erhöht: Lagen beim Verbrenner noch 3 kg. an, verrichtet hier nun ein 6 kg-Servo seinen Dienst.

Aufhängung
Die Vorderachse selbst hat breite Schwingen unten und relativ schmale Schwingen oben. Die Lenkhebel sind daran mit Pivot Balls befestigt. Über diese kann sehr leicht der Sturz verändert werden.
Der Nachlauf ist ebenfalls einstellbar, und zwar durch Clips auf der oberen Querlenkerwelle.
Zur Verringerung der Rollneigung sind sowohl Vorder- als auch Hinterachse mit Drahtstabis versehen. Auch sind beide Achskonstruktionen mit reichlich dimensionierten Streben gegen die Aluminium-Chassisplatte abgestützt.
Die Hinterachse verfügt ebenfalls über groß dimensionierte Schwingen, oben hingegen erfolgt die Anlenkung über Schubstreben mit großen Rechts/ Links-Gewinden, über welche der Sturz der Hinterräder einzustellen ist.
Die Vorspur kann ganz einfach über die Pivot Balls angepasst werden, welche genau wie vorne die Radträger mit der Schwinge verbinden.
Alle drehenden Komponenten sind übrigens komplett kugelgelagert außer der Lenkung, hier wären Kugellager statt der verwendeten Gleitlager im Interesse der Leichtgängigkeit allerdings von Vorteil gewesen.

Sowohl an den Schwingen als auch an den Dämpferbrücken ist eine ausreichende Anzahl verschiedener Befestigungspunkte für die Dämpfer vorgesehen. Diese haben sehr schön eloxierte Alu-Gehäuse mit Rändelmuttern für die Federvorspannung.
Aufgrund des großen Durchmessers kann man hier mit Fug und Recht von BigBore-Dämpfern sprechen. Vorbildlich ist auch die Schutztülle über der Kolbenstange, das schont die Dichtungen vor Staub.
Hinten ist in Buggy-typischer Manier eine solide Spoilerhalterung angebracht, welche auch in der Neigung verstellbar ist. Der darauf befestigte Heckspoiler besteht aus schlagfestem Kunststoff, welcher auch den ein oder anderen Überschlag aushalten dürfte. Vom Farbdesign her ist der Spoiler mit der farbig bedruckten Lexankarosse abgestimmt.
Die Reifen mit Mini-Pin Profil sind fahrfertig mit den schwarzen Kunststofffelgen verklebt, wobei die verwendete Einlage etwas hart erscheint.

Elektronik
Bleibt abschließend noch die Bordelektronik zu betrachten, ohne welche ja bekanntlich kein Vortrieb möglich ist.
Links hinten wird der Platz für den Akkuhalter benötigt. Es handelt sich hier um eine Kunststoffwanne, welche bis zu 4S - Lipo´s aufnehmen kann. Sollte man noch normale Zellen einsetzen wollen, muss man die beiden Akkuklammern durch die ebenfalls beiliegenden gewölbten Exemplare ersetzen.
Je nach Abmessungen des LiPo - Packs könnten sich Probleme hinsichtlich der Länge ergeben, da das Akkufach ziemlich knapp bemessen ist. Hier ist dann bastlerisches Geschick gefragt.
Der verbleibende Platz auf der linken Seite, nämlich vor dem Akkuhalter wird für den Fahrtenregler gebraucht. Dieser ist relativ gross und hat einen integrierten Lüfter.

Der Regler kann Ströme bis zu 80 A vertragen und LiPo´s bis 4S oder normale Akkus bis zehn Zellen können eingesetzt werden. Die Verbindung erfolgt über einem heute sehr gebräuchlichen Dean-Hochstromstecker.
Den Ein/ Aus - Schalter für die Bordelektronik hat man einfach seitlich an den Regler geklebt. Man kann ihn betätigen, ohne die Karosse dafür abnehmen zu müssen.
Auf der Gegenseite in Fahrtrichtung rechts befindet sich das bereits angesprochene 6 kg Lenkservo. Der dahinter noch verbleibende restliche Platz ist für den Treibsatz reserviert. Dabei handelt es sich um einen bürstenlosen Motor mit einer Leistung von 2250 Umdrehungen pro Minute und Volt.
Witzigerweise wird in der beiliegenden Anleitung überhaupt nicht auf ihn eingegangen. Es findet sich im Karton schlicht und ergreifend die Anleitung für das Verbrenner-Modell, was aber nicht wirklich ein Beinbruch ist, da der Virus ja bereits fertig montiert aus der Packung kommt und in weiten Teilen baugleich ist.

Fernsteuerung
Die Verbindung zwischen Fahrzeug und Fahrer erfolgt über den im 2,4 GHz - Modus arbeitenden Sender Ansmann W5. Nimmt man ihn in die Hand, findet man zunächst nur den Gas/Bremshebel und das Lenkrad, sonst nichts.
Bei genauerer Betrachtung lässt sich jedoch hinten eine Klappe öffnen, unter der alle übrigen Einstellmöglichkeiten zu finden sind. Der Sender ist einfach, reicht aber zum Betrieb völlig aus. die Störungsfreiheit ist durch den 2,4 GHz - Modus sichergestellt, ein unbestreitbarer Vorteil.
Die Impulse werden von einem äußerst kleinen Ansmann Mini-Empfänger aufgenommen, welcher geschützt in einer Box oberhalb des Lenkservos untergebracht wurde.
Diese Box ist so reichlich dimensioniert, dass auch wesentlich größere Empfänger darin Platz finden würden.

Praxis und Fazit
Vor der ersten Fahrt empfiehlt es sich bei einem RTR, nochmals alle Schraubverbindungen und Einstellungen durchzuchecken, ungeachtet von welchem Hersteller das Car kommt.
So braucht man später nur sich selbst Vorwürfe zu machen, wenn man etwas übersehen hat, was zum Ausfall führte. Wenn alles in Ordnung ist, kann der Fahrakku, in diesem Falle zwei 2S LiPo´s eingesetzt werden und los geht´s.
Zunächst einmal auf Asphalt kann man sich an das Fahrverhalten gewöhnen, was aber aufgrund der neutralen Auslegung nicht schwer fällt und auch nicht lange dauert.
Auch an den brutalen Vortrieb dank 2 x 2S gewöhnt man sich schnell.

Auf der nahen Großbaustelle war genügend Platz, um alle anderen Bodenverhältnisse auszuprobieren, allerdings erst nach Feierabend.
Da es lange nicht geregnet hatte, waren die Verhältnisse sehr staubig, sprich, der Griff war nicht berauschend.
Hier kam das gutmütige Verhalten im Grenzbereich zum Tragen, der Virus konnte immer wieder eingefangen und auf Kurs gebracht werden.
Auch bei Sprüngen wurde ein gutmütiges Verhalten beobachtet.
Durch Gasgeben oder Wegnehmen kann das Flugverhalten problemlos beeinflusst werden. so dass meist eine gute Landung gewährleistet ist.
Nach erfolgter Generalreinigung am Ende des Testtages konnten auch keinerlei Beschädigungen oder gar Verschleiß festgestellt werden.
Der Virus ist eine gute Wahl fürs Geld und sehr anfängerfreundlich. Der Fahrspaß ist jedoch auch für den fortgeschrittenen Fahrer garantiert.

Bericht: „Ernst Conty“
Fotos: Klaus-D. Nowack




Querschnitt: Ansmann Virus 2.0

• 1:8 Elektro-Offroad 4WD Brushless
• Länge: 510 mm
• Breite: 310 mm
• Radstand: 320 mm
• Höhe: 185 mm
• Spurweite: 260 mm



PDF-Download: Anleitung



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