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 LRP / HPI 05.03.2011 
 
Vorza
1:8 Elektro Off Road


Bereits etliche Hersteller bieten 1:8er Buggys mit entsprechenden Brushless-Antrieben an. Diese verfügen dann auch meist über die benötigte brachiale Power, um einen so großen Buggy entsprechend zügig vorantreiben zu können. LRP hat derzeit sogar mehrere Buggys im Angebot, sei es als Baukasten oder als RTR-Modell. Einer davon ist der 1:8er HPI Vorza (mit V wie Vortrieb) in der RTR-Ausführung.

Allgemein
Elektrobuggys gibt es schon lange, allerdings ursprünglich nur im Maßstab 1:10. In diesem Bereich findet man alles, was derzeit technisch machbar ist.
Wenn man sich hingegen bei den 1:8er Buggys umsah, stieß man so gut wie immer nur auf Verbrenner-Modelle.
Diese sind naturgemäß aufgrund ihrer Abgas- und Geräuschproblematik fast ausschließlich auf abgesperrten Rennstrecken einsetzbar, man kann damit nicht mal eben durch den heimatlichen Garten heizen, ohne sich den Protest der Nachbarn zuzuziehen.
Seit dem Einzug von Brushless-Motoren und LiPo-Akkus im Maßstab 1:8 kann auch diesen Buggy-Enthusiasten geholfen werden, in diesem Fall mit dem HPI 1:8 Vorza RTR von LRP.
Mit RTR ist gemeint, dass das Modell bereits betriebsfertig aufgebaut aus der Verpackung kommt.
Lediglich die Stromversorgung in Form von acht Batterien für den Sender sowie mindestens zwei mal 2S-LiPo´s für die Antriebspower muss man selber sicherstellen, es wären aber auch drei mal 2S möglich.
Wenn man sich den Vorza genauer ansieht, wird man feststellen können, dass eine gewisse Abstammung von der Verbrennerversion des Hot Bodies D8 nicht zu verleugnen ist.

Chassis
In den Grundzügen stimmt das Aluminium-Chassis mit dem des D8 überein.
Allerdings wurde hier nicht ein bereits fertiges Verbrenner-Chassis mit ein paar zusätzlichen Bohrungen zum Umbau auf Brushless-Betrieb versehen, sondern eine komplett neue Anordnung speziell für einen Elektrobuggy vorgenommen.
Bei den Dämpfern einschließlich der Brücken und der kompletten Achsgeometrie musste jedoch nichts abgeändert werden, man konnte diese ohne weiteres von der Verbrenner-Version übernehmen. Es kommt an der Vorderachse keine Pivot-Ball-Befestigung, sondern die C-Hub Variante zum Einsatz.
Auffallend ist, dass die unteren Schwingen sehr massiv gearbeitet sind, freie Zwischenräume wie beim 1:10er sind hier nicht vorhanden, das kommt der Festigkeit zugute.

Alu-Teile
Alle Aluminiumteile wie die Halter für die Wellen der Querlenker oder die massiv gearbeiteten Stoßdämpferbrücken sind aus dem Vollen gefräst und sehr stabil.
Zudem sind alle diese Teile sowie auch die Chassisplatte mit einer eher dezenten rauchfarbenen Eloxatschicht versehen. Ein sehr wohltuender Anblick in einer Zeit, wo andere Hersteller schon wieder zu schrilleren Eloxierungen greifen.

Setup
Setup-mäßig kann man sich am Fahrwerk des Vorza austoben, wenn man es denn möchte: Sturz vorne/hinten sowie Spur an der Vorderachse sind durch ausreichend dimensionierte Rechts/Links-Gewindestangen zu verändern.
Wem das nicht reicht, der kann auch noch mit verschiedenen Einstellungen von Rollcentern und dem Nachlauf an der Vorderachse experimentieren.

Stoßdämpfer
Auch für die Stoßdämpfer ergeben sich etliche Anlenkpunkte, um die Dämpfungsgeometrie verändern zu können.
Bei diesen handelt es sich um die sogenannten „Big –Bore“-Dämpfer. Bei den hohen Dämpfungsanforderungen eines Brushless-Autos im 1:8er Maßstab führt heutzutage an solch großvolumigen Teilen einfach kein Weg mehr vorbei.
Die Federvorspannung der vorne grauen und hinten orangenen Federn zur Veränderung der Bodenfreiheit wird durch Feingewinde und nicht durch Unterlegen mit Clipsen verändert.
Die Kolbenstangen sind durch Gummitüllen gegen den gröbsten Schmutz geschützt.

Differenziale
Ein guter 1:8er Offroadbuggy sollte über drei Differenziale verfügen, je eines an Vorder-und Hinterachse und das dritte als Mitteldiff. Das ist auch beim Vorza der Fall.
Bei den hier zum Einsatz kommenden Diffs handelt es sich in allen drei Fällen um sogenannte 4-Spider Diffs, weil nämlich in deren Innerem jeweils vier Planetenräder zum Einsatz kommen.
Das verspricht in diesem Falle eine erheblich höhere Lebensdauer als mit drei oder gar nur zwei Planetenrädern, zudem ist alles noch aus hochfestem Stahl hergestellt.
Die Diffs sind alle mit Dichtungen versehen, so dass zur Herstellung einer Sperrwirkung Differenzialöle verschiedener Viskosität eingefüllt werden können. Laut Anleitung hat man sich hier vorne und hinten für ein Öl der Viskosität #5000 entschieden, während mittig ein #100000er Öl zum Einsatz kommt, dessen Sperrwirkung enorm ist.
Das kann Vor- aber auch Nachteile haben, hier sollte jeder selbst für sich im Fahrversuch entscheiden, welche Ölfüllungen in Frage kommen. Zunächst einmal sollte man auf die werksmäßige Befüllung vertrauen.

Antrieb
Die Verbindung zwischen den Stahlabtrieben der Diffs erfolgt durch konventionelle Antriebsknochen aus Stahl, ebenfalls an der Hinterachse.
Vorne jedoch hat man soliden CVD-Kardans den Vorzug gegeben, eine gute Entscheidung, da hier auch noch Lenkeinflüsse wirken, welche einfachen Knochen, besonders im Gelände, doch eher das Leben schwer machen könnten.
Bliebe noch zu erwähnen, dass serienmäßig bereits ein Stabi-Set im Fahrzeug verbaut ist, das ist keinesfalls eine Selbstverständlichkeit. Bei vielen Fahrzeugen muß so etwas als Tuningteil separat erworben werden.

Aufbau
Die Kompletten Vorder- und Hinterachsen sind mit der Chassisplatte verschraubt, welche vorne wie bei Offroadern üblich, etwas nach oben gewinkelt ist. Die Abstützung gegen die Chassisplatte erfolgt vorn und hinten durch Streben aus festem Kunststoff.
Aus Kunststoff ist auch die Halterung für den Heckflügel gefertigt, welcher mehrfach in der Neigung verstellbar ist. Der Kunststoff des Heckflügels selbst ist äußerst flexibel, so dass er bei Überschlägen so gut wie gar nicht zerbrechen kann.
An den Seiten der Chassisplatte sind Kunststoffprofile mit einem ca. 15 mm hohen Rand angebracht. Im Zusammenspiel mit der Karosse schützen sie das Innenleben des Vorza weitestgehend vor Verschmutzung beim Fahren.

Elektronik
Mit dem Innenleben ist hauptsächlich die Elektronik gemeint. Hier ist zunächst das stehend montierte HPI SF-5 Servo auf der Lenkung zu erwähnen.
Wie es sich für einen Buggy dieser Größenordnung gehört, verfügt es über ein Metallgetriebe.
Damit und den durchaus guten übrigen Daten des Servo´s ist gewährleistet, dass die Lenkbefehle des Fahrers schnell und sicher an die Lenkung weitergegeben werden.
Die Lenkbefehle erteilt der Fahrer in diesem Falle über eine TF-3 Drehknopf- Fernbedienung an den in einer wassergeschützten Empfängerbox liegenden Empfänger RF-6.
So vorbildlich die Empfängerbox ist, die Fernsteuerung wird in diesem Falle als äußerst grenzwertig angesehen, da sie im 27 MHz-AM Modus arbeitet. Für einen Buggy dieser Gewichtsklasse gepaart mit einer so brutalen Vortriebsleistung darf man sich gar nicht ausmalen, was im Falle einer Störung alles passieren könnte.
Also lieber Hersteller: Bei den nächsten Auslieferungen bitte unbedingt auf 2,4 GHz-Technik umrüsten, die habt ihr doch schon für ganz kleines Geld im Sortiment.

Brushless
Das Herzstück der Elektronik stellt jedoch das hier zum Einsatz kommende FLUX-Brushless-Ensemble dar.
In Fahrtrichtung rechts hinten ist in einer soliden Aluminium-Lagerung, welche sich in zwei Richtungen verschieben lässt, der mächtige TORK-Motor längs eingebaut.
Die Kraftübertragung auf das Zahnrad des Mitteldiffs ist über Komponenten im Modul 1 sichergestellt. Das Motorgehäuse selbst ist großzügig verrippt und zusammen mit dem Kühlkörper der Halterung ergibt sich eine gute Wärmeabfuhr. Für den Motor wird der Wert 2200 Kv angegeben.
Das Bindeglied zwischen Akkus und Motor ist der BLUR-Fahrtenregler. Von den Abmessungen her nicht gerade klein, verfügt er zu Regulierung des Thermo-Haushaltes über einen integrierten Lüfter auf der Oberseite.
Die Kabelverbindung erfolgt über reichlich dimensionierte 6,5 mm Goldkontakt Stecker, für den Akkuanschluss sind die mittlerweile sehr gebräuchlichen Deans Stecker vorgesehen.
Der links im Fahrzeug befindliche Akkuhalter ist vielfach verstellbar. Das ist auch nötig, denn man kann bis zu 3S LiPo verwenden und auch dort unterbringen.
Die Sicherung der Akkus erfolgt über zwei breite Klett-Bänder. Das alles verschwindet unter einer bereits fertig dekorierten und passgenau ausgeschnittenen Karosse aus dickem Lexan.

Praxis
Im Fahrbetrieb kamen zwei 2S - LiPo´s von RFI mit jeweils 4000 MAh zum Einsatz. Weil der Vortrieb bereits damit so brachial war, wurde auf den Einsatz eines dritten LiPo´s verzichtet. Im Rennen darf ohnehin nur mit zwei Akkus zu Werke gegangen werden.
Der Vortrieb ist gewaltig, die Höchstgeschwindigkeit phänomenal.
Auf Asphalt ist dies alles relativ beherrschbar, im Gelände ist ein sensibler Gasfinger angesagt, sonst ist der Vorza nur sehr schwer zu bändigen.
Bei Sprüngen macht er eine gute Figur, auch Doppelsprünge über größere Distanzen sind kein Problem für ihn. Das Problem ergibt sich immer nur über den Fahrer, wenn dieser seine Euphorie nicht bremsen kann.
Da keine bösen Crashs auftraten, ergaben sich auch keinerlei Beschädigungen.
Die Verklebung der Mischbereifung erwies sich als dauerhaft und gut ausgeführt, zumindest bei Einsatz von 4S LiPo´s.
Einige Überschläge beim Springen konnten dem Vorza nicht wirklich etwas anhaben.

Fazit
Der Vorza: Ein Spaßmacher mit hohem Potenzial, für den Fortgeschrittenen bis hin zum Profi. Mit dem nötigen Respekt ist er eventuell auch für Anfänger geeignet.

Bericht: "Axel Linther"
Fotos: Klaus D. Nowack


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