Bild 1 (Bilder anklicken zum Vergrößern)
 Bild 2

 Bild 3

 Bild 4

 Bild 5

 Bild 6

 Bild 7

 Bild 8

 Bild 9

 Bild 10

 Bild 11

 Bild 12

 Bild 13

 Bild 14

 Bild 15

 Bild 16

 Bild 17

 Bild 18

 Bild 19

 Bild 20

 Bild 21

 Bild 22

 Bild 23

 Bild 24

 Bild 25

 Bild 26

 Bild 27

 Bild 28

 Bild 29

 Bild 30

 Bild 31

 Bild 32

 
 
 Kyosho 08.07.2011 
 
Inferno VE
1:8 Elektro Off Road


Der Einzug der wartungsfreien Brushless-Motoren in den RC-Car Bereich ist nicht mehr aufzuhalten, daher liegt Kyosho mit dem Inferno VE voll im Trend.
Brushless-Triebwerke gepaart mit Lipo-Power sind der Grund für die wachsende Beliebtheit der Offroad-Elektros.
Kyosho hält es dabei nicht anders als die Mitbewerber und verwendet mit dem MP 7.5 GP ein bewährtes Verbrenner-Modell als Basis für den Elektro-Buggy.


Allgemein
Kyosho spricht vom Beginn einer neuen Zeitrechnung im 1/8 Offroad Modellsport, diese Aussage kann man nur bestätigen.
Früher wurden Elektro-Cars im Offroad nur belächelt, fehlte doch einfach die Power und auch die Laufzeiten waren frustrierend.
Mit der teilweise brachialen Leistung der modernen, bürstenlosen Elektromotoren können die Standard-Verbrennungsmotoren der RTR Modelle nicht mehr mithalten, selbst mit einigen Wettbewerbs-Verbrennern können diese BL-Triebwerke noch Schritt halten.

Eine weitere Innovation im Modellsport, besonders im RC-Car Bereich ist der Lithium-Polymer-Akku mit seiner hohen Leistungsdichte bei geringem Gewicht.
Als weitere, nicht unwesentliche Entwicklung kommt dazu, dass die elektronischen Regelsysteme wie auch die anderen Komponenten wie Lipo-Akkus, Motoren, Ladegeräte durch die schnell wachsende Nachfrage erschwinglich wurden.
Anleitungen

Besonders Anfänger sind auf gute Anleitungen angewiesen z.B. wenn der Austausch von Teilen ansteht. Die Bauanleitung zum Inferno ist sehr detailliert und übersichtlich, auch die Listen für Ersatz- und Options-Teile fehlen nicht.
Der Anschluss der Akku-Packs und die RC-Anlage werden in der Gebrauchsanleitung ausreichend erklärt, leider kommt der Fahrt-Regler (ESC) dabei etwas zu kurz.

Vorteile des Inferno VE
Die wichtigsten Vorteile, gerade auch für Einsteiger, des Kyosho Inferno VE im Überblick:

• Sofort Einsatzbereit, kein nervendes Motor Einfahren.
• Einfachste Handhabung, Akkus laden und einbauen, Sender und Empfänger einschalten, losfahren und Spaß haben.
• Stressfreies Fahren, keine Lärmbelästigung, keine Verschmutzung durch Öl oder Abgase, keine Betriebs-Probleme mit dem Motor.
• Einfache Wartung, wartungsfreie Elektronik, einfachste Akku-Pflege bei Lipos.
• Fahrleistung.

RC-Anlage
Die Elektronik eines RTR-Modells bietet ein hohes Sparpotential, daher ist es nicht wirklich eine Überraschung, dass auch der Inferno VE mit einer Perfex 27 MHz AM Anlage geliefert wird. In Zeiten der 2,4 GHz DSM-Technik ist es schade, dass noch immer alte AM-Technik mit spartanischer Ausstattung zum Einsatz kommt.

Die 2-Kanal Steuerung bietet nur die nötigsten Funktionen wie Servo-Umkehr, Trimmung und Dual-Rate für die Lenkung. Wenigstens lässt sich das Plastik-Lenkrad austauschen. Das Perfex System des Testmusters ist mit Quarzen für Kanal 4 (27.145 MHz) bestückt. Das Kyosho KS-102BK Lenkservo leistet 6 kg Stellkraft mit einem kugelgelagertem Getriebe aus Kunststoff.

Chassis
Der Inferno ist auf eine Bodenplatte aus 3 mm Alu aufgebaut. Die Platte ist vorne abgewinkelt, es ergeben sich etwa 7° Kickup, auch seitlich ist sie zur Verbesserung der Stabilität etwas angewinkelt.
An den Seiten angeschraubte Plastikwannen schützen die Komponenten vor Schmutz und Steinschlag. Der Unterboden ist glatt, bis auf die Verschraubung der Wannen.
Die Achsgetriebe und oberen Querlenker werden von 3 mm dicken Alu-Dämpferbrücken getragen. Die Achsen werden über Streben aus Kunststoff zur Chassis-Platte hin abgestützt.

Anders als beim Verbrenner ist beim VE der Motor auf der rechten Seite eingebaut, die Radio-Box ist dadurch ganz nach vorne gerutscht. Links ist an Stelle des Verbrennungsmotors der Speed-Controller montiert und die große Akkuhalterung ersetzt den Tank und füllt den Platz zwischen Regler und Lenkung aus.
Das Hauptgetriebe sitzt unverändert in der Mitte der Bodenplatte. Der Vorderbau wird durch eine 3 mm starke Lenkabdeckung aus Alu versteift und das Heck wird vom Anbau mit verstellbarem Flügel dominiert.

Fahrwerk
An beiden Achsen hängen die Hubs der Räder an Drehachsen in den Trapezquerlenkern. Die obere Aufhängung besteht vorne aus Dreiecks-Querlenkern und hinten aus Gewindestangen mit Kugelpfannen.
Die Lenkhebel aus Alu drehen sich in C-Hubs, die Hinterräder dagegen an einfachen Achsböcken. Der Ausfederweg kann an allen unteren Querlenkern mit Wurmschrauben begrenzt werden, die Schrauben sind jedoch nicht im Lieferumfang.

Die Öldruckstoßdämpfer bestehen aus Alu-Zylindern mit Alu-Kappen und gehärteten Kolbenstangen. Die Federvorspannung kann über verstellbare Klemmringe reguliert werden.
Die Reifen tragen ein griffiges Pin-Profil und sind mit mittelfesten Einlagen fertig auf die stabilen Speichen-Felgen verklebt.

Lenkung
Eine Lenkplatte aus 3 mm Alu mit 3 Bohrungen für verstellbaren Ackermann, verbindet 2 kugelgelagerte Hebel auf vertikalen Drehachsen.
Der rechte Hebel ist zweiteilig und mit einer Schraubenfeder als Servo-Saver aufgebaut, die Federspannung kann über eine Rändelschraube eingestellt werden.
Spurstangen aus Gewindestange und Kugelpfannen verbinden die Vorderräder mit der Lenkplatte. Die Anlenkung zum Lenk-Servo besteht aus einem stabilen Draht.

TUNING-TIPPS
Den Draht der Servo-Anlenkung gegen eine Gewindestange mit Kugelpfannen tauschen.
Das Servohorn auf der Seite der Empfänger-Box abschneiden, der Deckel der Box kann sonst nicht abgenommen werden.


Antrieb
Das für einen Buggy klassische 4WD-Antriebskonzept stammt vom Inferno GP, Kardan-Steckwellen verbinden dabei die Achsgetriebe mit dem Mitteldifferential und das Heck-Differential mit den Rädern, die Vorderräder werden über Kardan-Gelenkwellen angetrieben.
Die Tellerräder und Trieblinge der Achsgetriebe sind aus gehärtetem Stahl gefertigt und schrägverzahnt um der hohen Motorleistung gerecht zu werden. Alle drei Differentiale sind mit 2 Satelliten-Kegelrädern ausgestattet.

Die Alu-Radachsen mit den 17 mm Felgen-Mitnehmern und der komplett kugelgelagerte Antriebsstrang entspricht dem heutigen Standard in dieser Klasse.
Die Scheibenbremse vom Inferno GP wird im VE nicht benötigt, hier übernimmt das Brushless-Triebwerk diese Aufgabe, wobei die Bremskraft konstanter ist, jedoch natürlich nicht getrennt für vorne und hinten eingestellt werden kann.

TUNING-TIPP
Alle Getriebe sollten unbedingt auf 4 Kegel-Zahnräder nachgerüstet werden.


Motor
Das auffällige Herzstück des Inferno VE bildet der Vortex 8 von Orion, ein Brushless-Motor mit 2050 KV und 10 Turns, er liefert ein hohes Drehmoment und eine Drehzahl von bis zu 30.000 U/Min.
Die stabile Alu-Hülse des Motors mit gerippter Oberfläche dient gleichzeitig als Kühlkörper zur perfekten Wärmeableitung. Die 5 mm dicke Achse des Rotors sorgt für konstante Laufruhe auch bei höchster Belastung.
Mit der zweiteiligen, CNC gefrästen Motorhalterung aus Alu kann die Maschine mit wenigen Handgriffen ausgebaut werden und auch die Justierung der Zahnräder ist dadurch eine einfache Sache.

Regler
Die Aufgabe des Gas-Servos übernimmt im Inferno VE der elektronische Geschwindigkeits-Regler, der eine stufenlose Beschleunigung ermöglicht und neben der Bremse auch einen Rückwärtsgang zur Verfügung stellt.
Die Programmierung (nur vorwärts, vorwärts – Bremse – rückwärts) des Vortex 8 ESC (Electronic-Speed-Controller) von Orion ist im Manual leider nicht beschrieben. Ein permanent laufender Lüfter sorgt für ausreichende Kühlung des Reglers der mit seinen 160 Ampere Spitzenlast und 120 A Dauerlast einiges an Wärme ableiten muss.

Der Vortex ESC bietet automatische Zellenerkennung, Abschaltung beim Erreichen der Ladeschlussspannung (wichtig bei Verwendung von Lipos) und bei Überlastung, außerdem ein Fail-Safe bei Unterspannung und Signalverlust (Motor bremst).
Die elektrischen Verbindungen zwischen Akku, Regler und Motor sind optimal gelöst, die Kabel haben die nötigen Querschnitte und die Steckverbindungen sind für die hohe Stromstärke gut geeignet.

TIPP
Zahnflankenspiel zwischen Motorritzel und Hauptzahnrad kontrollieren, eine optimale Einstellung garantiert geringen Verschleiß.
Die Zahnräder sollen parallel und so dicht wie möglich aneinander laufen.
Der Abstand soll gerade so groß sein, dass ein weicher Lauf gewährleistet ist.
Bei der Einstellung kann am Anfang ein Streifen Papier zwischen den Zahnrädern helfen.


Erster Start und „Einfahren des Motors“
Vor der ersten Ausfahrt muss noch das Antennenkabel des Empfängers durch das Plastik-Röhrchen gezogen werden, das Röhrchen wird in das vorgesehene Loch an der Empfänger-Box gesteckt.
Zur Herstellung der Fahrbereitschaft werden noch folgende Teile benötig:
- 8x AA Akkus für den Sender
- ein oder zwei Akku-Packs 7,2 Volt NiMH oder 2-4s Lithium-Polymer.
Unser Testmuster ist für maximale Power mit zwei optionalen Lipo-Packs ausgestattet.

Orion Rocket Pack
Lithium-Hochleistungszellen mit hervorragender Spannungslage auch bei hoher Belastung.
Das Hardcase schützt die Zellen vor den hohen mechanischen Belastungen im Off-Road.
Ein Rocket Lipo Pack ist ca. 35% leichter als ein NiMH Akku, er hat einen 3-poligen Balancer-Anschluss und es gibt ihn mit den gängigsten Stecker-Systemen, unserer hat Dean-Stecker (Super).
Daten: 2 Zellen in Serie, 7,4 Volt Spannung, 4000 mAh Kapazität, 25C Dauer-Entladestrom, 1C Ladestrom.
Die geladenen Akkus werden eingesetzt, Sender und Modell sollten dabei ausgeschaltet sein.

TUNING-TIPP
Die Klettbänder umdrehen, um die Laschen auf der Außenseite zu haben, die Akkus lassen sich so viel einfacher und schneller verzurren.


Am Sender prüfen ob der Servo-Reverse Schalter für Gas (Throttle) auf R eingestellt ist und der Trimmregler in Mittelstellung steht. Jetzt die Teleskopantenne ganz ausziehen und den Sender einschalten.
Das Modell aufbocken, es muss sicher stehen und die Räder müssen frei drehen können. Nun kann der Regler am Schiebeschalter aktiviert werden (dabei am Sender den Gaszug nicht bewegen), beim automatischen Setup blinkt der ESC je nach Stromversorgung 2x grün und 2-4x rot (siehe Anleitung), danach ist der Inferno fahrbereit.
Der Brushless-Motor muss natürlich NICHT eingefahren werden wie seine Bürsten- oder Verbrenner-Triebwerkskollegen.

Der Inferno VE in der Praxis
Der VE ist deutlich kürzer übersetzt als sein GP-Kollege:
Tellerrad GP 43T VE 43T
Kegelrad GP 13T VE 13T
HZ GP 46T VE 48T
Glocke GP 13T VE 12T

In der Praxis ergibt sich gegenüber einem MP7.5 mit Wettbewerbs-Verbrenner ein deutlicher Nachteil im Topspeed, im Vergleich mit dem Serien-Verbrenner im RTR, der etwa im gleichen Drehzahlbereich liegt, kann der Orion Vortex jedoch gut mithalten.
Was die Beschleunigung betrifft, muss sich der Inferno VE selbst im Vergleich mit Verbrennungsmotoren für den Wettbewerb nicht verstecken. Im Gegenteil, hier kann er sogar einen deutlichen Vorteil verbuchen und den geringeren Topspeed ausgleichen, je nach Strecke mehr oder weniger.

Das Fahrverhalten des Inferno VE RTR ist ausgewogen und gutmütig, jedoch könnte er mehr Lenkung haben (siehe Tipps). Beim Springen ist das verzögerte Ansprechen des Motors etwas gewöhnungsbedürftig, was auch für die Dosierung gilt, es kommt halt sofort das ganze Drehmoment.
Auf unserem Testgelände wird auch schnell klar, dass viel an Traktion durch durchdrehende Räder verschenkt wird, was über die Abstimmung der Differentiale verbessert werden kann.
Wird der Inferno VE auf einer Off-Road Strecke richtig gefordert, läuft er mit den beiden 4000er Rocket-Packs ca. 15 Minuten, dabei wird die Elektronik nicht heiß.

Insgesamt hat der Fahrtest positiv beeindruckt, mit dem Inferno VE kann man richtig Spaß haben, auch wenn gegen Verbrenner gefahren wird.
Nach dem Fahren ist vor dem Fahren und auch ein Elektro will gepflegt werden. Elektronik und Wasser verträgt sich nicht, daher ist es ratsam, die Elektronik vor dem Reinigen zu demontieren, was beim Motor, dem Lenkservo und der Empfängerbox auch nicht schwierig ist.
Die Akku-Schale mit dem Regler von Bord zu bekommen ist jedoch eine Fummelei, das sollte einfacher möglich sein.

TUNING-TIPPS
Das Lenk-Servo gegen ein kräftiges, schnelles (z.B. 10 kg Stellkraft, Metallgetriebe, Kugellager und Stellzeit < 0,15 Sekunden für 60 Grad) tauschen.
Bügelstabilisatoren für bessere Agilität in Kurven verbauen.
Die Feder des Servo-Savers härter stellen.
Die Getriebe beim Umrüsten auf 4 Kegelräder mit Silikon-Öl auf die Streckenverhältnisse abstimmen.


Fazit
Der Kyosho Inferno VL überzeugt insgesamt durch seine gute Qualität, die Fahrleistungen und die bewährte Technik.
Die genannten Schwächen sind ärgerlich weil unnötig. Für den Käufer bedeutet das Tuning der Getriebe und der Servo-Anlenkung keinen großen Aufwand.
Der Inverno VL ist für den Einsteiger bestens geeignet und Fortgeschrittene wie auch Profis werden damit ihren Fahrspaß haben.

Bericht + Action-Fotos: Edgar Reichler
Fotos: Klaus-D. Nowack




 BILDERSERIE 
 



  Copyright rc-car-news / © www.rc-car-news.de / Alle Rechte vorbehalten.
Insbesondere dürfen Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste und Internet sowie Vervielfältigung
auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung von
rc-car-news erfolgen. Alle Fotos sind ausschließlich für den privaten Gebrauch bestimmt.
Anfragen für eine gewerbliche Verwendung der Fotos an eMail: kdn@nowack-fotodesign.de