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 Krick 27.09.2011 
 
ZD Racing ZRB 1
1:8 Elektro Off Road


In der letzten Zeit ist ein Trend zu leistungsstarken Offroadern im Maßstab 1:8 zu beobachten. Wurden Buggys in dieser Größe bis vor kurzem fast ausschließlich als Verbrenner bewegt, ist nun durch die LiPo-Technologie gepaart mit leistungsstarken Brushless-Antrieben und beherrsch-baren Reglern so gut wie alles möglich.
Ein typischer Vertreter dieser Spezies wird von ZD-Racing, vertrieben über Krick Modelltechnik, ins Rennen geschickt: Was der Truck ZRT 1 begonnen hat, wird nun vom 1:8 Elektrobuggy ZRB 1 fortgeführt.


Einleitung
Auch derjenige, welcher bisher aus Gründen der Handhabung auf den Betrieb eines 1:8 Offroaders verzichtete, weil man sich mit der Motorabstimmung eines Verbrenners doch intensiver auseinander setzen muss, um befriedigende Ergebnisse zu erzielen, findet jetzt keine Hemmschwelle mehr.

Noch mehr erleichtert wird der Einstieg in diese Klasse dadurch, dass man heutzutage fast alles in der RTR-Ausführung bekommen kann. Man hat also keinen Montageaufwand mehr und kann nach dem Auspacken sofort loslegen.
Dabei muß man auch nicht wie bei Verbrennern üblich, auf die empfindlichen Ohren der Nachbarn Rücksicht nehmen, denn das Elektro-RC Car fährt leise. Lediglich über ein geeignetes Gelände sollte man verfügen.

Ready to Run
Da es sich beim ZRB 1 um ein RTR-Set handelt, enthält der Karton so gut wie alles, was man zum sofortigen Start braucht. Deshalb „so gut wie“, weil lediglich noch die Batterien für den Sender besorgt werden müssen, sonst ist wirklich alles dabei.
An relevanten Unterlagen ist neben der umfangreichen mehrsprachigen Montage- und Bedienungsanleitung noch alles, was dort nicht in Deutsch abgedruckt ist, vom Importeur in Form von deutschsprachigen Kopien ergänzt worden. Es gibt hier Einstellhinweise für den Regler, Ersatzteil- und Tuningteil-Listen und allgemeine Hinweise.

Fernsteuerung
Dem Set beigelegt wurde, für ein RTR-Auto sehr vorbildlich, die T3G 2400 - eine Fernsteuerung, welche im störungsfreien 2,4 GHz F.H.S.S. Modus arbeitet.
Vermutlich hat man eingesehen, dass es mit großem Risiko verbunden ist, einen Boliden vom Schlage eines ZRB 1 mit einer AM-Alibi-Anlage ins Rennen zu schicken. Andere Anbieter sollten sich daran ein Beispiel nehmen.

Beim Sender handelt es sich um einen Dreikanal-Sender, bei welchem der dritte Kanal, der hier nicht benötigt wird, als reiner Schaltkanal ausgelegt ist. Man kann hiermit Zusatzfunktionen ausführen.
Beim Einlegen der Senderbatterien fällt auf, dass nur Kontakte für vier AA-Batterien vorhanden sind. Die übrigen Plätze bleiben frei. Ungewöhnlich, aber es funktioniert. Beim Einsatz von NiMh-Akkus können diese wahlweise direkt über die vorhandene Ladebuchse bequem aufgeladen werden.

An Einstellmöglichkeiten ist alles vorhanden: Man kann Reverse und Weg der Servos einstellen und Lenkung sowie Gas/Bremse trimmen. Dabei wird der Status der Trimmung durch im Halbkreis angeordnete hell leuchtende Dioden angezeigt, eine sehr innovative Lösung.
Die Trimmung erfolgt durch elektronische Taster hinter dem Lenkrad, oben für die Lenkung und links für Gas/Bremse.

Der 3-Kanal-Empfänger R3 2400 ist geradezu ein Winzling. Wir reden hier von 33 x14 x 19 mm, da gibt es wesentlich größere Zeitgenossen. Es gibt allerdings keine Empfängerbox, er wurde in diesem Falle einfach oben auf dem Lenkservo angebracht.
Das Lenkservo verfügt über ein Metallgetriebe und bringt 9 kg auf die Lenkung, das kann für einen Offroad-Boliden im Maßstab 1:8 als ausreichend erachtet werden.

Chassis
Doch nun zum Auto selbst. Der ZRB-1 entspricht in seinen Abmessungen einem 1:8 Verbrenner-Buggy. Wenn man sich die 3 mm dicke Bodenplatte aus Aluminium ansieht, kann sie ihre Verbrenner-Herkunft nicht verleugnen. Darauf weisen vor allem die nicht benötigten Ausschnitte und Bohrungen hin.
Alle Schrauben, ausnahmslos Inbus, sind völlig in der Chassisplatte versenkt, nichts stört oder ragt heraus, alles ist völlig eben. Aus Stabilitätsgründen ist das Chassis an beiden Längsseiten leicht nach oben abgekantet.

Im Bereich der Vorderachsaufnahme ist ebenfalls eine Abwinklung nach oben von ungefähr 9° zu verzeichnen, das ist im Offroad-Bereich durchaus üblich. Ebenso ist es bei dieser Art von Cars Standard, auf ein zentral positioniertes Mitteldifferenzial, welches die Motorkraft über Wellen auf jeweils ein Front- und Heckdifferenzial weiterleitet, zurückzugreifen.
Es handelt sich bei allen dreien um 4-Spider- Diffs, das soll heißen: Zwischen den beiden Tellerrädern drehen sich insgesamt vier Kegelräder, allesamt aus gehärtetem Stahl. Fettfüllung ist reichlich vorhanden, was bei der zur Verfügung stehenden Motorleistung auch dringend nötig erscheint.
Man könnte auch zur Regulierung der Sperrwirkung statt Fett Differenzialöle verschiedener Viskosität einfüllen, aber das soll den Spezialisten vorbehalten bleiben.

Antrieb
Zwischen den Diffs sorgen Antriebsknochen aus Stahl für den nötigen Kraftschluss. Ebenso verhält es sich an der Hinterachse. Vorne hingegen werkeln Stahlkardans, um dem erhöhten Verschleiß, bedingt durch den Lenkeinschlag, entgegenzuwirken.
Die stählernen Radachsen, wie auch der übrige Antriebsstrang laufen auf hochwertigen Kugellagern, wobei man sich überall auf dieselbe Größe festgelegt hat. Auf den stählernen Radachsen befinden sich die Alu-Sechskant-Mitnehmer in der hier üblichen 17 mm Ausführung mit ebensolchen Radmuttern.

Aufhängung
Die Querlenkerwellen werden in präzisionsgefrästen Aluhaltern direkt auf dem Chassis gelagert. Die unteren Schwingen sind ausreichend dimensioniert und bestehen aus faserverstärktem Kunststoff. Die schmalen oberen Querlenker weisen solide Rechts/Links-Gewinde zur Einstellung des Sturzes auf, ebenso die Lenkgestänge.
Die Achsschenkel vorne und Radträger hinten sind ebenfalls aus Aluminium präzisionsgefräst. In den vorderen Hubs sind auswechselbare Einsätze enthalten, vermittels welcher der Nachlauf der Vorderachse von 17 bis 24° variiert werden kann, werksmäßig sind bereits die 24°-Versionen eingebaut, die übrigen liegen bei.

Die gesamtem Vorder- und Hinterachskonstruktionen sind durch Aluminium-Stützen gegen die Chassisplatte abgestützt, damit sich das ganze nicht verwinden kann.
Ebenfalls aus 5 mm dickem Aluminium bestehen beide Stoßdämpferbrücken. Sie verfügen für jeden Dämpfer über 7 Befestigungspunkte.
Diese machen ihrem Namen „Big Bore“ alle Ehre, verfügen sie doch über reichlich dimensionierte 16 mm Aluminium-Gehäuse mit Feingewinde und Rändelmuttern zur Einstellung der Bodenfreiheit. Im Inneren sind sie konventionell aufgebaut. In ausgebautem Zustand ohne Feder reagieren sie sehr feinfühlig.

An der hinteren Brücke befindet sich zudem die Halterung für den Heckspoiler. Dieser ist aus nahezu unkaputtbarem Kunststoff gefertigt und macht einen guten Eindruck, genau wie die seitlich am Chassis angeschraubten Verbreiterungen, welche Verschmutzung von unten vermeiden sollen.
Lobend erwähnt werden muss auch das Vorhandensein von Front- und Heckstabis, diese sind ohne Aufpreis bereits montiert. In den Schwingen sind sie in Kugelgelenken sehr vorbildlich befestigt.

Bleibt zu guter letzt noch die Lenkung zu erwähnen: Die Abdeckpatte ist ebenfalls aus Aluminium gefräst, ebenso die Lenkung selber mit verschiedenen Anlenkungen zur Änderung des Ackermann-Effektes. Der Servo-Saver ist integriert, man sollte ein Augenmerk darauf richten, dass er relativ stramm eingestellt ist.

Elektrik
Das Herzstück aber ist der Brushless Motor ZD-Racing B 4465 mit dem guten Wert von 2100kV. Er hat die gigantischen Maße von 44 x 63 mm und wiegt 430 gr., also fast ein „volles Pfund“. Die Welle hat einen Durchmesser von 6 mm, die kleine 3,14 mm Welle der 540er Baugrößen würde hier nicht mitspielen.
Die Stromzuteilung übernimmt der mit einem Halter auf dem Chassis festgeschraubte Brushless-Fahrtenregler. Er verfügt neben dem Kühlkörper auch über einen fest installierten Ventilator. Dieser läuft beim Einschalten sofort an.

Der Regler kann von 7,2 bis 14,4 Volt alles vertragen und ist mit 120 A Dauerstrom belastbar. Man kann vieles programmieren: NiMh oder LiPo (dann mit aktivierter Unterspannungsabschaltung), Motorbremse, Bremskraft 60 oder 100%, Rückwärtsgang ja/nein.
Selbstverständlich ist auch ein BEC für den Strom des Empfängers vorhanden. Hier werden die üblichen 5 Volt zur Verfügung gestellt.

Standesgemäß für einen 1:8er werden 2 Lipo-Packs mitgeliefert, welche in Serie geschaltet werden. Sie verfügen über Hardcases mit Steckanschlüssen. Das komplette mit Goldkontaktsteckern konfektionierte Kabel ist bereits angeschlossen.
Bei einer Kapazität von 4000 mAh können die Akkus mit 25 C entladen werden. Sie ruhen versetzt übereinander in einer Kunststoffaufnahme, ein mit Clipsen zu befestigender Halter sichert sie gegen Herausfallen.

In der Praxis zeigte sich jedoch, dass die Pfosten zur Befestigung des Akkuhalters so lang waren, dass die Karosse unten nicht mit dem Chassis abschließen konnte. Einer starken Verschmutzung im Fahrbetrieb wäre hier Tür und Tor geöffnet gewesen.
Unbürokratisch wurden die Pfosten abgeschnitten, der Halter weggelassen und die Akkus vermittels kräftiger Gummis gesichert. Nicht schön, leider nicht zu ändern, aber kein wirkliches Problem.

Praxis
Beim ersten Rollout musste zunächst alles gecheckt werden. Das Zahnflankenspiel des Antriebs wurde nochmals kontrolliert. Der Empfänger war bereits an den Sender „gebunden“, hier brauchte nichts mehr veranlasst werden.
Der Regler wurde in Werkseinstellung belassen, d.h. LiPo-Modus, 60% Bremse, Motorbremse nicht aktiviert, Rückwärtsfahr-Funktion ein. Es gab keinen Grund, diese Einstellungen zu verändern.
Nach Verbinden der beiden Akkus mit dem Regler und dem Betätigen des Schalters ertönt eine melodische Tonfolge, eine Leuchtdiode, zwischen rot und grün blinkend, bleibt schließlich permanent auf grün stehen, dann ist alles bereit.
Noch kurz den Geradeauslauf gecheckt und dann kann es losgehen.

Auf dem Garagenhof bei viel Platz wurde zunächst mal die Beschleunigung ausprobiert. Man kann nur sagen: Brutal!
Es spricht für das Fahrwerk und die Offroad-Reifen, dass alles trotz der hohen Geschwindigkeit umgesetzt wurde, wobei man sich immer im Klaren sein muss, dass ein Offroader kein Glattbahner ist.
So gerüstet, ging es auf die Rennstrecke, hier: Kunstrasen, welliges Gelände, viele Sprünge. Der Doppelsprung wurde ohne jeden Anlauf genommen, einfach Gas geben und 2 Meter nach dem Sprung wieder aufkommen, wobei Korrekturen in der Luft möglich sind.

Bei der brachialen Leistungsentfaltung war in engen Ecken und bei Wellen deutlich Zurückhaltung geboten. Das Servo war zwar sehr kräftig, aber in der Reaktionszeit sind ein paar Abstriche zu machen, was aber nicht dramatisch ist.
Es bleibt festzuhalten, dass am Ende des Tages noch alles heil war, die vorsorglich mit Loctite gesicherten Schrauben waren noch alle an ihrem Platz.
An einem anderen Tag wurde die Verbrenner-Szene auf einem Parkplatz im Kölner Norden aufgesucht. Ein Beschleunigungstest mit einem 1:8 VG-Auto ergab leichte Vorteile für den ZRB-1 über ca. 120 Meter. Erstaunlich, und das mit Offroad-Bereifung!

Fazit
Beim ZRB-1 handelt es sich nicht um ein Sonderangebot. Man kann aber sicher sein, den Kaufpreis sehr gut angelegt zu haben.
Für das Geld erhält man ein sehr gut ausgestattetes Auto von überdurchschnittlicher Qualität mit vorbildlicher 2,4 GHz-Fernsteuerung und brachialen Fahrleistungen.

Bericht: „Axel Linther“
Fotos: Klaus-D. Nowack




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